“Casa Camper – Kenn ich! Gutes Hotel” so begrüßte mich der Taxifahrer am Berliner Hauptbahnhof vor etwas über einer Woche und ich finde das ist ein gutes Gefühl. Auf der Fahrt zeigte er sich dann auch weiter sehr gesprächig und nach knapp 20 Minuten Fahrt kamen wir dann auch an, in Berlin Mitte – dem Disney-Land der Trends und der Hochburg der aufgesetzten Coolness.
Im Hotel richtete sich mein Blick als erstes auf obiges Schild: “Herzlich Willkommen” steht da und so fühlte ich mich auch – eben wie man sich so fühlt, wenn man an der Rezeption gleich angestrahlt wird und man das spürt, was einem draußen vor der Tür nur vorgegaukelt wird: Authentizität und Lässigkeit. Also nimmt man auch die Aufforderung, lieber die Treppen zu nehmen als den Fahrstuhl (ist schließlich gesünder) ernst und geht eben zu Fuß – wie es auf dem Schild neben der Fahrstuhltür steht.
Ähnlich vertraut geht es im Zimmer weiter: Gutes Design, niemals zuviel, macht es einem leicht, sich zurecht zu finden. Das ist in meinen Augen leider ein Problem bei vielen Design-Hotels – die Innenarchitekten haben vergessen, dass man für einen kurzen Zeitraum in dem Hotel auch leben muss und sich nicht in einem bewohnbaren Museum für zeitgenössischem Design befinden möchte. Also muss ich nicht lange nach einem Lichtschalter suchen und die kompliziert anmutenden Duscharmaturen sind dann sogar genau gekennzeichnet.
Doll finde ich übrigens auch die Aussicht vom Frühstücksraum (wo der Designklassiker Algue von Ronan & Erwan Bouroullec den Lese- vom Essbereich trennt)
Insgesamt verfügt das Hotel über 51 Zimmer und Suiten, ein Fitness Center (das man eigentlich nicht braucht weil ich lieber die Treppe genommen habe als den Fahrstuhl) und alles, was man sonst für einen Aufenthalt in Berlin braucht, nur eins nicht: Eine Minibar im Zimmer – dafür aber was ganz anderes und viel besseres: die Selbstbedienungs-24Stunden-Bar “Tentempié”. In der kann man Alltag wie auch Kreditkarte vergessen – Alles ist hier gratis für die Gäste der Casa Camper…
Hier noch ein paar Eindrücke vom Hotel:
Casa Camper; Weinmeisterstraße 1; 10178 Berlin; Telefon: 030 20003410
siegmarberlin
6. Dezember 2011 at 15:07also leiber Horst “ Disney-land “ der Trends und “ Hochburg der aufgesetzten Coolness “ du magst aber die Mitte-Menschen garnicht 😉
Warum wohnst du dann da, ich empfehle “ Q-Hotel “ in der Knesebeckstr. da fühlt man sich richtig wohl und nicht in so einem popligen Mitte-Hotel, da richt mittlerweile alles nach easy-jet
Horst
6. Dezember 2011 at 15:25Na ich wohn da weils hübsch ist! 🙂 Und vielleicht muss ich mich einfach häufiger in Mitte aufhalten – natürlich ist mein Eindruck nach ein paar Aufenthalten komplett subjektiv…
siegmarberlin
6. Dezember 2011 at 15:40@ Horst
war auch mehr scherzhaft gemeint, ich bin mittlerweile sehr wenig in Mitte und gehe lieber in den Westteil, auch Kreuzberg wird überflutet.
peter kempe
6. Dezember 2011 at 16:17@siegmarberlin
na das passt ja wieder wie die faust aufs auge…dreimal darfst du raten ich geh nie in den osten.bin imemr noch super gern im literaturhaus und wohn auch gern im bogota das ist überhaupt nicht schick aber man kann mit dem fahrstuhl ganz nach oben fahren und dort ist das atelier der photographin yva da hat helmut newton gelernt vor dem krieg:-))
thomas
6. Dezember 2011 at 17:08ich seh es genauso wie horst, mitte ist nicht das gelbe vom ei, camper hotel ist sehr schön. gefällt mir sehr. ist der raumtrenner nicht von vitra??
Stephan Berlin
7. Dezember 2011 at 09:18Immer diese Ost-West-Diskussion…
Berliner Tourist
7. Dezember 2011 at 09:32Kenn ich bisher nur von außen, schöne Bilder!
siegmarberlin
7. Dezember 2011 at 10:55@ Stephan Berlin
hier geht es nicht um die Ost-West Geschichte, hier geht es darum ob man sich in Mitte wirklich noch wohl fühlt, ich habe lange am Kollwitzplatz gearbeitet, der mittlerweile zum Schicki-Micki Wohnraum verkommen ist. Diese nach aussen gestellte Individualität die so in einen Uniformität übergangen ist, das es schon weh tut, und wenn Du über 35 Jahre bist eigentlich nicht mehr wahr genommen wirst.
kristine schwarz
11. Januar 2012 at 12:35Städtetripp nach Berlin – entschieden habe ich mich für das Hotel Kastanienhof. Die günstige Lage zur Stadtmitte und das Preis-Leistungsverhältnis überzeugten mich. Der Service, sowie die Zimmer sind top. http://www.kastanienhof.biz