Modenschauen, auch die, die so großartig inszeniert werden, wie die von Chanel, dauern leider nur fünfzehn bis zwanzig Minuten. Für das geübte Auge ist es wegen der vielen Durchläufe fast unmöglich, alle Looks zu erfassen und sich die Details zu merken. Außerdem gibt es ja zusätzlich zu den gezeigten Outfits meist noch mehrere Varianten, die von den Einkäufern dann in den Showrooms geordert, oder, wie bei den Monobrands, von den jeweiligen District Managern für die Boutiquen in aller Welt zusammengestellt werden können.
Regionale Gegebenheiten müssen berücksichtigt werden oder auch Dinge, die ein Brand einfach vorhalten muss, wie beispielsweise eine weiße Bluse, einen schwarzen Rock oder eine einfache Hose …
Da Looks aber nicht nur aus Bekleidung bestehen, sondern besonders die Accessoires einer Kollektion die Würze geben (und vor allem auch ein einträgliches Geschäft der meisten Brands ist), gibt nach den Schauen in den Showrooms der Modehäuser Möglichkeit, sich alles noch einmal genau anzuschauen und zu entdecken. Da die im letzten Dezember im amerikanischen Dallas gezeigte Métiers d’Art von Chanel nicht von allen Journalisten angesehen werden konnte, hat Chanel während der Haute Couture Schauen im Januar im privaten Appartement von Coco Chanel in der Rue Cambon eine besonders schöne und intime Präsentation der Paris-Dallas Accessoires gezeigt …
Neben den Gadgets der Kollektion, wie die Brosche in Form eines Revolvers aus Strass oder der Ölfass-Tasche und einem Pistolenholster, aus dem die „Waffe“ von Mademoiselle, Chanel No.5, gezogen werden kann, auch viele wunderschöne und langlebige Klassiker.
Die als Schal oder Poncho in der Schau präsentierten Cashmere-Indianerplaids sind bei näherer Betrachtung nicht nur famose Winterbegleiter, sondern auch wunderschöne Sofaplaids und ein ideales Unisex Teil. Drapiert auf dem Stuhl, auf dem Coco saß, wenn sie ihre Entwürfe an den Mannequins in ihrem Allerheiligsten steckte, fielen uns sofort als Must-have ins Auge.
Die Sheriffsterne und Trucker Abzeichen im Texas-Cambon-Look sprechen das Herz der Chanel Fans an und zeigen auf humorvolle Art, wie sich Karl Lagerfeld das Chanel Cowgirl vorstellt. Die Cowgirls tragen Armreifen aus Resin, kombiniert mit filigranen Hopi-Indianer Broschen, Westerngürtel, Boots und natürlich Türkisschmuck – der Inbegriff des Schmucks, der für den „Wilden Westen“ typisch ist …
Die Tasche im „Coco-Dollarnoten-Look“ kann man zwar nicht offiziell zum Bezahlen seiner Rechnungen nehmen, aber sicherlich ist sie eine der charmantesten Devisen-Taschen der Welt. Stillleben mit schönen Accessoires-Gruppen galt es auf Tischchen von Lalanne, an denen Coco mit ihren Freundinnen Tee trank, zu entdecken. Handschuhe im Stile von Buffalo Bill treffen auf gesteppte Boy Bags und Kamelien aus Leder auf große Sonnenbrillen. Der Wilde Westen ist in der Paris-Dallas Kollektion eher chic und der französische Charme trifft auf das Texas des legendären Ewing Clans.
Die Paris-Dallas Métiers d’Art ist in den Chanel-Boutiquen ab Ende Mai für alle, die gern mal Sheriff spielen möchten, erhältlich …
Horst
18. März 2014 at 12:40Ich hätte gerne einen Chanel Sheriffstern! 😀
Daisydora
18. März 2014 at 12:52Diese Inka-Schmuckteile auf Bild 8 finde ich toll und die Blankets sowieso … 🙂
Siegmar
18. März 2014 at 14:09ich will so ein Cashmere-Indianerplaids mit Sheriffstern. Schöner Artikel !
Kat
18. März 2014 at 14:20Mir zu sehr Cowboy und Indianer, der Artikel gefällt mir aber trotzdem!
martine
18. März 2014 at 16:27Ich habe mich sofort in die Coco-Clutch verliebt!
monsieur_didier
18. März 2014 at 20:33…der Artikel ist in der gewohnten P.K.-Manier geschrieben, also excellent und warmherzig, die Euphorie kommt in jedem Wort rüber…
…die Chanel-Sherrifsterne gefallen mir auch, die würde ich mir auch wünschen, aber wohl niemals tragen…
was ich grauenhaft verkitscht und überflüssig finde sind die Taschen als Ölfässer, aber ich denke, selbst die werden ihre Käufer finden 😉
monsieur_didier
18. März 2014 at 20:34…sorry: bitte Sherrif durch Sheriff ersetzen 😀