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Kris Van Assche: Dior Homme Spring-Summer 2016 – Camouflage Roses

©Patrice Stable Dior Homme
Bild: Patrice Stable; Courtesy of Dior Homme

Kris Van Assche, seit 2007 Head of Design bei Dior Homme, ist ein zuverlässiger Garant für kontinuierlich gute Kollektionen – nicht ohne Grund kann er auf eine lange Zugehörigkeit zu einer der größten Modemarken Frankreichs zurückblicken. Dass es ohne den finanziellen Background von LVMH schwieriger ist, mit einer eigenen Linie zu bestehen, hat ihn vor einigen Monaten dazu bewegt, sein eigenes Label einzustellen. Nun kann sich Van Assche also vollkommen auf Dior konzentrieren. Ein Schritt, der dem mittlerweile 39-jährigen Belgier sicherlich so manche Sorge, die man mit eigenem Risiko hat, nimmt …
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Bild: Patrice Stable; Courtesy of Dior Homme

Kris Van Assches lange Zeit bei Dior, als Nachfolger von Fashion-Darling Hedi Slimane, hat er seinem von Anfang an genialen Schachzug zu verdanken. Van Assche wollte nicht auf der Welle des Vorgängers schwimmen. Ihm kam es nicht in den Sinn, Slimane, der mit der Slimline die Herrenmode revolutionierte, überbieten zu wollen. Van Assche funktioniert eher wie ein klassischer Menswear Designer, der sich mit Klassik und Sportswear auseinandersetzt, um dann chronologisch eine Kollektion aufzubauen.
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Bilder: Patrice Stable; Courtesy of Dior Homme

Bei Kris Van Assche gibt es gut gemachte Basics wie Blousons, Anzüge (Dior lebt von gut gemachten Business Anzügen und Sakkos), Hemden und Lederjacken. Van Assche versieht diese Stücke mit Details, die typisch für seinen tief von der belgischen Designtradition geprägten Stil sind oder die mit den Codes des Hauses Dior spielen.
Die Dior Homme Spring-Summer 2016 Kollektion spiegelt genau das wieder: Neben der gewohnt schmalen Silhouette bricht Assche mit oversized Blousons und weiteren Combat Hosen in eine bequemere, mehr an Casualwear der Achtziger und Neunziger Jahre orientierten Silhouette auf. Typische „Männermuster“, wie Camouflage, übersetzt er in Prints, die sich an Pop-Art orientieren und löst sie in Stickereien auf. Das klassische Argyle-Rautenmuster wird bei ihm flächiger und moderner und bei den Farben spielt er mit Orange- und Electric-Blue-Tönen als Akzent.
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Bilder: Patrice Stable; Courtesy of Dior Homme

Reißverschlüsse scheint Van Assche wie alle belgischen Designer zu lieben. Er setzt sie als „punkigen“ Akzent auf klassischen Businessanzügen ein, sowie auf eine Hose, die ein bisschen an eine Skihose der Sechziger Jahre erinnert. Schuhe bekommen doppelte Reißverschlüsse und werden so zu typischen Teilen von Van Assche.
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Bilder: Patrice Stable; Courtesy of Dior Homme

Insgesamt eine Kollektion, die deutlich auf Verkauf ausgerichtet ist und sicher gern von Männern gekauft wird, die erfolgreich im Beruf sind, die aber auch an einen gewissen Kleiderkodex gebunden sind. Businesskleidung für Männer, die nicht von den üblichen Konzernen gleichförmige Bürouniformen anziehen möchten, denen die Maßkonfektion aber zu langweilig ist. Übrigens ist das nicht nur bei Dior so – Dolce & Gabbana lebt auch nicht von Torerojacken. Die Verkaufslisten von Domenico Dolce und Stefano Gabbana sind voll mit klassischen schwarzen und marinefarbenen Anzügen.
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Bilder: Patrice Stable; Courtesy of Dior Homme

Schöne Dior Details sind im kommenden Frühling die Oversized Bomberjacken und die Argyle Pullover in Materialmix. Das Schlüsselthema der Kollektion und très Dior ist aber das Rosenthema, das sicherlich von Christian Diors Garten in Granville inspiriert ist und perfekt in das Haus an der Avenue Montaigne passt. Große weiße, sich entblätternde Rosen in Medaillons, die wie Patches auf Hemden, Blousons oder Sakkos prangen und wie aus dem Nichts erblühen. Die Kombi von Reißverschlüssen und Rosen symbolisieren Verletzbarkeit und Härte – die Eigenschaften, die jeder Mann besitzt und zu denen es immer leichter wird, sich zu bekennen.

Klassik à la Kris Van Assche für Dior Homme – tragbar und zeitlos und ein Garant dafür, gut angezogen sein …

  • Siegmar
    17. Juli 2015 at 11:21

    viele sehr schöne Teile dabei und sehr tragbar.

  • Tim
    19. Juli 2015 at 22:47

    Reißverschlüsse konnte Westwood besser 😉