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Ein halbes Jahrhundert lachen: Der Smiley wird 50

(Raf Simons für The Smiley Company; Bild: PR)

Als Hamburger habe ich einen ganz besonderen Bezug zu Smileys: Der Graffiti-Künstler Oz war es, der die Hansestadt mit unzähligen lachenden (und zum Teil auch traurigen) Gesichtern verschönerte. Selbst heute, sieben Jahre nach seinem Tod, finden sich immer noch Werke des Sprayers und sorgen für ein flüchtiges Schmunzeln – Oz wollte „die Menschen zum Lächeln bringen“, wie ihn die TAZ zitierte.
Wer den Smiley „erfunden“ hat, lässt sich nicht mit Gewissheit sagen – schon vor Jahrhunderten wurden vereinfachte Skizzen von Gesichtern zur Kommunikation oder zum Ausdruck von Gefühlen genutzt.

Den Stein richtig ins Rollen brachte aber der amerikanische Werbegrafiker Harvey Ball, der von einer Versicherungsgesellschaft Anfang der 1960er-Jahre beauftragt wurde, ein Symbol zu schaffen, das das Betriebsklima steigert. Ball zeichnete zwei Punkte und einen gebogenen Strich in einen Kreis auf ein gelbes Blatt Papier – der Smiley, so wie wir ihn heute kennen, war geboren.
1972, also vor genau 50 Jahren, griff der französische Journalist Franklin Loufrani die Form auf und schuf die Marke Smiley, die bis heute eine der wichtigsten Ikonen des Grafikdesigns repräsentiert und oftmals von der Popkultur aufgegriffen wurde.
Der Smiley gilt als ein universelles Symbol der Gegenkultur mit einer positiven und leicht zu dechiffrierenden Botschaft, die Generationen auf der ganzen Welt beeinflusst hat und durch Generationen von Aktivisten, Künstlern und Kreativen immer wieder neu erfunden und definiert wird.

50 Co-Branding-Kooperationen zum 50. Smiley-Geburtstag

The Smiley Company, die heute von Loufranis Sohn, Nicolas Loufrani, geführt wird, feiert nun mit einer Collector’s Edition mit Marken wie Raf Simons, Moschino, Palm Angels, Sandro und Karl Lagerfeld das 50. Jubiläum des gelben Gesichts.
Neben einem Coffee-Table-Buch, erschienen bei Assouline, das die Geschichte des Smiley-Icons illustriert, einem Kurzfilm von Liam Aldous oder einem eigens für das 50. Jubiläum entworfene Smiley-Logo von Graffiti-Künstler André Saraiva stehen die Co-Branding-Kooperationen im Mittelpunkt des Jubiläums. Kuratiert wurde die Kollektion von Sarah Andelman, die übrigens schon die Kreativdirektion des Concept-Stores Colette in Paris geleitet hat.
In Deutschland gibt es die Kollektionen noch bis zum 3. April 2022 in den Galeries Lafayette in Berlin, oder aber bei den Labels direkt. Vielleicht ist es genau der richtige Zeitpunkt, die ursprüngliche Smiley-Botschaft, „Take the time to smile“, sich wieder ins Gedächtnis zu rufen …

  • Eva Parke
    3. März 2022 at 15:06

    War irgendwie nie so nötig, wie heute, oder? 🙂