Post aus der Schweiz – Wie versprochen melde ich mich an dieser Stelle vom SELFNATION-Test zurück und habe frohe Botschaft zu verkünden: Das maßgeschneiderte Modell ist just vor ein paar Tagen in Hamburg angekommen. Aber erst einmal zurück auf Anfang, für alle Dazugestoßenen gibt’s hier und hier alle Informationen rund um das Unternehmen samt Bestellprozedere. Wobei Prozedere ein mehr als irreführender Ausdruck ist. Vielmehr lässt sich der Vorgang des Ausmessens als kinderleicht beschreiben. Alle Maßangaben eingeben, abschicken und Vorfreude steigern …
Da ist sie nun und droht nicht ausgepackt zu werden. Ich mache einen kleinen Tanz durch die Wohnung – was ich noch immer bei ziemlich jedem ankommenden Pressepaket mache – und fotografiere die ansprechende Verpackung aus jedem erdenklichen Winkel. Als mein Freund droht, genervt zu platzen, weil ich ihn auf dem Sofa (passt perfekt zum Grauton der Jeans), anschließend im Schlafzimmer (man(n) muss ja schauen, ob das Modell mit dem Bestand des Kleiderschrank harmoniert) und im Flur (welche Schuhe könnte man kombinieren) professionell terrorisiere, beschließe ich: Dieses Projekt vertagen wir lieber auf draußen.
Am nächsten Morgen geht es also in Niedersachsens Naherholungsgebiet schlechthin: Die Lüneburger Heide. Wie oft hatte ich in den letzten Wochen empfohlen bekommen, die Heideblüte aus nächster Nähe zu begutachten. Gesagt, getan. Die neue Hose im Einsatz, Marc Jacobs Slipper im Schlepptau und obligatorisch bei frühherbstlichen Temperaturen? Ein dicker Kaschmirpullover samt Regenjacke! Aus dem Auto heraus lässt sich ein erster Pluspunkt der SELFNATION-Jeans erkennen: Kein hartes Denim-Material oder kratzende Nähte, die beim Fahren stören könnten. Vielmehr eine angenehme Passform dank modernem Slim-Schnitt. Bei der Bestellung habe ich extra einen Zentimeter mehr Platz angegeben, wohlwissentlich, dass ich direkt aus dem Antipasti-,Eis- und Pizzaurlaub kommen würde.
Daher auch mein bewährter Krempeltest: Schaffe ich es, dehnübungsgleich die Hosenenden zu krempeln, ohne, dass die Jeans zu sehr spannt oder ein unmanierliches Bauarbeiterdekolleté entblößt? Geschafft, und das auch noch mit Bravour! Soviel Hokuspokus um eine Jeans. Mein Freund ist diesmal nicht genervt von mir sondern vielmehr peinlich berührt, dass sämtliche Rentner und Nordic-Walking-Brecher kopfschüttelnd an uns vorbeiwandern. Mir macht das nichts aus, im selben Moment fläze ich mich schon auf die Parkbank und mache es mir gemütlich. Mit den Händen in der Hosentasche kramen, ohne, dass die Haut anschließend aussieht, als leide sie unter akuter Blutarmut? Ist ganz klar möglich und ein weiteres Indiz dafür, dass die Hose schön eng und doch nicht zu eng für den Alltag sitzt!
Apropos eng: Meine unausgesprochene Angst, dass das SELFNATION`sche Modell L.A. Grey vielleicht speckig bei mir aussehen könnte und keinerlei Knittermöglichkeit bietet, war unbegründet. Die Jeans sitzt sehr gut, läuft am unteren Bein noch einmal schmaler zusammen und lässt sich dementsprechend auch gut durchknittern. „Was hat er denn jetzt mit seinem Knittern, spinnt der oder fehlt ihm ein Bügeleisen?“ Das wird sich der ein oder andere fragen und ja, gegebenenfalls ist diese Frage nicht ganz unbegründet bei einem Jeanstest. Meine Erklärung: Ich finde nichts schlimmer als zu enge Hosen, die leggingsähnlich das Bein eines Mannes schmeicheln wie eine stoffgewordene Leberwurst. Bei diesem Anblick bekomme ich regelmäßig Aversionen und könnte schreiend davonlaufen. Den absoluten Fauxpas-Superlativ bildet meiner Meinung nach die rockig-anmutende Kombination mit zu groß wirkenden Chucks, die einen Vergleich mit Sesamstraßen-Samson unvermeidbar macht. Dann lieber ein paar Knitterfalten, die darauf hindeuten, dass der Träger sein Modell mit aller Bequemlichkeit im Alltag spazieren führt.
