Long time no hear, dafür sportliche Grüße aus Hamburg – Jetzt sind schon wieder zwei Wochen verstrichen, ohne dass ich einen Beitrag für Horstson geschrieben habe. Ich befinde mich aktuell in einer Art Schreibblockade und muss unumwunden zugeben, dass eh nicht besonders viel läuft: Mein Tag fängt – wie soll es auch anders sein – morgens an und zieht sich relativ zäh gen Nachmittag und Abend. Inbegriffen sind das Schreiben von Bewerbungen, Reiseplanungen sowie das Treiben von Sport. Letzteres ist mit der Umschreibung „treiben“ ganz gut auf den Punkt gebracht, denn in den letzten Monaten (seit Rückkehr aus Kalifornien) habe ich mir jede Menge Speck angefuttert und muss meinen inneren Schweinehund täglich von der Couch aufscheuchen. 15 Kilo plus, da packt man sich natürlich an den Kopf, überdenkt seine Laisser-faire-Gewohnheiten und ändert anschließend hoffentlich die Ernährung bzw. kramt die Laufschuhe aus dem Schrank. Beides habe ich gemacht, an der Alster wird seitdem gejoggt, Luft geschnappt statt Show-Gelaufen und auch das Seilchenspringen findet Platz im Sportprogramm.
Zusätzlich muss Cardio- und Kraftraining ins Visier genommen werden, daran führt natürlich kein Weg vorbei, wenn man wirklich wieder fit werden möchte. Etwas Passendes habe ich bislang nicht gefunden, mein ehemaliges Fitness-Studio ist für die Katz. Eine Probestunde bei einem überengagierten Personal Trainer hat ergeben, dass mein stark ausgeprägtes Körperklaus-Syndrom nicht ansatzweise konform mit den Übungen des Muskel-Hulks geht. Ich stehe da also ziemlich ratlos und siehe da, tadaa, ergibt sich in diesem Moment von ganz anderer Seite eine potenzielle Möglichkeit: HOKA ONE ONE hat letzte Woche anlässlich der neuen „Fly at Night“-Kollektion zu einem Sport-Event der außergewöhnlichen Art geladen. Not kidding, es war wirklich etwas Besonderes und hat mir rückblickend sehr gut gefallen. Denn keinesfalls ging es nur um Häppchen essen, Kontakte knüpfen oder Instagram-Fotos schießen. Es ging am besagten Abend, um es in den Worten unseres Trainers zu nennen, „um nicht weniger als 100% geben“! Ich übertreibe keinesfalls, wenn ich an dieser Stelle sage: Bei 60% habe ich nach Luft geschnappt und (positiv) gewimmert.
Kein Scherz, normalerweise werde ich bei Überanstrengung grantig und setze mich auf den Boden. Hier bestand nicht mal eine minimale Chance, Protest auszuüben. Neben mir waren schließlich noch jede Menge andere Blogger und Journalisten – krass trainierte Fitness-Redakteure wohlgemerkt – vor Ort bei Urban Heroes, um die neuen Laufschuhe von HOKA ONE ONE zu testen. Ich hatte die Neuauflage Cavu Fly at Night am Fuß und war positiv überrascht: Ultraleicht, enorme Stoßdämpfung und zudem in tiefschwarz reflektierender statt grellbunter Optik. Normalerweise hat man zwei, drei einschlägige Running-Labels im Kopf (besagte Neonfarbenkandidaten halt) und die Marke mit dem ungewöhnlichen Namen – in der Sprache der Maori heißt es so viel wie „fly over the earth“ – gehörte bislang nicht dazu. Warum, kann ich nur mutmaßen: Vermutlich liegt es daran, dass ich seit mehreren Jahren eher amateurhaft-halbherzig laufe und bei den Neuigkeiten sowie Updates nicht ansatzweise auf dem neuesten Stand der Dinge bin? Denn HOKA ONE ONE ist in der Szene nicht irgendeine (Achtung: Wortwitz) dahergelaufene Nummer, sondern die weltweit am schnellsten wachsende Marke für Premium Laufschuhe!
