Schreibgeräte

Ein roter Klassiker

(Marc Newson x RED für Montblanc; Bild: Montblanc)

Zurück in Hamburg – Kaum bin ich mal 3,5 Wochen unterwegs und übe mich im Nichtstun aka Sonnenbaden, schon juckt es mich in den Fingern und ich kann es kaum erwarten, endlich mal wieder in die Tasten zu hauen. Just vor ein paar Tagen bin ich wieder zuhause angekommen und schwelge in Sri Lanka- und Indienerinnerungen. Trotzdem scanne ich seitdem ununterbrochen mein Mailfach und warte auf die richtigen News zum Teilen auf Horstson. Jetzt scheint es so weit zu sein, denn pünktlich zum Welt-Aids-Tag am 1. Dezember flatterte eine Pressemitteilung über eine ganz besonderen Aktion in meine Richtung: Montblanc unterstützt den Kampf gegen Aids mit seiner neuen M RED Kollektion! Der ein oder andere wird bestimmt schon einmal von der RED-Foundation gehört haben, Bono und Bobby Shriver haben die Organisation vor 12 Jahren ins Leben gerufen und sorgen seitdem für knallrote i-Pods, Smartphones und eben auch Schreibgeräte aus dem Hamburger Traditionshaus Montblanc.

RED hat seit seiner Gründung sage und schreibe 500 Millionen US-Dollar zusammengesammelt und 100% aller Erlöse gehen subito an Global Fund, um HIV/Aids-Programme zu unterstützen. Dass umfasst Initiativen zur Vorbeugung, Behandlung als auch zur Unterstützung für Pflegedienste, die ihr Hauptaugenmerk auf die Verhinderung einer Übertragbarkeit von Müttern auf ihre Babys legen. Oftmals spuckt es einem ja mittlerweile im Kopf herum, dass Aids ja gar nicht mehr soooo das Thema sei – in der Presse wird beispielsweise berichtet, dass die Zahlen der Neuinfektionen weiter zurückgeht. Dass in Deutschland trotzdem rund 90.000 Menschen mit HIV leben und bisher bereits 30.000 an den Folgen der Krankheit gestorben sind, vergisst bzw. verdrängt man dabei schnell. Also, Appell an alle: Aufmerksam sein, verhüten und sich bestmöglich schützen und aufklären lassen!!!

Um an dieser Stelle jedoch auch den Blick auf das – meiner Meinung nach ästhetische – Highlight zu richten, gibt’s ein paar Informationen zu dem Montblanc Schreibgerät aus der Feder von Marc Newson x RED: Das gute Stück wird aus rotem Edelharz gefertigt und kommt im biomorphen Stil Newsons samt Magnetverschluss zwischen Kappe und Korpus daher. Neben dem klassischen Füllfederhalter werden auch eine Variante als Kugelschreiber und Rollerball angeboten – ein Armband, Lederzeichenblock und Manschettenknöpfe im ikonischen RED-Rot runden das Angebot anlässlich des Welt-Aids-Tags ab. CEO des Hamburger Traditionsunternehmens, Nicolas Baretzki (ein umfangreiches Interview gibt’s hier zum Nachlesen), hat folgendes Statement zum wichtigen Thema abgegeben:

„Sei über 100 Jahren baut Montblanc ein Erbe der Kreation erlesener Schreibinstrumente auf, die eine besondere Bedeutung für ihre Besitzer haben. Durch die Partnerschaft mit (RED) führen wir diese lange Tradition fort, indem wir einen besonderen Lebensgefährten erschaffen, der einen tatsächlichen Einfluss ausübt und das Ziel einer HIV-freien Gesellschaft unterstützt. Montblanc ist stolz, ein Teil der Unterstützung dieser großartigen Sache zu sein und wir hoffen, dass unsere Kunden uns auf dieser Reise begleiten“. Apropos: Für jedes gekaufte M RED-Schreibgerät und Accesssoires gibt Montblanc fünf Euro an den Global Fund, umgerechnet kann damit eine 25-tägige Versorgung mit lebensrettender HIV-Medizin gewährleistet werden.

Was haltet ihr von dem Schreibgerät, der Aktion an sich und dem damit verbundenen Engagement Montblancs?

