Leïla Menchari; Bild: Hermès
Im Grand Palais, Paris, wird vom 8. November bis 3. Dezember 2017 von Hermès eine ganz besondere Frau mit einer Ausstellung geehrt. Leïla Menchari hat über Jahrzehnte das Aushängeschild der Firma gestaltet, nämlich die Schaufenster des an der Ecke der Rue du Faubourg Saint-Honoré und der Rue Boissy-d’Anglas liegenden Stammhauses der legendären Marke. Ihre Arbeit tat sie so fantasievoll, wie kaum ein anderer Schaufensterdekorateur.
Leïla Menchari; Bild: Hermès
Generationen von Einkäufern und Journalisten aus aller Welt pilgerten dort hin, wenn sie auf den Schauen oder ihren Einkaufstouren in Paris waren und viele Anregungen wurden als Inspiration in die Welt getragen. Bei Hermès hatte sie so etwas wie eine „Carte blanche“ und konnte machen, was sie wollte. Weder ein Budget noch die Tatsache, dass viele Dekorationen extra angefertigt wurden, spielte eine Rolle. Ausgezahlt hat dich das tausendfach: Was Menchari dekorierte, verkaufte sich, trug zum Image des Hauses bei und prägte über lange Jahre den Stil der Produkte und der Kollektionen – denn auch dort sprach die Künstlerin ein Wörtchen mit.
Dekoration: Leïla Menchari; Bild: Hermès
Die Ausstellung „Hermès à titre-d´aile – Les mondes de Leïla Menchari” erzählt nicht nur viel über die Geschichte dieser besonderen Frau, sondern stellt auch auf subtile Weise da, dass es sich nicht um Mode oder Handwerk handelt, sondern Herrmès für Stil und zeitlosen Luxus steht. Es ging immer darum, die Welt zu verschönern.
Alles begann mit dem ersten Besuch, der damals noch schüchternen, gerade aus Tunesien nach Paris gekommenen jungen gut aussehenden Frau , bei der damals schon zur Legende avancierten Annie Beaumel.
„Zeichnen Sie mir Ihre Träume” forderte Annie Beaumel, die Leiterin für Schaufenstergestaltung bei Hermès, Leïla Menchari auf, als sie sich in der 24, Faubourg Saint-Honoré vorstellte. Man schrieb das Jahr 1961 und Leïla Menchari schloss gerade ihr Studium an der École des Beaux-Arts in Paris ab, nachdem sie in ihrer Heimatstadt Tunis bildende Kunst studiert hatte. Es war der Beginn von Leïla Mencharis Karriere bei Hermès. Von 1978 bis 2013 kreierte, inszenierte und designte sie die Dekorationen für die Schaufenster des Pariser Hauptsitzes, während sie gleichzeitig das „Comité couleurs de la soie“ leitete.
Dekoration: Leïla Menchari; Bild: Hermès
Mittels einer Abfolge von acht Szenen, die von Nathalie Crinière entwickelt wurden, können Besucher Leïla Mencharis außergewöhnliche und fantasievolle Welten entdecken.
Während die Materialien der rote Faden dieser Ausstellung sind, die die zauberhaften Schaufenster der Künstlerin wieder auferstehen lässt, erzählt jede der acht Inszenierungen vor allem eine Geschichte, denn Leïla Menchari ist Geschichtenerzählerin: Sie erzählt von ihren Träumen und ihren Kreationen mit den außergewöhnlichen Künstlern und Kunsthandwerkern von Hermès, aus Tunesien und anderswo, die sie auf ihren unzähligen Reisen kennenlernte. Maler, Bildhauer, Ledermacher, Korbflechter, Mosaikkünstler, Steinmetze und Glasbläser sind nur einige der zahlreichen Kunsthandwerker, die auf bewundernswerte Weise mit der Künstlerin zusammengearbeitet haben, um die Objekte und Szenerien ihrer überraschenden, fantastischen und ausgefallenen Schaufenster zu erschaffen.
Dekoration: Leïla Menchari; Bild: Hermès
„Ich wollte immer, dass meine Arbeit authentisch und ehrlich ist”, erklärt sie. „Ich bin bekannt dafür, surrealistisch zu sein, und das liebe ich auch, aber immer mit echten Dingen, Dinge, die die Menschen wiedererkennen. Es musste einerseits etwas Unerwartetes, Ungewöhnliches und Überraschendes sein, und gleichzeitig sollten sich die vorbeischlendernden Passanten darin wiederfinden.“
Im November 2017 wird außerdem eine Publikation mit dem Titel „Leïla Menchari, la Reine Mage“ / „Leïla Menchari, The Queen of Enchantment“ gemeinsam mit Actes Sud, dem Verlagshaus mit Sitz in Arles, das bereits auf lange Zusammenarbeit mit Hermès zurückblicken kann, veröffentlicht.
„Hermès à titre-d´aile – Les mondes de Leïla Menchari”
Grand Palais -Galeries Sud
08.11.2017 -03.12.2017
Der Eintritt ist kostenlos
Täglich von 10 Uhr bis 20 Uhr
Freitags und samstags bis 22 Uhr
Dienstags geschlossen