2009 wurde das Unternehmen von Nicolas Mermoud und Jean-Luc Diard in Frankreich gegründet, die Beiden waren damals für den Sportartikelhersteller Salomon tätig und aufgrund ihrer lebenslänglichen Laufpassion auf der Suche nach dem perfekten Schuh. Leicht sollte er sein, perfekt angepasst für das Runter- und Hochlaufen am Berg. Heraus kam ein verhältnismäßig stark dimensionierter Auftritt an Laufschuh, ein leichtgewichtiges Modell mit extradicker Zwischensohle. Die beiden Gründer – selbstredend, dass sie für Testzwecke ihre eigenen Sportschuhe trugen – tüftelten gute zwei Jahre an der Ausreifung und hatten dabei einen klaren Vorteil: Sie hatten die Ultra-Läufer samt Expertise auf ihrer Seite. Gerade aufgrund der verbesserten Dämpfung und Stabilität setzten immer mehr Profis auf die neuartigen Modelle und vertrauten auf Mermoud und Diard. Danach ging alles sehr schnell nach oben, ähnlich wie man es von dem ein oder anderen Start-up kennt: Erst den Freundes- und Bekanntenkreis, dann den französischen und anschließend den internationalen Markt erobern. 2013 folgte ein extrem dicker Fisch an der (Erfolgs-)Angel, der Verkauf an den kalifornischen Schuhproduzenten Deckers Brands. Mit einem illustren Portfolio an Marken wie Teva oder UGG keine schlechte Hausnummer, soviel steht fest.
Ihr merkt schon, dass ich mich in Details verliebe und am liebsten stundenlang weiter recherchieren würde. Zum Glück hatte ich vor Ort jedoch die Gelegenheit, den Mitbegründer Nicolas Mermoud zum kurzen Q&A zu treffen – er hat mir das digitale Nachbohren sozusagen vorweggenommen. Der charmante Franzose stand Rede und Antwort, im Gepäck hatte er außerdem zwei seiner HOKA Athleten: Marcus Herbst und Frank Schauer. Herbst ist professioneller Triathlet auf Ironman- sowie Halb-Ironman-Distanz und zählt zu seinen Karriere-Goals Erfolge wie den 12. Platz bei den diesjährigen Halb-Ironman 70.3 World Champs in Südafrika oder den 5. Platz beim 70.3 Jönköping in Schweden. Kollege Schauer ist äußerst flott in Sachen Marathon unterwegs: Der persönliche Rekord des Langstreckenläufers liegt bei 2:16:30 (Frankfurt-Marathon) und 1:04:50 (Halbmarathon Paderborn), den München-Marathon hat er 2013 als Sieger für sich entschieden. Beide Athleten tragen HOKA ONE ONE in ihren Wettkämpfen, erzielen in ihnen Bestzeiten und nutzen die Modelle gerade, weil sie besonders leicht, gleichermaßen stabil und die Zwischensohlen äußerst gut gedämpft sind.
