Das, was es in England schon seit 1983 gibt, ein „Fashion Council“, also ein Gremium, welches sich die Förderung des heimischen Modedesigns auf die Fahnen geschrieben hat, wurde nun auch für Deutschland gegründet. Dies gab heute Christiane Arp bekannt:
„Der deutschen Modebranche mangelt es nicht an gutem Design, sondern an einer starken Lobby. Das kreative Potential in Deutschland und dessen Relevanz als Wirtschafts- und Kulturgut wird nach wie vor unterschätzt. Mit der Gründung des German Fashion Design Council haben wir es uns zur Aufgabe gemacht, dies zu ändern und uns dauerhaft organisiert und gemeinschaftlich für deutsches Design stark zu machen – und zwar 365 Tage im Jahr.“
Das erklärte Ziel des „German Fashion Design Council“ (GFDC) ist, den Fokus auf Modedesign aus Deutschland als Kultur- und Wirtschaftsgut zu lenken, Designunternehmen und Designer in ihren Möglichkeiten zu fördern und die mediale Wahrnehmung von deutschem Modedesign im In- und Ausland zu stärken.
Kein kleiner Anspruch und meiner Meinung nach ein richtiger und äußerst wichtiger Schritt. Ich hoffe allerdings, dass es nicht schon zu spät ist: seit mehreren Saisons schon schwächelt das Ansehen der Berliner Fashion Week – da tat der Weggang der Labels, die etwas internationales Flair ans Brandenburger Tor brachten und das Chaos um die BREAD & BUTTER, sein übriges. Das sieht Christiane Arp eventuell sogar ähnlich: Auf die Frage, wo sie die Fashion Week heute sehe, sagte Arp: Diese stehe „an einem Scheideweg“ – es gehe in den Himmel oder in die Hölle.
Für einen deutschen Designer ist der Weg, den die Fashion Week einschlagen wird, hingegen schon längst klar – Philipp Plein. Der Unternehmer, der irgendwas mit Mode macht, äußerte sich in der GQ eher kritisch über Berlin als Modestandort:
„Die Berliner Modewoche ist ein Fake-Event fürs deutsche Fernsehen. Kein wichtiger Modejournalist kommt dorthin. Es gibt keine Marken, keine Mode und keine Leute. Außer bezahlten Celebritys.“
ich bin mir nicht ganz sicher, ob nicht eventuell auch die Gäste von Pleins Modenschauen ein Honorar für ihren Besuch bei ihm bekommen, aber dort habe ich zumindest noch keine GZSZ-Sternchen entdeckt.
Zu den Gründungsmitgliedern des GFDC zählen unter anderem Anita Tillmann, Marie-Louise Berg, Carsten J. Diercks, Marcus Kurz, Karen Heumann, Melissa Drier, Mandie Bienek, Claudia Hofmann und Tillmann Prüfer. Christiane Arp wird Präsidentin des GFCD.
PeterKempe
19. Januar 2015 at 19:10Es ist wahnsinnig schwer, sich aus Deutschland heraus mit Mode international zu behaupten – wie mit allem Kreativen außer Automobilen und Technik. Vielleicht ein Anfang! Ich bin gespannt, was die Herrschaften tun wollen und was man eventuell selbst dazu bei tragen kann, um die Situation in Deutschland zu erleichtern.
Tim
19. Januar 2015 at 19:51Schritt 1: neues Logo
Schritt 2: C-Promis weg
Schritt 3: IMG weg
Siegmar
20. Januar 2015 at 11:13Ich finde auch das es eine richtige Entscheidung ist und mir gefällt sehr, das sich was bewegt. Pleins Meinung finde ich völlig unwichtig, da er ja gerade für die Leute produziert, den Kram sieht man dann an den C-Promis. Tim hat stimme ich ebenfalls zu, neues Logo und diese ganzen C-Z Promis nicht mehr einladen und hofieren.
Stephan Berlin
22. Januar 2015 at 00:22Ein sehr löblicher Anfang und gute Leute, die sich da engagieren!
Daß Philipp Plein kein Berlin-Fan ist, ist klar: seine Mode und sein Look gehören auch wirlich eher nach Düsseldorf und haben mit dem neuen Deutschland nichts zu tun.
Der Berliner Mode Salon im Kronprinzenpalais wirkte charming…und das ist schonmal viel wert!