(Hildegard Knef in einer Fernsehshow des niederländischen Senders KRO; nationaalarchief.nl, Creative Commons CC0 1.0)
Schade, dass wir es nicht geschafft haben, euch im Vorfeld danach zu fragen, was sich die noch ein paar Tage lang geschäftsführende Bundeskanzlerin zu Ihrem großen Zapfenstreich für Musikstücke wünschen könnte. Vermutlich wäre nicht nur ich weit danebengelegen, mit dem, was ich ihr zugetraut hätte. Man kennt ja abseits von Wagner auf dem Niveau von Bayreuth nichts aus ihrem Privatleben.
Hildegard Knef – Für mich soll’s rote Rosen regnen 1968
Wenn das selbstironische Augenzwinkern, das man den Roten Rosen, die es für sie nunmehr regnen soll, keine herzerfrischend positive Nachricht in Zeiten der Pandemie ist, dann ist der Humor bei Bedeutenden vermutlich abgeschafft. Wir finden das großartig, werden uns den Großen Zapfenstreich ganz gewiss angucken und die Kanzlerin für die Jahre, die sie Deutschland gedient hat, auch feiern und ehren.
Angela Merkel – Die Kanzlerin im DW-Interview | DW Nachrichten
Klar ging da auch so Einiges daneben, aber in Zeiten, in denen mafiöse Gauner, Klein- und Großkriminelle international Präsidenten und so weiter sind, hat Deutschland es mit der grundsoliden Dr. Angela Merkel nicht eben schlecht getroffen gehabt.
Aber etwas weniger Raute hätte es manchmal auch getan. Daher sind wir froh, dass die Wachablöse durch die Ampelkoalitionäre nicht nur frischen Wind erwarten lässt, sondern die Garantie, dass der Altherrenbund der Union nun mal ein paar Jahre – von uns auch gerne länger – in der Opposition zu beweisen hat, dass da in Zukunft mehr kommt, als trotzige Kommentare von Paul Ziemiak, das verzweifelte Ringen um die Vorherrschaft des Unionsdinosauriers Friedrich Merz und das leider auch nicht zu hundert Prozent überzeugende Versprechen Norbert Röttgens, alles werde sich in der Union richtig zurechtschütteln …
Bis dahin: So long, Frau Bundeskanzlerin, wir wünschen Ihnen das Allerbeste und danken dafür, dass Sie es geschafft haben, Deutschland in der Welt gut zu verkaufen, ohne, dass wir uns zum Affen gemacht haben.
Nina Hagen – Du hast den Farbfilm vergessen – Ein Kessel Buntes