(Dapper Dan’s Harlem; Ari Marcopoulos)
Es gibt wenig Designer, die man ungestraft „Kultdesigner“ nennen darf – Daniel Day, alias als Dapper Dan, gehört definitiv zu diesem illustren Kreis von Modeschöpfer. Bekannt wurde der Amerikaner mit seinem Shop, „Dapper Dan’s Boutique“, in der 125. Straße im New Yorker Stadtteil Harlem. Rapper und Künstler gaben sich dort die Klinke in die Hand – auch, weil Dans Kleidung für die damalige Zeit regelrecht mutig war. Der Designer kokettierte in den 1980er- und 1990er-Jahren mit den Logoprints zahlreicher Luxuslabels. Das gefiel nicht jedem: Labels wie Gucci und Louis Vuitton verklagten Dapper Dan, da er sich bei den Logos der Unternehmen bediente. Diese Klagen hatten zur Folge, dass die Boutique geschlossen werden musste.
Vielleicht plagte Alessandro Michele ein schlechtes Gewissen oder ihm gefielen einfach die Designs von Dapper Dan, auf jeden Fall entdeckte er vor zwei Jahren sein Faible für Dan und zitiert seitdem immer wieder einige der legendären Entwürfe des Designers und eröffnete sogar zusammen mit Gucci die Boutique „Dapper Dan of Harlem“, in der maßgeschneiderte Kleidungsstücke angeboten werden – aus originalen Gucci-Stoffen, versteht sich.
Als neuesten Streich widmet Gucci Dapper Dan nun einen eigenen Bildband: „Dapper Dan’s Harlem“.
„Dapper Dan’s Harlem“ dokumentiert die Reise des Fotografen Ari Marcopoulos durch Dapper Dan’s Stadtteil Harlem. Neben einer Vielzahl von Originalbildern, die vor Ort in Harlem aufgenommen wurden, enthält das Buch Porträts von Freunden des Hauses und Dapper Dan wie Künstler, Regisseur und Designer Trevor Andrew, Künstler, Dichter und Autor Cleo Wade, Restaurant- und Harlem-Koch Marcus Samuelsson sowie Geschäftsmann und Autor Steve Stoute.
Wer sich einen Überblick über den „ursprünglichen“ Dapper Dan machen möchte, dem sei an dieser Stelle der Beitrag „Dapper Dan: Harlem’s Hip Hop Tailor“ auf „The Rake“ ans Herz gelegt – inkl. beeindruckender Fotos seiner Entwürfe für die Rapper-Crème-de-la-Crème aus den 1980er-Jahren.
„Dapper Dan’s Harlem“ kostet 180 € und ist auf 500 Exemplare limitiert. Es wird auch im Gucci Garden in Florenz und im Gucci Wooster Bookstore in New York erhältlich sein.
fred
11. Januar 2019 at 00:28Das ist traurig. Er war halt um so viele Längen besser, wie Gucci jemals sein wird. Er war richtig, richtig gut und Gucci schmückt sich jetzt damit. Das ist sehr traurig. Ebenso traurig war Louis Vuitton und Stephen Sprouse. Sprouse war eben galaktisch besser, als die anderen es jemals werden konnten. Es ist traurig, dass die Leute in ihrer Zeit nicht so erfolgreich sind, wie sie es verdient hätten.
Was für ein Talent und ein Visionär Dapper Dan war. Und jetzt muss er mit der billing Bling-Bling Marke sowas machen. Das ist schade!