Bei der Verarbeitung und Qualität der maßgeschneiderten Jeans kann ich absolut nichts Negatives feststellen: Äußerst sauber genäht und auch an der Innennaht keinerlei Schummeleien oder Garnreste. Das kleine Logo an der Vordertasche ist mir auf den ersten Blick nicht ins Auge gefallen, so dezent kommt es daher. Die Farbgebung des hellen Grautons hat bislang in meinem Kleiderschrank gefehlt. Die Jeans wirkt, ganz gleich ob mit elegantem Hemd oder Hoodie kombiniert, zeitlos ansprechend.
Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass ich durchweg zufrieden bin und schon über ein weiteres Modell in einem Blau- oder Schwarzton nachdenke! Was haltet ihr von dem Modell L.A. Grey und habt ihr bereits Erfahrungen mit maßgeschneiderten Beinkleidern?
PS oder fast vergessen: Anbei der Beweis, dass die Lüneburger Heide wirklich noch blüht!
Dieser Artikel entstand in Zusammenarbeit mit SELFNATION
Siegmar
14. September 2015 at 13:45okay die Jeans sieht an dir gut aus und das Bild von der Lüneburger Heide ist toll ! 🙂
Julian Gadatsch
14. September 2015 at 14:06Hey mein Lieber,
hatte direkt schon beim Auspacken an dich und deine Worte gedacht! ; ))
Die Heide ist, trotz voranschreitendem Temperatursturz, noch immer eine Empfehlung wert und die Jeans – du hast es ja bestimmt gelesen – entpuppt sich als super Begleiter!!
Beste Grüße und dir einen guten Start in die Woche,
Julian
Horst
14. September 2015 at 18:35Lustigerweise waren wir gestern auch erst in der Heide. 🙂
Die Jeans finde ich auch ganz chic btw.
Julian
14. September 2015 at 20:10Ahhh, stimmt! Mit tierischer Begleitung und mehr Glück bei der Heide Blüte!! Tollste Fotos auf Instagram!! ❤❤❤
Serven
14. September 2015 at 21:19Hat SELFNATION den Text diktiert und bekommt jeder, der Dir was schenkt so einen tollen Text?
Die Idee finde ich recht gut. Ich muss aber leider sagen, das gute Stück sieht billig aus. Der Stoff sieht billig aus und das Logo sieht aus wie von 2003.
Aber nichts für ungut. Sie muss dir gefallen und passen und sie war auch geschenkt. Was will man mehr? 🙂
Julian Gadatsch
14. September 2015 at 21:51Hallo Serven,
ganz so leicht ist es dann doch nicht bzw. schön wäre es oder nicht? ; )
Spaß beiseite: Bestenfalls gefällt den Verantwortlichen der Beitrag, bei einem Test hätte das Ergebnis folgend auch anders aussehen können – ich für meinen Teil bin mehr als zufrieden mit der Qualität und ob der Stoff bzw. das Logo billig/ oldfashion aussieht, kann nur jeder für sich beantworten.
Ich antworte mit einem ganz klaren „finde ich nicht“ auf deinen Billiggedanken und genieße das Privileg, genau diese Meinung in meinen Artikeln kundtun zu dürfen.
Natürlich bin ich aber immer auch an konstruktivem Feedback interessiert, daher eine Frage: Wie machst du für dich ein Indiz für „ein Stoff ist billig“ aus? Eher anhand optischer oder haptischer Wahrnehmung?