 

  • fred
    3. Dezember 2018 at 11:13

    Ich halte nichts von diesen Spenden-Shows. Kann ein Unternehmen nicht was spenden, ohne immer ein grosses Ding drauss zu machen? Und fühle ich mich dann gut, wenn ich den Füller kauf und fünf Euro gespendet werden? Nein. Ich kann auch 10 Euro spenden und kaufe keinen Füller. Es ist lächerlich finde ich. Mit so etwas erzielt man die grösstmögliche Aufmerksamkeit und bringt sich ins Gespräch. „Tu gutes und rede darüber.“
    Rewe gibt im Moment bei jedem Einkauf ab 30 Euro 2 Cent als Spende irgendwohin. 2 Cent! Was ist mit den ganzen Einkäufen für 28,30 Euro? Da werden dann keine 2 Cent gespendet? Ich denke, jeder sollte spenden und geben, wie er oder sie denkt. Es sollte nicht an Käufe gekoppelt werden und wenn, dann wäre es eine Geste des Grossmut, dies nicht zu zeigen, sondern einfach nur bescheiden, für sich selbst zu tun.

    Es ist natürlich sehr lobenswert, sich im Bereich AIDS zu engagieren. Und es stimmt, es wird viel zu wenig gegen AIDS getan. Es war Anfang der 90er Jahre viel mehr Aufklärung. Hier muss noch immer, nach all den Jahren ein extrem grosses Lob an Frau Süssmuth gehen, die in dieser Krisenzeit (die es damals zweifelsohne war) sehr früh und schnell reagiert hat und meiner Meinung nach unglaubliches geleistet hat. Teils mit Werbespots und Anzeigen, bei denen wir heute zu prüde wären, diese zu zeigen.

  • vk
    3. Dezember 2018 at 20:38

    na. zum glueck hat sich newson in diesem entwuf gleich doppelt bei LAMY inspirieren lassen. er weiss ja auch, wo gutes design zuhause ist. ganz sicher nicht bei der pueddeligen retroschnarchbude montblanc

  • Horst
    3. Dezember 2018 at 21:19

    @vk stimmt – erinnert wirklich ein wenig an einen Lamy. Ich mag eh das Meisterstück lieber! Retroschnarchbude find ich aber etwas übertrieben…

  • stephanberlin
    4. Dezember 2018 at 14:07

    @Fred Du hast so recht, irgendwie ist das alles geheuchelt und das nervt wahnsinnig!

  • vk
    4. Dezember 2018 at 14:51

    @horst wer wie montblanc mit allem, was sie tun, so kalkuliert und gleichzeitig so fuerchterlich unoriginell auf faktor luxus setzt, hat mein interesse und meinen respekt lang verloren. damals ins uhren- oder lederwahrengeschaeft auszuweiten war bereits reinstes martketingstrategiespiel. emotionsloser, vollkommen irrelevanter mist. die richemont´gruppe will einfach sehen, wie weit sie da spiel treiben kann, wieviele unterschiedliche segmente sie besetzen koennen, und wie sie sich selbst die kunden zutreiben. alles nur spiel. alles nur corporate strategy. und selten wird das so offenschtlich – weil so dumpf braesig stuinkelangweilig – wie bei montblanc. – meine meinung.

  • fred
    4. Dezember 2018 at 16:27

    Sie sollen spenden und den Mund halten und nicht die Leute unter Druck setzen. Wenn keiner das rote Ding kauft, wird auch nichts gespendet, oder? Das ist pervers. „Ich bin gut, ich helfe, aber nur, wenn DU….“ Ich halt das für eine üble Sache. Vor allem, wenn jeder, der spendet ein Riesending drum macht, dann würden viele von uns den ganzen Tag nichts anderes reden, als darüber, wem sie aktuell geholfen haben, unterstützt haben, für wen sie sich eingesetzt haben usw. Spenden ist eine diskrete Sache.

  • fred
    4. Dezember 2018 at 16:32

    Ich war gerade auf deren Seite. Das Ding kostet 420 Euro! 420. Nicht 42. und davon gehen 5 Euro als Spende weg. Das ist mehr als frech. Das sind etwas mehr als 1%. Und dafür lassen sie sich bejubeln? Das ist, als würde ich jemand 50 Cent in den Hut werfen und alle anderen in der U-Bahn bejubeln mich. Pervers. Mehr fällt mir nicht ein. Pervers!

  • Vivienne Westwood für Burberry | Horstson
    7. Dezember 2018 at 10:23

    […] der Anteil tatsächlich ist. Hoffen wir, dass es mehr ist, als bei dem Schreibgerät, das Marc Newson für Montblanc entworfen hat und was einige Leser völlig zurecht kritisiert haben […]