(Joan As Police Woman – „Damned Devotion“; Cover Artwork; Bild: PR)
Vielleicht gibt es nichts Schöneres, als “Dusty Springfield des Indie-Pop“ bezeichnet zu werden. So nannte übrigens der Guardian Joan Wasser alias Joan As Police Woman. Den Namen soll sie übrigens gewählt haben, weil Bekannte von ihr meinten, sie sehe Angie Dickinson ähnlich, welche wiederum Hauptdarstellerin der Fernsehserie „Police Woman“ war. Die in Biddeford/Main geborene Singer/Songwriterin, ist eine ursprünglich klassisch ausgebildete Violinistin, die zunächst im Boston University Symphony Orchestra spielte.
Nun veröffentlicht Joan As Police Woman am 09.02. ihr neues Album „Damned Devotion“ und mit „Warning Bell“ die erste Single daraus. Und auch der Albumtitel verrät: Lustig wird das nicht. Für Gute-Laune-Musik hat Wasser auch zu viel erlebt. Der Tod ihres Freundes Jeff Buckley 1997, der Selbstmord ihres Freundes Elliot Smith im Jahr 2003, sowie der Tod ihrer Mutter vier Jahre später sind dabei nur einige Schicksalsschläge.
Und so geht es in der ersten Single „Warning Bell“ bereits um die Naivität der Liebe:
“If there was a warning bell, I’d know. But all I hear is music soft and low. Never see it coming I never see it coming on, I never see it coming, I always look the wrong way ‚round (…)”
Songs wie „The Silence“ spielen mit dem Gegensatz zwischen Songtitel und tatsächlichem Inhalt, denn hier geht es eben nicht um Stille, sondern darum das Schweigen zu brechen:
„…My body, my choice, her body, her choice …“
Somit bekommt das Album durch aktuelle #metoo und #timesup- Thematiken auch einen politischen Anstrich, der allerdings zu keinem Zeitpunkt plakativ, kalkuliert oder aufgesetzt wirkt. „Valid Jagger“ und „What Was It Like“ gehen vom Beat her fast schon in Richtung R&B und besonders letzteres hätte locker auch ein Song von Alicia Keys sein können. Die unglaublich emotionale und manchmal auch geplagte Stimme von Joan Wasser verleiht dabei jedem Song dieses Albums den nötigen Pathos und die nötige Ruhe. Jeder Song klingt unglaublich persönlich und wer ihre Einstellung zur Musik und deren Bestimmung hört, weiß woran das liegt:
“I just want to be making music all the time. I can comfortably say that music has saved my life and continues to save my life. I am a devotee. It’s not something I can even choose or not choose, it’s just what is.”
Amen.
“Damned Devotion” von Joan As Police Woman erscheint am 09.02.2018