Ich freue mich aus reinem Interesse über eine kurze Rückmeldung! ; )
Ganz ohne Diktiervorschriften (wie beruhigenderweise bei allen Beiträgen auf Horstson) und mit besten Grüßen verbleibt,
Julian
Serven
14. September 2015 at 22:25Hallo Julian,
ich finde der Stoff sieht zu dünn aus. Das wirkt bei einer Jeans nicht gut und lässt an eine „Altherrenjeans“ denken. Den schwarzen Faden finde ich zu dem grau unglücklich gewählt. Ich hätte ein festes dunkelgraues Garn genommen, kein schwarzes. Dieser starke Kontrast wirkt billig.
Am Verschluss kommt es mir vor, als wäre nicht wirklich sauber genäht. Auch finde ich die Stiche zu klein. Eine Jeans lebt vom groben Stich.
Anders als beim Hemd. Ein Hemd gilt als gut, wenn es mehr als 10-12 Stiche pro cm hat.
Mir kommt die Jeans etwas unentschlossen vor. Sie weiss nicht so recht, wo sie hin soll und was sie sein will. Sie wirkt auf mich eher etwas bieder.
Im oberen Bereich wirkt sie auf dem Bild, als würdest Du eine Windel unter der Hose tragen.
Ich scheue es mich fast zu sagen, aber auf mich wirkt sie eher wie eine Pierre Cardin-Lizenznehmer-Jeans vom Discounter.
Irgendwie uncool. Also das Gegenteil dessen, was eine Jeans sein sollte.
Aber der Fairness halber muss ich natürlich sagen, dass ich die Fotos beurteile und ein Foto ist keine original Jeans, die ich in den Händen halte.
Julian
15. September 2015 at 10:10Hallo Serven,
Das ist ja ein ausführliches Feedback und danke vielmals für deine Antwort!
Meinungen sind halt verschieden, ich für meinen Teil finde nichts schrecklicher als groben Stich bei Jeans – meinst du damit Modelle wie True Religion? U ahh! – und wenn sie dir bieder vorkommt, ich wage sie als zeitlos kombinierbar und nicht zu dominant (momentan sieht man ja gefühlt nirgendwo eine Jeans, die nicht à la mainstream-„modern und cool“ zwei horizontale Schnitte auf Kniehöhe hat) einzuschätzen!
Beim Cardin-Vergleich bekomme ich Kopfkino und gebe dir völlig Recht, dass besagte Lizenznehmer-Jeans (ich liebe dieses Wort) von der Stange durchaus billig wirken können, was ich beim besten Willen nicht bei der feinen Verarbeitung der Selfnation-Jeans vor mir erkennen kann. ;))
Aber lange Rede kurzer Sinn: Merci viel, dass du dich nochmal gemeldet hast. Das freut mich und lässt ja darauf schließen, dass du öfters auf Horstson unterwegs bist.
Beste Grüße und dir eine gute Woche,
Julian
Serven
15. September 2015 at 11:32Hallo Julian,
True Religion meine ich nicht. Das ist ja kein grober Stich, das ist ja eher „mundgebissen“. 🙂
Siegmar
15. September 2015 at 12:08Klasse mir gefällt “ mundgebissen “ ab sofort in meinem Wortschatz. 🙂
Monsieur_Didier
15. September 2015 at 17:47Hallo Julian…
mir gefällt Deine Geduld und die ausdrückliche Höflichkeit, die Du beweist!
Tim
15. September 2015 at 23:31Schön und gut! Sicher hochwertig! Aber wenn die perfekte Hose nicht passt?
Julian
16. September 2015 at 12:55Hallo ihr Lieben,
Vielen Dank für euer Feedback und ganz klar: mundgebissen ist mindestens so gut wie Lizenznehmer-Jeans! ;))
@monsieur_didier: Auch an dich einen lieben Dank, freue mich natürlich immer wenn du hier vorbeischaust!!
@tim: Die Hose kann man 14 Tage zurückschicken, falls irgendwas nicht richtig sein sollte! Aus dem Bekanntenkreis hatte ich so einen Fall, diejenige Dame ist ganz herzlich von „Lena“ (sie steht während der Wartezeit Vom Herstellungszeitraum immer wieder mit neuen Informationen zur Verfügung) angeschrieben worden und durfte sich eine neue Jeans machen lassen!
Beste Grüße und euch einen schönen Tag,
Julian