Bild: GQ Japan; Jude Law und Robert Downey jr.
Was gibt es dazu überhaupt noch zu sagen? Wo doch ohnehin alle wissen, dass jeder Mann zwei drei davon braucht und zumeist wesentlich mehr im Schrank hat. Aber wenn ohnehin alle gleich weiß sind, wie wissen Männer, welches sie wollen und warum ausgerechnet dieses? Wie gut sind die Unterschiede zwischen den teuren und günstigen mit freiem Auge zu erkennen? Und muss es denn immer gleich das feinste und teuerste sein?
Ach und da sind ja auch noch die Stoffe. Als ob das ein Männerthema wäre …. Feinster Schweizer Batist, Mako-Batist, Baumwoll-Piqué, dessen Wabenstruktur durch die doppelten Kettfäden entsteht, Popeline, Baumwolltwill, dessen schräger Webverlauf gerade wieder sehr beliebt ist …. Leinen, Viscose oder gar Seide und so weiter. Haben Männer da Präferenzen, wenn es um den Stoff für ihr weißes Hemd geht? Nun, wir werden ja sehen … und natürlich erinnere ich, wenn wir schon mal dabei sind, an die Möglichkeit, den Chemisier des Vertrauens mit der Fertigung der feinen Hemden in Blütenweiß zu beauftragen. Fragt Peter, der sagt dann Charvet, meine Herren, geht am besten gleich zu Charvet! Und André Leon Talley hat schon drauf gehört.
André Leon Talley bei Charvet
Aber wir sind schließlich nicht nur zum Vergnügen hier, also los geht es mit den Hemden:
Hemden jeweils von Charvet
Links: Hemd von Charvet; rechts: Hemd von Brioni
… gleich die ersten drei sind von Charvet. Das Traditionshaus mit Maßhemdschneiderei hat naturgemäß auch sehr ordentliche fertige Hemden auf Lager. Zum Beispiel das White Cotton Shirt (335 €) mit klassisch-kurzem Kragen. Oder das ebenfalls blütenweiße Double Cuff Cotton Shirt (335 €) für Manschettenknopf-Liebhaber. Und zuletzt noch das Royal Cotton Oxford Shirt (365 €), dessen Stoff, wie der Name schon sagt Oxford mit seiner typischen Struktur ist. Auch ein Ausbund an Klassik und Schönheit: die Hemden von Brioni, das wisst ihr aber schon …. Hier kommt das White Cotton Shirt (260 €), an dem alles klassisch schön ist und nichts diesen guten Eindruck stört.
A propos: gestern hatte ich überlegt, was mir vermutlich wichtig wäre als Mann, der weiße Hemden trägt. Neben dem schönen und guten Stoff, der sich auch richtig angenehm auf der Haut anfühlen müsste, würde ich sehr auf die Knöpfe und den Kragen des jeweiligen Hemds achten. Und ich würde bestimmt immer wieder nach Hemden suchen, die weiß sind, aber farbige Kragen haben. Da gehen aber nur einige wenige Farben und das Hemd muss aus einem dünnen und weicheren Stoff (Batist ist gut) sein. Zum Beispiel ein weißes Hemd mit einem Kragen in Limette. Oder eines mit Kragen in Hellblautürkis. Oder in Grau, Taupe, Magenta, Cyan, in Schwefelgelb oder einem hellen Smaragdgrün. Sagt ruhig, wenn ihr das doof findet! Knöpfe und Manschetten bleiben übrigens weiß.
Links: Hemd von Emma Willis; rechts: Hemd von Emma Willis
Links: Hemd von Gucci; rechts: Hemd von Dolce & Gabbana
Wir machen wieder in der Realität weiter: mit dem White Double Cuff Cotton Shirt (257 €) und dem Slim Fit Cotton Shirt (260 €) beide von Emma Willis. Aber auch Gucci kann Hemden in einem Weiß, das schon fast blendet: nennt sich schlicht White Slim Fit Textured Cotton Tuxedo Shirt (250 €) und kann auch zum Business Suit oder wozu auch immer getragen werden. Weiß irgendwer von euch, was das GOLD unter dem Etikett des Hemdes von Dolce & Gabbana bedeutet? In Gänze nennt sich das White Gold Fit Cotton Blend Shirt, zu haben für 200 €. Für sachdienliche Hinweise, bin ich wie immer sehr dankbar.