An der Zusammenarbeit mit HOKA ONE ONE schätzen sie zusätzlich, dass ein reger Austausch zwischen und mit den Athleten stattfindet. „Eine Partnerschaft auf Augenhöhe samt vieler spannender Gespräche und vielfältige Rückmeldung, das schweißt zusammen. Bei vielen große Marken läuft es Gefahr, dass präzises Athleten-Feedback zu den jeweiligen Produkten hintenüberfällt“, wie Herbst festhält. So finden jährlich Events statt, bei denen alle zusammentreffen und dabei auch neue Modelle mitgetestet werden können. Das Vertrauen in die Marke wächst schlussfolgernd aus der engen Zusammenarbeit, das Feedback der Athleten ist wiederum natürlich auch von enormer Bedeutung für die Entwickler hinter HOKA ONE ONE. Einer davon, Mitbegründer Nicolas Mermoud, ist am Fuße des Mont-Blanc-Massivs aufgewachsen und geht seit Kindesbeinen an in den französischen Alpen Laufen, Wandern und Skifahren. Gemeinsam mit den anderen Köpfen von HOKA ONE ONE sehnte er sich nach dem passenden Laufschuh, der auch bei Abstieg optimalen Halt und Dämpfung bietet. Sie entwickelten Prototypen mit enorm voluminöser Sohle und waren sich nach wenigen Testläufen in der Natur einig:
„Es war unglaublich, wir waren einfach viel schneller am Start. Bergrunter kamen wir plötzlich um einiges besser, flotter und dennoch sicher an – ein echter Aha-Effekt und Grund dafür, an den Schuhentwicklungen weiter zu tüfteln. Natürlich haben wir als passionierte Läufer zuallererst selbst getestet, Freunde und Bekannte wurden schnell auf unser Vorhaben aufmerksam und unterstützen uns. Besonders spannend war es natürlich auch, als wir die erste richtige Order in Richtung Kalifornien gesandt haben. Klar, die Zusammenarbeit mit Deckers vor rund fünf Jahren war ein enormer wichtiger Meilenstein für uns“. Mich interessiert an dieser Stelle natürlich brennend zu erfahren, welches Alleinstellungsmerkmal HOKA ONE ONE mit sich bringt: „Zuallererst wäre die Tatsache zu nennen, dass wir eine sehr junge Marke sind. Es gibt uns gerade einmal seit neun Jahren und in der kurzen Zeit haben wir enormes Vertrauen bei unseren Athleten und Kunden aufbauen können. Unser Credo, auf Englisch ausgedrückt: We help people to relax with less impact! Es ist zudem enorm wichtig für uns, dass wir ganz eigenen Ideen und Instinkten bei der Umsetzung neuer Modelle folgen. Als wir damals den sehr voluminösen ersten Laufschuh entwickelt haben, gab es zig Leute, die davon abgeraten haben. Er sei zu massiv, zu dies, zu das!“
„Am Ende war und ist es nur wichtig für uns, was wir selbst uns dabei gedacht haben. Das haben uns auch die letzten neun Jahre gezeigt: Heute sind wir im Bereich Trail Running und Ironman sehr beliebt, auch setzen immer mehr professionelle Marathonläufer auf Modelle von HOKA ONE ONE. Natürlich wachsen auch die Zahlen bei Hobby-Läufern, unsere Zielgruppe ist ziemlich breit aufgestellt und deswegen gibt es auch verhältnismäßig viele verschiedene Modelle im Angebot – es soll für jeden etwas Passendes dabei sein! Feedback ist uns als junge Marke enorm wichtig, denn Kundenzufriedenheit ist das A und O. Wir sind äußerst nah dran und wollen immer wissen, wie wir mit neuen Kollektionen wie „Fly at Night“ bei den Trägern ankommen. Unseren Fokus werden wir auch weiterhin auf höchste Innovationsprozesse richten!“ Ein gelungenes Schlusswort, wie ich finde.
Ich bedanke mich für nette Gespräche, Eindrücke und ein ganz besonderes Workout, das zugebenermaßen etwas aus dem Fokus der Betrachtung gerutscht ist. Soviel sei jedoch verraten: Bei Urban Heroes in Hamburg wird auf das HIIT-Prinzip gesetzt, beim High Intensive Intervall Training wird zu Club-Musik im Team geschwitzt und dabei jede Menge Kalorien verbrannt. Vor Ort habe ich mich erstmals richtig wohl gefühlt bzw. erfrischend ausgepowert. Wer weiß, mein innerer Schweinehund ist angefixt und kommt vielleicht bald noch einmal vorbei.