(Bild: Diesel)
Influencer/in als Beruf? Über diese Frage bin ich bei Facebook gestolpert. Die Agentur für Arbeit Bad Oldesloe versucht sie zu beantworten. Schaut man sich die Inhalte genauer an, wird auffallen, an wen sich diese Informationsveranstaltung überhaupt richtet – an Schüler, die gerade auf der Suche nach einer Idee sind, was man beruflich die nächsten 40 Jahre machen kann. Influencer liegt da natürlich nahe, und das meine ich noch nicht einmal böse, denn mit welchem Beruf werden junge Menschen sonst mehrmals täglich konfrontiert? Zudem wirkt es mit Sicherheit verlockender, täglich die neuesten Kollektionen tragen zu dürfen und um den Globus zu jetten – zumindest wenn einem CO₂-Werte egal sind – als für ein vergleichsweise niedriges Ausbildungsgehalt von 9 bis 17 Uhr im Büro zu sitzen und regelmäßig zur Berufsschule zu müssen. Auch ist das Foto, also das Produkt der Arbeit, nur ein kleiner Ausschnitt dessen, was der Influencer tatsächlich den Tag über so macht – pünktlich Feierabend und am Wochenende regelmäßig frei? Davon können Influencer meist nur träumen.
Nun ist Influencer kein herkömmlicher Beruf, den man im Rahmen einer Ausbildung oder eines Studiums erlernt, sondern einer, in denen man mehr oder weniger zufällig hineinrutscht – meist über ein Hobby, manchmal durch den eigentlichen Beruf: Wenn ein Fleischer täglich Fotos von seinen Steaks bei Instagram postet, hat er mit etwas Glück früher oder später eine Fangemeinde aufgebaut. Noch etwas später wird ihn ein Soßenhersteller bitten, in den Fotos integriert zu werden und dem Fleischer dafür Geld anbieten.
Das alles wird die Agentur für Arbeit Bad Oldesloe auch so sehen und entsprechend die Informationsveranstaltung gestalten, denn sie wird nicht ohne Grund fragen, wie wichtig ist ein Plan B und ob man davon überhaupt leben kann. Die Antworten liefere ich gerne: Plan B sollte sehr wichtig sein und nur die wenigsten Influencer können davon leben, ihr Leben möglichst kantenlos zu präsentieren.
Hinzu kommen noch andere Schattenseiten des Influencer-Daseins, denen sich Diesel in einer Kampagne widmet.
Bild: Diesel
Diesel hat sich in seiner Frühjahrskampagne die Frage gestellt, wer die wahren Influencer sind. In den sozialen Medien bekannt zu werden, kann zu schnellem Ruhm und großem Reichtum führen. Aber wird das von Dauer sein? Und was noch wichtiger ist, glauben wir wirklich, dass Influencer von dem überzeugt sind, wofür sie werben?
Vor diesem Hintergrund hat Diesel die Klischees der sozialen Medien unter die Lupe genommen und sich darauf konzentriert, wo die wahre Macht liegt: in den Händen der Follower. Wir bilden uns keine Meinung über Influencer, wir betrachten das Phänomen der sozialen Medien lediglich durch eine andere Brille.
„Richtige“ Influencer, Jennifer Grace @thenativefox, Kristen Crawley @kristennoelcrawley, die Zwillinge Ami & Aya, bekannt als @amixxamiaya und @ayaxxamiaya, Elias Riadi @eliasriadi und Bloody Osiris @bloodyosiris erkennen die Überhöhung ihrer digitalen Personas – und sie alle sind offen für etwas Selbstironie in ihrem „sozialen“ Leben.
Diesel zeigt in der „Be a Follower“-Kampagne Facetten dieser auf Instagram berühmten Menschen in schrillen oder skurrilen Situationen, wobei jeder Clip dann zu einem Nicht-Influencer umschwenkt, der sorgenfrei vor sich hin lebt. Das versprüht tatsächlich Charme und stellt das in den Vordergrund, um was es im Leben eigentlich geht: Der Realität. Und der sollen sich mit Sicherheit auch Interessenten der „Influencer/in als Beruf?“-Informationsveranstaltung der Agentur für Arbeit Bad Oldesloe stellen …
Wer sich die „Be a Follower“-Clips von Diesel anschauen möchte – Bitteschön:
Influencer: Ami & Aya @amixxamiaya @ayaxxamiaya
Influencer: Bloody Osiris @bloodyosiris
Influencer: Kristen Noel Crawley @ kristennoelcrawley
Influencer: Jennifer Grace @thenativefox
Influencer: Elias Riadi @eliasriadi