(MUJI E-Fahrbus „Gacha“; Bild: Justus Hirvi/Bonzu & MUJI)
Heute mal nicht die brandneue Luxus-Neuigkeit oder Bling-Bling zum Davonträumen, heute vielmehr eine feine Portion Realitätssinn aka Besserwissertum von meiner Seite: der japanische Einzelhändler MUJI hat in Helsinki kürzlich einen autonomen E-Fahrbus vorgestellt und das finde ich mal richtig gut. Wirklich, das Ganze klingt richtig spannend. Ein Launch der mich – nicht erst seit Greta Thunbergs Tun – definitiv stärker umhaut, als die 100. Neuankündigung x-beliebiger Designer. Warum? Nun ja, Klamotten habe ich fast genug im Schrank hängen und beim Thema autonomes Fahren höre ich, spätestens seit meinem Gespräch mit BMW-Profi Adrian van Hooydonk (das Interview gibt’s hier zum Nachlesen), immer mit gespitzten Ohren zu!
Schließlich sind Entwicklungen dieser Art unweigerlich mit unserer Zukunft, unseren Transportpotentialen bzw. Ressourcen von Morgen, und auch der Energiewende verbunden. Ich plappere also lieber nicht mehr so viel rum, sondern lasse die Informationen der Pressemitteilung von Lifestyleprofi MUJI für sich sprechen: GACHA, so heißt der fahrerlose Kleinbus, ging inmitten von Helsinki auf Probefahrt und sieht auf den ersten offiziellen Fotos verflixt putzig aus. So ein bisschen, als ob das Fahrzeug geradewegs bei den Minions Halt machen würde. Just vor der neuen Zentralbibliothek Oodi ging die eigentliche Fahrt samt Pressemeute los, ab nächsten Monat startet dann der öffentliche Betrieb.
Dass die Jungfernfahrt in finnischen Breitengraden und nicht in Japan von Statten ging, hat primär damit zu tun, dass der Einzelhändler mit den praktischsten Aufbewahrungsboxen/ Schreibwaren der Welt natürlich nicht aus heiterem Himmel einen selbstfahrenden Bus präsentiert bzw. ins minimalistisch-funktionale Produktportfolio aufnimmt. Naja, könnten sie schon – zumindest aus Ästhetik- und Designfragen. Aber wie sagt man so schön? Schuster bleib bei deinen Leisten! Deshalb hat sich MUJI mit Sensible 4 zusammengetan, die sich für die Technologie des E-Buses verantwortlich zeigen und jede Menge Know-How mitbringen: Das finnische Unternehmen ist auf autonomes Fahren spezialisiert und zeigt mit GACHA deutlich, dass die Zukunft des Fahrens ganz im Zeichen von „future, future“ steht.
Eine ausgezeichnete Navigationsfähigkeit und Hinderniserkennung gepaart mit hochpräziser Positionsbestimmung des E-Buses – so auf jeden Fall aus Kennerhand verschiedenster Quellen beschrieben – schürt meine Lust auf Helsinki. Busfahren in Helsinki, kein Witz. Wer hätte gedacht, dass ich noch einmal Lust auf öffentliche Verkehrsmittel bekomme. Wie MUJI wohl das Interieur ausgestattet hat? Fragen über Fragen stellen sich mir gerade! Bis es soweit ist und ich vor Ort bin, klicke ich mich durch die ersten Bilder und träume, neben Finnlandbesuchen der etwas anderen Art, vom autonomen Autofahren. Denn dann könnte ich immer und überall schlafen, was für eine himmlische Vorstellung.
Falls jemand ab April vor Ort in Helsinki sein sollte, ich freue mich über eure Erfahrungsberichte und Städtetipps! Im Laufe des Jahres soll das E-Bus-Projekt auch in Hämeenlinna und Vantaa eingeführt werden – just in case, als Randnotiz…