(Bild: Gucci)
Als kleiner Horst trug ich einen Sommer lang ein gefaktes Gucci-T-Shirt. Wie ich dazu gekommen bin, weiß ich nicht mehr. Vermutlich brachte es mir irgendjemand aus dem Urlaub mit und ich trug es halt, wie man das so als Kind macht, wenn jedes Matchbox-Auto wichtiger ist als Mode.
Trotzdem trug ich es gerne, auch wenn die Nähte schlecht verarbeitet waren und innen irgendwie so komisch juckten und die Form nach jede Wäsche immer quadratischer wurde. Die Liebe hielt im wahrsten Sinne des Wortes nur einen Sommer, denn ich wuchs heraus und das Shirt landete im Müll. Ich bin mir sicher, dass ich, wenn ich nicht mehr gewachsen und ewig 1,50 m geblieben wäre, das T-Shirt immer noch tragen würde.
Vielleicht war ich als Kind auch meiner Zeit voraus, denn „gefälschte“ Original-Gucci-Shirts entwickelten sich in den letzten Monaten zum Darling der Modeopfer.
Bild: Gucci
Guccis Designer, Alessandro Michele, ließ sich von dem sehr eigenen „Design“ der Fake-Shirts, die man im Urlaub an allen Ecken für ein paar Euro angeboten bekommt, inspirieren und lancierte T-Shirts mit echtem Gucci-Aufdruck. Weil Modeopfer bekanntlich leichte Beute sind, erlaubte sich Alessandro Michele noch den Spaß, die T-Shirts für 400 € aufwärts zu verkaufen – er konnte sich sicher sein, dass es irgendwelche Bekloppten gibt, die so viel Geld für so wenig Stoff ausgeben. Es gab jede Menge Bekloppte. Die Konsequenz aus diesem absurden Trend ist, dass man die Modemeute mit immer neuen Teilen bei Laune hält – so wie jetzt mit den passenden (originalen) ‚Fake‘-Sweatshirts.
Die Preise sind auch hier absurd, für Gucci allerdings vergleichsweise günstig: Mindestens 790 € muss man investieren, damit man die pinkfarbene Version sein Eigen nennen darf. Der schwarze Kapuzenpulli kostet dann etwas über 1.000 €.
Ich frage einfach mal in die Runde, wie ihr zu den Original ‚Fake‘-Shirts von Gucci steht. Hopp oder Flopp?
Markus
23. März 2017 at 10:42Eigentlich ok, aber definitiv zu teuer.
PeterKempe
23. März 2017 at 12:11Ich find die definitiv gut! Und bei Preisen darf man eigentlich bei keinem Designer mehr was hinter fragen, weil die meisten Sachen auf Grund des starken Konsums in Asiens völlig durch die Decke gehen.
Volker
23. März 2017 at 12:42Top!
thomas
23. März 2017 at 13:09Da bin ja mal absolut für Gucci und sage TOP
vk
24. März 2017 at 12:42wunderbar. nicht schreit so laut und klassisch URLAUB, SONNE, SORGENFREI wie ein pinker kuschelsweater fuer eur800. das ist italia im stil von ‚go trabi go‘. noch n eis und schoen unterm auto schlafen. romantik und unvernuft pur. love it!
vk
24. März 2017 at 14:04pension sachsenruh.
auf goethes spuren nach neapel.
vk
24. März 2017 at 14:08voll fetzig!
echt deli!
Monsieur Didier
24. März 2017 at 23:44…die sind wirklich tippy top… 😀
Mark
26. März 2017 at 10:22…ein interessanter Ansatz. Gucci verdient nun erstmals an der Fälschung und nicht umgekehrt.