Bild: © Louis Vuitton – All rights reserved
Um die neue Kapselkollektion von Louis Vuitton – „Fall in Love“ – zu beschreiben, muss ein Blick bis weit in die 1970er-Jahre geworfen werden. Der amerikanische DJ David Mancuso brachte damals die unterschiedlichsten Gruppen von Menschen mittels Musik zusammen. Die von ihm veranstalteten Loft-Partys wurden von der für die damalige Zeit maßgeblichen Bürgerrechtsbewegung und Subkultur geprägt – vom Antirassismus über die Gleichstellung der Geschlechter bis hin zur LGBTQ+-Bewegung.
Mancuso spielte aus Respekt gegenüber den Künstlern die einzelnen Titel von Anfang bis Ende aus, die Gäste konnten sich Musik wünschen und es gab keinen Dresscode – also alles, was heute verpönt ist, machte sich der DJ für seine Partys zu Eigen, um den Geist seiner Gäste zu verändern.
Als Teil der Pre-Spring 2023 Herrenkollektion von Louis Vuitton spannt „Fall in Love“ den Bogen zwischen DJ’ing und Design durch Erinnerungen an die Partys von David Mancuso. Virgil Abloh verfolgte einen ganz ähnlichen Ansatz und hinterfragte, wie die ‚Kleiderordnung‘ zur Förderung von Ideen der Vorurteilslosigkeit und Gleichberechtigung genutzt werden kann. Der Designer hat die Kollektion noch vor seinem Tod Ende November 2021 entworfen – seine Ideen wurden von den Kreativteams und Mitarbeitern umgesetzt, mit denen er bei Louis Vuitton ständig zusammenarbeitete.
Für Abloh war der Job eines Discjockeys mit dem eines Designers vergleichbar: Im Kern geht es in beiden Fällen darum, etablierte Genres zu sampeln, um Sounds und Looks zu kreieren, die mit dem Lebensgefühl neuer Generationen übereinstimmen. „Ich mag laute Musik“, hat er immer gesagt.
In Anlehnung an Mancusos Komplettsets ist die „Fall in Love“-Kollektion wie eine komplette Garderobe aufgebaut. So orientiert sich die Silhouette an den 1970er-Jahren, sorgt für eine schlanke Linie, die in bequemen Jacken und Hosen mit weiten und ausgestellten Hosen zum Ausdruck kommt. Rollkragenpullover und eine rote Wildlederjacke spielen mit eben dieser Stimmung, während sie gleichzeitig eine Idee von Bühnenkleidung andeuten sollen. Ein schwarzer Anzug mit zwei Knöpfen zitiert die Clubwear-Lässigkeit eines schwarzen Trainingsanzugs.
Was David Mancuso zu dieser Kollektion gesagt hätte, bleibt unklar: Der legendäre DJ ist 2016 im Alter von 72 Jahren gestorben.
Carsten
20. Juli 2022 at 17:23Mir scheint, in dieser Kollektion soll sich nicht mehr ausschließlich die chinesische Rapperin wiederfinden. Mode kommt. Mode geht.