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Hommage an New York: Dior Herbst 2024

Foto: TESS AYANO

Das Verhältnis von Dior zu Amerika ist eng und mit Sicherheit durch einen ganz besonderen Augenblick in der Firmengeschichte geprägt: 1947 präsentierte Christian Dior die “La Ligne Corolle”-Kollektion. Internationale Journalisten aus England und den USA kamen erstmals wieder zu den Pariser Modenschauen. Die Entwürfe von Dior repräsentierten sein Bild einer Frau, die sich nach den Entbehrungen des Zweiten Weltkriegs wieder zu Romantik, Weiblichkeit und Glamour bekennt.
Die Kollektion zeichnet sich durch weite Röcke, die wie umgedrehte Blütenkelche bis zu den Knöcheln reichen, “Sanduhr”-Taillen, Guipure-Spitze und verschwenderische Materialien aus – ein Stil, den man seit mehr als zwanzig Jahren nicht mehr gesehen hatte.
Das damals gezeigte „Tailleur Bar“ war einer der Gründe, warum die amerikanische Presse nach der Premiere begeistert „The New Look“ ausrief. Die Entwürfe revolutionierte die Damenmode und ließen Christian Dior so zum berühmtesten Modeschöpfer seiner Zeit werden.

In der Nacht zu Dienstag zeigte Maria Grazia Chiuri nun in New York ihre Dior Pre-Fall-Kollektion für Herbst 2024. Da Kollektionen den Takt der Modesaison bestimmen, stellt diese Jahreszeit für die Designerin eine Zeit der Reflexion dar. Jede Saison auf’s Neue belebt Maria Grazia Chiuri die Garderobe durch eine Reihe von Teilen neu, deren Konstruktion, Schnitte, Materialien und Kreativität das Zeug dazu haben, die Kleiderschränke zu revolutionieren.
Diese neueste Kollektion ist für sie eine Gelegenheit, New York zu ehren und den Bogen zwischen Stilhauptstädten – den Big Apple und Paris – zu spannen: Einerseits also die Freiheitsstatue und auf der anderen Seite der Eiffelturm. Die Brücke zwischen beiden Kulturen ist Marlene Dietrich, eine kontroverse Schauspielerin, die im Leben und auf der Leinwand mit Dior verbunden ist. Maria Grazia Chiuri ließ sich von ihr inspirieren, um eine Kollektion zu kreieren, die die Dior-Silhouette mit der Präsenz und der jungenhaften Anziehungskraft der Diva verbindet.

Die verwendeten Tweeds stammten direkt aus einer Auswahl englischer Herrenbekleidungsstoffe. In seinem Petit Dictionnaire de la Mode schrieb Monsieur Dior: „In den letzten Jahren hat Tweed seinen Einsatzbereich sogar für elegante Anzüge erweitert. Ich finde sie äußerst elegant. Sie auf dem Land zu tragen ist ein „Muss“. Früher konnte man Tweeds nur in ziemlich schweren Gewichten bekommen, aber jetzt gibt es sie in allen Gewichten, Qualitäten und Farben.“
Die teilweise sehr leichten Kleider, die an den Stil der 1940er-Jahre erinnern, geben einen Einblick in die Dessous, die sich als wesentlicher Bestandteil des Outfits erweisen. Stoffe wie gehämmerter Satin, Pannesamt und Krepp werden in einem zeitgenössischen Geist neu interpretiert.
Einige der mit Spitze besetzten Slip-Kleider, die oft unter großen, gefütterten Mänteln zum Vorschein kommen, bestehen aus gestepptem Nylon mit dem Cannage-Motiv. Die Stickerei erinnert an Broschen und spiegelt die charakteristischen Codes wider, die Christian Dior so am Herzen lagen: der Stern, das Maiglöckchen, das Kleeblatt und die Biene.

Hier ein kleines Best-of der Kollektion: