(„Ferrari“ von Pino Allievi; Art Edition (No. 1–250) mit Buchständer von Marc Newson; Bild: Taschen Verlag)
Es ist schon paradox: Viele Menschen schrecken zurück, wenn es darum geht, rote Kleidung zu tragen. Dabei ist Rot eine dieser Farben, ähnlich wie Blau, die fast allen von uns gut steht. Meiner unwissenschaftlichen Theorie nach sind RAL-Lackfarben-Rottöne schuld dran, dass viele Menschen vor Rot zurückschrecken, weil sie damit unbewusst etwas Grelles und Indezentes verbinden. Gleichzeitig ist der Traum vieler Menschen ein Auto, das alles andere als dezent daherkommt und das Synonym für Rot ist: ein Ferrari.
Vielleicht liegt diese Begehrlichkeit daran, dass nur wenige Marken über ein derart großes emotionales Potenzial wie Ferrari verfügen. Ich kann mich noch gut an meine erste Begegnung mit einem Ferrari erinnern: Ein Ferrari 308 GTS Quattrovalvole, Baujahr 1984 – gefahren von Tom Selleck in der US-Serie „Magnum“. Gleichzeitig legte Thomas Magnum bei mir den Grundstein für ein ausgesprochenes Faible für Hawaiihemden jeglicher Couleur und einem gewissen Verständnis für den Pornobalken. Beides erfreut sich seit einigen Jahren wieder größter Beliebtheit …
Etwas länger – sieben Jahrzehnte lang und ein Ende ist kaum in Sicht – hinterließ das von Enzo Ferrari 1947 gegründete Unternehmen eine unauslöschliche feuerrote Spur im Rennsport und in der Popkultur und begeisterte Formel-1- und Sportwagenfans rund um den Erdball. Das berühmte Markenzeichen, das Cavallino Rampante, das sich aufbäumende schwarze Pferd auf gelbem Grund, wurde bis heute zum Symbol für elegantes Design, sportlichen Erfolg und Exklusivität.
Der Taschen Verlag widmet dem Traum in Rot ein ganz besonderes Buch: „Ferrari“ von Pino Allievi. Die Collector’s Edition des Kunstbuches ist nummeriert, von Piero Ferrari signiert und auf 1.947 (in Anlehnung an das Gründungsjahr 1947) Exemplare limitiert. Sie steckt in einer von Marc Newson entworfenen Präsentationsbox aus Aluminium, die einem Ferrari-V12-Motor nachempfunden wurde.
Die Art Edition (Nr. 1–250) von „Ferrari“ wird dank der mit den Krümmern verbundenen Beine aus handgebogenem verchromten Stahl zu einem skulpturalen Designobjekt. Preislich kommt sie einem Neuwagen verdächtig nahe: 25.000 € kostet eins der von Piero Ferrari (Sohn von Firmengründer Enzo Ferrari), dem vor wenigen Wochen verstorbenen, langjährigen Ferrari-Präsidenten Sergio Marchionne und seinem Nachfolger, John Elkann, signierten Exemplare. Für Ferrari-Fans eine sicher lohnende Investition …
Ferrari
Pino Allievi
Ledereinband, 32,4 cm × 43,2 cm, 480 Seiten; umschlossen von einer von Marc Newson entworfenen Präsentationsbox aus Aluminium
Das Buch ist ab September erhältlich.
PS: Um noch mal auf rote Kleidung sprechen zu kommen: Wichtig ist eigentlich nur, dass man sich an die schönen Rottöne hält, die in der Natur vorkommen. Dieser kleine Hinweis soll euch davor bewahren, unabsichtlich mit ferrariroten Klamotten im Kleiderschrank aufzuwachen …