Am Donnerstag präsentierte Frida Giannini an der Piazza Oberdan in Mailand ihre Vision der „Gucci Frau“ für Herbst-Winter 2014. Dabei scheint sie sich gründlich in den Gucci Archiven umgesehen zu haben, denn viele alte bekannte Designs – natürlich in aktualisierter Form – wurden wieder über den Laufsteg geschickt …
Bild: Gucci
Zwischen sechziger Jahre, der Hoch-Zeit des Gucci-Clans, und Dawn Mellos grandiosen Revival Mitte der Neunziger, spannt sie einen Pastel-Bogen, der einen sofort erfasst und sehr Gucci ist. Die 1995er Schlangenloafer Kampagne mit blau überfärbtem Reptilleder kommt beim Betrachten der Stiefel sofort ins Gedächtnis. Stiefel in Sixties-Optik, nicht ganz eng an die Wade geschnitten, werden zu Kaban- und Mongolian-Jacken und Mänteln kombiniert. Farblich spielt vieles in Puder, Eisblau und Jade als Totallook und nur nuanciert abgestuft.
Bilder: Gucci
Bilder: Gucci
Alles ist sehr weiblich, aber niemals zu offensiv! Looks, die an Jackie Kennedys Stil in der Zeit mit Onassis erinnern, aber ganz für die heutige Kundin gemacht. Die Kollektion ist kommerziell, aber edel, wirkt vor allem sporty und doch sehr angezogen. Zu den Highlights zählen der „Charade-Nerz-Pulli“ und die verschiedenen kurzen und längeren Pelzjacken.
Sehr wichtig sind die hochgeschlossenen Blusen! Egal, ob in Satin Duchesse oder in Leder mit kleinen Biesen und Volants, wirken sie pur, aber mit einer Spur von Verspieltheit. Kupfer wird zu Mauve und Puder-Bleu mit einem metallenen Gelb kombiniert – was sehr delikat und edel wirkt.
Hosenanzüge spielen bei Frida Giannini im kommenden Herbst wieder eine wichtige Rolle und die Kollektion wirkt nicht zuletzt auch deshalb glamourös-alltagstauglich – genau wie die Kleider, die mit scharfer Schnittführung in Kombination mit den Stiefeln ein bisschen an „Barbarella 2014“ erinnern.
Bilder: Gucci
Bilder: Gucci
Dominierendes Muster ist ein Animalprint, der, eher abstrakt wirkend, kontrastreich zu Basics und Blusen getragen wird. Beim Abend steht das schlichte schwarze Kleid in langer und kurzer Version im Mittelpunkt, das mit einem puren Gürtel mit einer Trense als einzigem Schmuck auskommt – Abendchic mit Understatement und wohltuende Schlichtheit, ohne das Schielen auf Red Carpet Modelle.
Für mich bilden die Highlights der Kollektion die Tagesoutfits, die mit den farblich synchronen Sonnenbrillen abgestimmt wurden. Weiterer Höhepunkt waren die „Pastel Power“ Outfits mit den Jersey-, Mohair- und Kaschmir-Mänteln, die zum zentralen Teil des Looks werden.
Bilder: Gucci
Bilder: Gucci
Guccis Präsentation war eine der ersten Schauen in Mailand und setzt den Akzent, dass wir eine sehr „sophisticated“ Saison in der italienischen Modehauptstadt zu erwarten haben. Vielleicht sind die Italiener auch wegen der schlechten Wirtschaftslage so kreativ wie lange nicht. Schon in den Stoffmessen für diese Saison zeigte sich diese Tendenz extrem. Guccis Eiscreme-Farben überzeugten schon mal – und Gelato können die Italiener bekanntlich am besten machen.
Das wird eine spannende Mailänder Modewoche, die sicherlich viele Berichte wert sein wird …
Daisydora
24. Februar 2014 at 11:06Alles sehr cool, die Kollektion, die Art der Präsenttion und das Styling und sehr gelungene Farben und Kombinationen … Merci, für den interessanten Bericht! 🙂
Siegmar
25. Februar 2014 at 11:50sehr schöner Artikel und ich finde die Kollektion sehr gelungen, die Pelze hätte man nicht gebraucht obwohl ich zugebe das die Nerz-Pulli schon schön sind. 😉