Männermode

Gucci lanciert Manifesto-Kollektion

(Gucci Manifesto; Bild: Gucci)

„Ein Manifest ist eine öffentliche Erklärung von Zielen und Absichten, oftmals politischer Natur. Als Begriff der Kunst- und Literaturgeschichte auch für ästhetische Programme seit 1800 verwendet“ (Wikipedia). Bei Gucci wird traditionell nicht tief gestapelt, wenn es darum geht, die Inspirationsquellen zu erklären – so auch bei der „Gucci Manifesto“-Kollektion, die die Masken, die zahlreiche Models auf dem Laufsteg der Herbst/Winter-Modenschau trugen, zitiert.

Nun sind Masken per se ein schwieriges Thema; entweder sind sie sexuell zu sehr aufgeladen oder gesellschaftlich verstörend und so dürfte der Käuferkreis, bis auf einige Liebhaber, äußert überschaubar sein – sofern es sie überhaupt zu kaufen geben wird. Es galt also, die Masken und insbesondere die Botschaft dahinter, „THE MASK AS A CUT BETWEEN VISIBLE AND INVISIBLE“, tragbar zu machen, ein Kunststück, das Alessandro Michele mit „Gucci Manifesto“ gelang.

Die „Gucci Manifesto“-Kollektion beinhaltet drei Stile: ein kurzärmeliges T-Shirt aus Baumwolle mit Rundhalsausschnitt und ein langärmeliges, übergroßes Sweatshirt aus Baumwolle, sowohl mit Rundhalsausschnitt als auch mit Kapuze. Diese sind bei Männern und bei Frauen unterschiedlich geschnitten und verfügen über eine Vielzahl verschiedener bedruckter Vorder- und Rückseiten. Es lohnt also, sich durch die Kollektion zu klicken:

Nun wurden für die nächsten Tage Temperaturen um 35°C vorhergesagt und so fällt der Gedanke an Sweatshirts vielleicht etwas schwer und so kann man sich die Zwischenzeit mit einem Feature der Gucci-App vertreiben: In der App wird ein Bereich freigeschaltet, der den Nutzern die Möglichkeit gibt, ihre Lieblingsmasken der Modenschau Herbst/Winter 2019/20 zu tragen und Fotos und Videos von sich selbst zu machen – ganz ähnlich der, nun ja, niedlichen Hasenohren, die sich Heidi Klum, die Kardashians und Co. immer auf die Köpfe projizieren, nur eben in cool.

Die „Gucci Manifesto“-Kollektion wird ab Juli 2019 online und im Handel erhältlich sein.

  • fred
    23. Juli 2019 at 11:40

    Wahnsinnig kreativ und wenn man das Datum drunter schreibt, dann kann man sicher gehen, dass es danach auch nie mehr jemand anzieht. Dann sichert man sich schon den Cash für das Jahr darauf. Ha, ha, das ist das eigentliche Statement. Wie kann man noch mehr Geld machen mit wenig. T-Shirts und Sweats für die, die schon alles haben. Weder von Design noch von der Typografie irgendwie anspruchsvoll. Entwürfe in einer Minute vom Praktikaten gemacht. Sauber!

  • Hannes
    23. Juli 2019 at 19:31

    Ich weigere mich, ein Hoodie mit einem Druck und dem Markennamen als Designleistung anzuerkennen. Da nützt auch der ganze pseudointellektuelle Unterbau von Herrn Michele nichts. Das ist einfach nur gestalterische Faulheit.

  • fred
    23. Juli 2019 at 21:31

    @HANNES

    Das sehe ich wie Du. Es gibt wirklich gute Designs von „kleinen“ Designern, die nie eine Erwähnung irgendwo finden und die nach zwei Jahren zumachen, weil sie keine Resonanz bekommen. Und dann gibt es die Labels, die um ein „nichts“ einen Hype generieren und jeder jubelt. Bald ist schon der schwarze Baumwoll-Hoodie an sich ein Grund zum Feiern. Da braucht es dann nicht mal mehr das Logo. Das wird dann als Radikalität gefeiert und eine Abwendung vom Materiellen und alle ziehen mit und freuen sich und zahlen 800 Euro dafür.

  • Vk
    26. Juli 2019 at 11:50

    Kinkerlitzchen. Nicht der Rede wert