Damenmode

Jacquemus Lookbook – „L’amour d’un Gitan“ Herbst/Winter 2017

(Jacquemus „L’amour d’un Gitan“ Herbst/Winter 2017; Bild: Jacquemus, via Lucien Pagès PR)

Der Franzose Simon Porte Jacquemus verbringt zwar gerade wie alle seine Landsleute die großen Ferien in seiner südfranzösischen Heimat dem kleinen Ort Mallemort im Luberon, aber bereitet parallel auch schon die nächste Kollektion vor, auf die wir sehr gespannt sind, denn die letzten zwei Kollektionen setzten bereits deutliche Meilensteine in seiner Karriere und bescherten wahrhafte Sternstunden im Moment nicht ganz Krisen umgeschüttelten Modezirkus.
So einen Moment gab es auch bei den letzten Prêt-à-porter-Schauen in Paris, im letzten März, als die Herbst/Winter-Kollektionen 2017/18 gezeigt wurden, die jetzt in den Handel kommen: Die Kollektion „L’amour d’un Gitan“ seines Labels Jacquemus, für die Simon Porte Jacquemus die südfranzösische Naturregion Camargue sowie die Oper Carmen mit ihren berühmten Arien als Ausgangspunkt wählte.

Jacquemus „L’amour d’un Gitan“ Herbst/Winter 2017; Bilder: Jacquemus, via Lucien Pagès PR

Dabei schert sich Simon Porte Jacquemus wenig um allgemeingültige Trends. Seine „Picasso-Frauen“ wirken wie eine elegante Oase von einer von Sportswear durchsetzten Welt. Alles ist tragbar und hat nicht die kleinste verstaubte Attitude. Grafisch, oversized und zweidimensional wirken seine meist schwarzen Kreationen, die mit Weiß, Polkadots, dunklem Blau und ein wenig „nudigem“ Rosa aufgepeppt werden.
Die Mischung, die Erinnerungen an die Silhouetten von Pierre Cardin der Sechziger und der Mode der Achtziger Jahren weckt, verschmilzt zu einer völlig neuen Linie. Es wird, wie immer bei Simon Porte Jacquemus, drapiert und gerafft. Dazu gibt es Filz-Cloche-Hüte und gebogene Dreispitze, die von den Akrobatenbildern Picassos inspiriert sind. Mäntel, Jacken und Blusen stehen eindeutig im Vordergrund und haben einen starken Auftritt. Wer Jacquemus Looks zu dramatisch findet, dem sei gesagt, dass seine breiten Caban Jacken oder auch seine ein wenig an Balenciagas taillierten Kostümjacken erinnernden Blazer auch zur Jeans wunderbar aussehen.

Jacquemus „L’amour d’un Gitan“ Herbst/Winter 2017; Bilder: Jacquemus, via Lucien Pagès PR

Die Inspirationen von Simon Porte Jacquemus wirken für mich wie ein Fest, das dem von Marketing gesteuerten derzeitigen Fashionsystem spielerisch beweist, dass intelligente, höchst moderne und dem jetzigen Zeitgeist entsprechende Mode mit urfranzösischem, handwerklichem, klassischem Hintergrund möglich ist.
Simon Porte Jacquemus schöpft aus dem, was seine Wurzeln ausmachen und greift hemmungslos auf das zurück, was ihn reizt, um es in neuen Kontext zu stellen. Dabei verwendet er häufig Stoffe, die in der Berufsbekleidung verwendet werden und so einen spannenden Gegensatz zur fast „couturigen“ und in raffinierten Schnitten und Drapierungen ausgeführten Silhouette stehen. Nachhaltigkeit ist für Simon Porte Jacquemus selbstverständlich: Alles wird in Frankreich produziert.

Hier sind seine Looks, bei denen es sich lohnt, jedes einzelne Teil genau anzusehen. Ein Fest fürs Auge, weitab vom Alltäglichen und bei denen man sieht, dass derjenige, der sie erdacht hat, die Mode wirklich liebt …

Jacquemus „L’amour d’un Gitan“ Herbst/Winter 2017; Bilder: Jacquemus, via Lucien Pagès PR

Jacquemus „L’amour d’un Gitan“ Herbst/Winter 2017; Bilder: Jacquemus, via Lucien Pagès PR

Jacquemus „L’amour d’un Gitan“ Herbst/Winter 2017; Bilder: Jacquemus, via Lucien Pagès PR

Jacquemus „L’amour d’un Gitan“ Herbst/Winter 2017; Bilder: Jacquemus, via Lucien Pagès PR

Jacquemus „L’amour d’un Gitan“ Herbst/Winter 2017; Bilder: Jacquemus, via Lucien Pagès PR

Jacquemus „L’amour d’un Gitan“ Herbst/Winter 2017; Bilder: Jacquemus, via Lucien Pagès PR

Jacquemus „L’amour d’un Gitan“ Herbst/Winter 2017; Bilder: Jacquemus, via Lucien Pagès PR