(September 2017 Collection von Burberry; Bild: Burberry)
Nachdem in New York die Fashion-Week-Saison für die Frühling/Sommer-Kollektionen 2018 gestartet ist, zog die Modekarawane letzte Woche weiter nach London. London, bekannt für seine Exaltiertheit, zeigt eher experimentellere Kollektionen als die Amerikaner. Die meisten britischen Designer sind aber trotzdem auch von den Traditionen der britischen „Tailors“ und dem traditionellen englischen Materialien und Handwerk beeinflusst.
Burberry präsentierte nun unter seinem langjährigen Chefdesigner Christopher Bailey die neue Kollektion, die allerdings an dem seit einigen Jahren im Hause Burberry üblichen Motto „See now buy now“ eine eher winterliche Range zeigt, die man gleich im Anschluss kaufen kann. Parallel eröffnete Burberry die Ausstellung „Here we are“, die in Fotos verschiedener Künstler den „British Way of Life“ zeigt. „Here we are“ ist auch der Titel und dezenter Hinweis auf die Kollektion: Eine moderne Interpretation von englischer Garderobe, typischen Stoffen, dem House Check von Burberry und natürlich die wunderbaren traditionellen Schottenmuster bilden den Kern dessen, was jetzt über den Laufsteg ging.
September 2017 Collection von Burberry; Bild: Burberry
Burberrys Laufsteg war kein Runway, sondern gleich ein ganzes historisches Haus, das auf eine 250-jährige Geschichte zurückblicken kann: Das Old Sessions House im Londoner Bezirk Clerkenwell ist frisch renoviert und der neue Show Space von Burberry. Auf zwei Etagen des höfischen Hauses mit imposanter Halle wurde in einer Schau die Damen- und Herrenkollektion gezeigt. Bunt zusammengewürfeltes antikes und Vintagemobiliar lud zum Platznehmen ein – vom Gartenstuhl bis zu Sitzbänken der typischen Doppeldecker Bushaltestellen.
September 2017 Collection von Burberry; Bild: Burberry
Burberry setzt auf weite und lässige Silhouetten; alles ist körperferner, bequemer und wirkt eher ein bisschen zweidimensional. Layerlooks stehen im Vordergrund und das Spiel mit roughen Materialien entgegengesetzt zu Transparenz. Ein sehr mit traditionellen britischen Materialien wie Wolle und irischem und schottischem Strick spielendes Feuerwerk aus Texturen, Farben und Silhouetten.Das Alleinstellungsmerkmal der prestigeträchtigsten englischen Designmarke in dieser Saison: Burberrys heimatliche Wurzeln, edel, fancy, modern und sehr tragbar auf unsere Zeit übertragen. Es Zeiten im Moment erlauben nicht viel Risiko, also besinnen sich das Label auf das, was sie können. Da darf natürlich auch die Ikone des Hauses, der Trenchcoat, nicht fehlen, diesmal im House Check und vielen Tartans.
September 2017 Collection von Burberry; Bild: Burberry
Die Schlüsselfarben der Kollektion: Alle Nuancen von Winter-Sorbetfarben wie pink, grün und blau kombiniert mit schwarz, camel, rot und marine.
Weite Car Coats in gummierten oder gebondeten Materialien, Uniformjacken und von den Zeremonienjacken der königlichen Garde und der Royal Horseguards inspirierte Jacken sieht man ebenso, wie ganz viel typischen englischen Strick.
Aran wechselt sich mit wunderschönen, neu interpretierten und in fancy Farben aufgemachten Fair-Isle-Strick und Rhomben-Argyle-Mustern ab. Dicke Tartan und Vintage-Check-Karos in Wolle, Faux Fur, bestickte Spitze und Tüll, mit Zeichnungen bedruckter Stretch Cotton, Gabardine und Shearling sind die typischen Materialien dieser Saison. Doch seht einfach selbst; hier die komplette Kollektion:
Bei den Accessoires setzt man auf große reversible Tote Bags in Tartans (sehr schön!) den Burberry Klassiker „The Satchel Bag“ in exotischen und weichem Vintage Leder. Die Schuhe sind farbig und häufig mit Tasseln oder Kiltfransen versehen – britisch eben. Fingerlose Wollhandschuhe und Argyle Socken runden die durch und durch heimatverbundenen Looks ab. Große, wie aus den Lüstern und Kronleuchtern geklaute Ohrgehänge und Broschen für Frauen und Männer in Kristall werden zu jedem Look getragen.
Burberry September 2017 – eine Hommage an die Heimat von Thomas Burberry und die typische Kleidung der Insel mit der Lässigkeit von heute gepaart – stilvoll und doch jung. Ich finde, dass Christopher Bailey sich sehr treu geblieben ist und dass, wer Burberry kauft, auch ein wenig Brit Style will.
Siegmar
20. September 2017 at 11:44super schon
vk
20. September 2017 at 12:09grauenvoll. burberry is komplett richtungslos. schielt mit einem auge zu jwanderson, mit nem halben zu gucci. auf links gedrehte jacken, taschen und wollware reichen nicht. auch nicht in benetton colors der 80er. disparate kollektion. ob hilferuf oder kapitulation, der betrachter bleibt unentschieden.
Karl
20. September 2017 at 16:11Was für ein Durcheinander. Finde die See now buy now völligen Quatsch. Wer kauft schon im Vorbeigehen eine Jacke für 2000 Eur
fred
20. September 2017 at 17:14Sehr Gucci das Ganze. Und das Problem ist, dass Gucci (habe mir eben die Showbilder angeschaut), beginnt, nervig und langweilig zu werden. Es ist schon wieder die gleiche Show, die gleichen Sachen, die gleichen intersexuellen Models. Nach diesem Sommer wissen wir es alle. Geschlechterrolle hat sich aufgelöst. Die jungen Leute sind irgendwas dazwischen, tragen 70er Jahre Klamotten kiloweise und haben, dem Gesichtsausdruck nach, wenig Spass.
Ich würde gerne mal was frisches neues sehen. Das würde mich freuen.
Monsieur Didier
20. September 2017 at 18:40…in der Tat, verry Gucci…
und das ist jetzt kein Kompliment, sorry…
aus jedem Dorf ein Hund und in der Tat, was sind das für Leute, die sich mal eben hopp-la-hopp, Sachen für mehrere tausend Euro aussuchen…
mag es geben, aber das sind doch eher wenige…
aber vielleicht täusche ich mich ja auch, und das ist der gelungene heiße Scheiss, auf den alle gewartet haben…
junger Römer
21. September 2017 at 08:28congrats Christopher Bailey & good save the queen
junger Römer
21. September 2017 at 08:35word completion! of cause god, but good fits tooooo