Fendi hat sich in den letzten Jahren vom Klassiker zu einer der einflussreichsten Prêt-à-porter Kollektionen der Mailänder Modewoche entwickelt. Neben den Pelzen im Winter und ganzjährig den begehrten Accessoires, wie den Baguette- oder Peekaboo-Taschen, bestechen Karl Lagerfelds Entwürfe in den letzten Saisons durch klare und scheinbar sehr leichte Kollektionen …
Bilder: Fendi
Für das Frühjahr 2015 wurde die Inspiration der Winterkollektion – damals zeigte man Pelze und Kleider mit Applikationen und Broschen aus frischen Orchideen – weiter vertieft und als Thema für Exklusivprints, Stickereien und Ornamente aus Leder gewählt. Karl Lagerfeld verwendet bei Fendi gerne organische Themen, da es sich bei dem Ursprung des Hauses Fendi anbietet, die Natur in der Modelinie fortzusetzen.
Ebenso liebt Lagerfeld klare grafische Schnitte, die er scheinbar in Dessins und im Spiel mit Transparenz und Nicht-Transparenz auflöst und spielerisch und weiblich werden lässt. Handwerk spielt, ähnlich wie bei Chanel, bei Fendi für Lagerfeld eine im Vordergrund stehende Rolle und so finden sich zum Beispiel in fast jeder Saison aufwendige und komplizierte Plissee-Techniken und Dégradée-Effekte wieder.
Bilder: Fendi
Ob in den Kürschner-Ateliers oder den Abteilungen für Prêt-à-porter – in der Via Condotti im Palazzo Fendi sitzen große Meister ihres Faches und das schon seit vielen Jahren. Hier werden noch Handwerkstechniken beherrscht, die in anderen Häusern gar nicht mehr ausgeübt werden können – allein das gibt der Kreativität immer wieder neue Möglichkeiten im Umgang mit Materialien und raffinierten Verarbeitungen.
Als Start schickten Karl Lagerfeld und Silvia Venturini Fendi, die für die Accessoires zuständig ist, Cara Delevingne, Lindsey Wixson und Co. in den Keylooks der Kollektion auf den Laufsteg: Orchideen, die in ihrer Flächigkeit an japanische Holzschnitte, Jugendstilblüten oder Drucke des Art décos erinnern – allesamt Einflüsse, die Karl Lagerfeld nur zu gerne als Thema spielerisch einsetzt …
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Bei den fließenden Kleidern werden, um die Weiblichkeit zu verstärken, als Effekte Drapees und Faltungen eingesetzt. Blau ist das neue Schwarz und so reicht die Palette von Marine- bis Tütenblau und wird lediglich mit Weiß oder Rot akzentuiert. Weitere Highlights sind die verlängerten Polokleider und das Spiel mit interessanten kurz/lang Akkorden, sowie die Orchideen, die sich als Applikationen und Kettenanhänger sogar auf der Peekaboo wiederfinden.
Die Arme werden mit breiten Armreifen aus geflochtenem Leder geschmückt – Eidechse, Kroko und farbiges Leder machen es zum Trend-Accessoire der Saison. Ein Comeback feiern bei Fendi Jodhpur und Reiterhosen, die zu Lederjacken kombiniert werden und auch in anderen Kollektionen zu finden sind. Auch an anderen Stellen setzt Lagerfeld Formalität gegen Lässigkeit und so wechseln sich Drawstring-Pants, Layer-Röcke und lange Chiffon-Röcke munter ab. Dégradée spielt bei Fendi in der nächsten Saison eine große Rolle, zusätzlich mit geschlitzten Durchbrüchen und Applikationen mit Fransen versehen.
Gewaschene Jeansoptiken sah man in sehr vielen Kollektionen in Mailand. Fendi setzt auch hier auf die Reiterhose und „Simple-Sportswear-Chic“ – ein bisschen Achtziger Jahre Anklänge blitzen hier und dort hinaus.
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Das Spiel zwischen den Materialien – Schwere und Leichtigkeit, Transparenz und Geschlossenheit – fasziniert Lagerfeld seit einigen Saisons und symbolisiert mittlerweile fast eine der Grundeigenschaften des Stils von Fendi. Opener an Jacken und Kleidern, transparente Gitter-Shirts oder fluoreszierende durchsichtige Pailletten wirken simpel, sind aber mit raffiniertesten Verarbeitungstechniken und Materialien erzeugt. Die Seide in „Contemporary Byzance Pattern“ zieht sich neben Schwarz und Weiß in Lagunen – und Blautönen durch alle Looks.
Als fulminantes Finale dann die „Summer Night Dream“ Cocktail- und Abendkleider in Chiffon und Tüll, die über und über mit Federn besetzt sind. Wie moderne Paradiesvögel kommen die Fendi Trägerinnen in Apricot, Lavendel oder feierlichem Schwarz im nächsten Sommer zur Soirée. Die Kleider sind typische Kleidchen à la Lagerfeld, die so simpel und kostbar, so leicht und zauberhaft sind, dass sie sicherlich der Traum vieler Kundinnen von Fendi werden.
Bei den Taschen spielt Sylvia Venturini Fendi mit vielen humorvollen Zitaten: Neben Karlito gibt es in neuen Versionen die „Bag Bugs“, die kleine Peekaboo in Pelz und mit farbigen Strass Stickereien. Die Baguette wird im typischen Stil von Fendi als Clutch getragen und als kleine Accessoire-Pouch meist mit fröhlichen Monster-Gesichtern versehen.
Der nächste Sommer wird bei Fendi klassisch und raffiniert und ich bin mir sicher, dass die Orchideen von Rom bis New York häufig im Stadtbild aufblitzen werden. Fendis raffinierter Simple-Chic setzt sich immer mehr durch, auch weil er so selbstverständlich und gleichzeitig so besonders ist.
Fendi Spring-Summer 2015 zeigt, dass man Sportlichkeit, Femininität und Romantik durchaus miteinander verbinden kann und moderne Weiblichkeit perfekt in unsere Zeit passt.
Siegmar
1. Oktober 2014 at 10:24einfach schön anzusehen !
Manfred
1. Oktober 2014 at 12:28Mir gefallen die Karlitos und die Peekaboos
Horst
1. Oktober 2014 at 17:01Ich mags, insbesondere die Federkleidchen … Sieht man leider zu selten.
Kempe Elke
2. Oktober 2014 at 15:27Hübsch anzusehen ,und Du hast es wiedermal hübsch für uns aufbereitet!