(Levi’s Pride-Kollektion 2019; Bild: Levi’s)
Man muss sich schon wundern, was unter dem Namen „Pride-Kollektion“ um die Gunst der Käufer buhlt. Von Sandwiches über Marmelade bis hin zum Pride-Shirt im Trump-eigenen Fanshop findet sich alles mögliche, was man braucht, um seine Solidarität mit der LGBTQ+-Community bekunden zu können. Das mag mit Sandwiches und Marmelade mit viel Fantasie vielleicht noch funktionieren, mit dem Shirt von Trump hingegen nicht. Es ist ein herber Schlag für die Community, dass die Trump-Regierung lt. Medienberichten offenbar plant, eine US-Gesetzesregelung abzuschaffen, die trans- und intergeschlechtlichen Menschen vor Diskriminierung im Gesundheitswesen schützt. Auch erklärte der US-Präsident – anders als seine Vorgänger Barack Obama und Bill Clinton – den Juni nicht mehr zum offiziellen „National Pride Month“, der an die „Stonewall Riots“ erinnern soll, also den Beginn der LGBTQ+-Bewegung. Lediglich Ivanka Trump bekundete ihre, nun ja, Solidarität mit der LGBTQ+-Community mit einigen Tweets. Man kann sich seine Familie nicht aussuchen, mag die Trump-Tochter vielleicht manchmal denken – in die Familie wird man hineingeboren.
Biologisch ist es natürlich richtig, dass man sich seine Familie nicht aussuchen kann, wobei für viele jedoch die LGBTQ+-Gemeinschaft die Familie ist, die sie sich selbst ausgesucht haben und mit denen sie ein starkes Band verbindet. Vielleicht sind sie blutsverwandt, vielleicht aber auch nicht. Alles was zählt, ist, dass man sich aufeinander verlassen kann und Freud, Leid und alles, was dazwischen liegt, miteinander teilt – wer die Netflix-Serie „Pose“ gesehen hat, wird wissen, was ich meine.
Für die Pride-Kollektion 2019 legt Levi’s den Fokus nun auf diese selbst gewählten „Familien“, die füreinander einstehen – in guten wie in schlechten Zeiten.
Während beim „Trump Pride Tee“ nicht näher kommuniziert wird, an wen der Erlös geht (an wen wohl?) und man mit dem Shirt eher Solidarität mit dem US-Präsidenten ausdrückt („LGBTQ for Trump“) statt andersrum, was eigentlich wünschenswert wäre (also „Trump for LGBTQ“), gehen 100 % des Nettogewinns der diesjährigen Pride-Kollektion von Levi’s an OutRight Action International – einer Organisation, die sich seit 1990 für die LGBTQ+-Rechte einsetzt: „OutRight arbeitet jeden Tag daran, das Leben der LGBTQ+ Gemeinschaft zu verbessern—und sicherzustellen, dass die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte für jeden Einzelnen von uns auf der ganzen Welt gilt”, wie Jessica Stern, Executive Director von OutRight Action International, erklärt.
Die Pride-Kollektion von Levi’s besteht aus T-Shirts, Jeans, Trucker Jackets und Accessoires und ist ab sofort erhältlich.
Am Ende des Regenbogens: Pride-Kollektionen 2019 | Horstson
7. Juni 2019 at 08:06[…] noch einige Pride-Kollektionen verborgen, denen wir keinen eigenen Post widmen (also anders als Levi’s, Asos, Adidas und Ralph Lauren), von denen wir aber finden, dass sie auf jeden Fall […]