Links: Hemd von Turnball & Asser; rechts: Hemd von Turnball & Asser
Links: Hemd von Burberry London; rechts: Hemd von Burberry London
Links: Hemd von Richard James; rechts: Hemd von Saint Laurent
Der Brite liebt Hemden von Turnbull & Asser … meine Vorschläge für euch: das White Cotton Shirt (215 €) und das White Double Cuff Cotton Shirt (215 €), als kleine Turnbull & Asser White Shirt Grundausstattung. Dezente Fältchen, fast so schmal wie Biesen dekorieren das White Woven Cotton Shirt (250 €) von Burberry London und an dem Slim Fit Cotton Shirt (234 €), ebenfalls von Burberry London, gefällt mir besonders der modisch verkleinerte Kragen. Kragen und Manschetten des White Cottn Poplin Shirt (140 €) von Richard James wurden mit Steppnähten akzentuiert. Es gibt Männer, die schwören da drauf. Auch mit kleinem Kragen und in einem Weiß, das leicht bläulich strahlt, will Hedi Slimane euch im White Cotton Shirt (362 €) von Saint Laurent sehen.
Links: Hemd von Saint Laurent; rechts: Hemd von Brooks Brothers
Ohne Button Down Kragen, kein Hemdenbericht … das White Button Down Cotton Oxford Shirt (135 €) kommt von Brooks Brothers und glänzt mit diesen altmodischen Buchhalter-Hemden-Knöpfchen in Elfenbeinfarbe. Ein piekfeines, direkt aus Mailand, habe ich noch: das Slim Fit Patterned Cotton Shirt (185 €) von Etro. Wer kann sich noch an The Cooked Shirt, das DIY by Kean Etro erinnern? Warum nicht mal ein altes weißes Hemd mit Farbe gestalten. Man muss das ja nicht gleich zum nächsten Meeting oder Vorstellungsgespräch tragen. Nur wenn ihr die Batiktechnik verwendet, müsst ihr mit Gegenwind von Horst rechnen …
Bild: Etro
Und noch eine letzte „Idee“ … ich hab einen Freund mal dazu verleitet zwei weiße Hemden, ein ganz dünnes aus Batist und ein normales, übereinander zu tragen … die Ärmel natürlich raufgeschoben und hübsch arrangiert. Zusammen mit Hosenträgern, oder unter einer Vest oder mit einem tollen Foulard sieht das ganz wunderbar aus. Ab und zu raus aus dem weißes-Hemd-unter-Jackett-Schema! Nur diesem Zweck dient der Bericht … aber das habt ihr schon längst erkannt. Lasst mich bitte wissen, wer besonders gute weiße Hemden macht, die keine Mondpreise haben und wie ihr eure Weißen am liebsten tragt, liebe LeserInnen.
J
8. April 2014 at 16:44Der Schnitt scheint beim weißen Hemd das Wichtigste zu sein
Paul
8. April 2014 at 17:24Allein 100 weißtöne zur Auswahl zu haben sagt über charvet doch eigentlich alles 🙂
PeterKempe
8. April 2014 at 19:44Super der Bericht ! i love it! Ein Hemd von
Charvet hält ein Leben lang und wenn die Manschetten durchgestoßen sind wird es einem mit identischem Stoff ersetzt! Haute Couture fuer den Mann und das Stoffe aussuchen macht jedesmal einen Heiden Spaß!
Horst
8. April 2014 at 22:24Schöne Auswahl, ein Hemd von Charvet steht seit langem auf meiner Liste 😉
monsieur_didier
8. April 2014 at 23:18…ich liebe weiße Hemden, am liebstem mit langem Arm, Klappmanschetten und weißen Perlmuttknöpfen…
wirklich sehr gute für einen durchaus akzeptablen Preis stellt van Laack her…
was aber meiner Meinung nach NIEMALS bei einem weißen Hemd geht ist ein Button Down Kragen…
never…! 😉
Siegmar
9. April 2014 at 10:33weiße Hemden mit farbigen kragen mag ich nicht, erinnert an Versicherungsvertreter der unangenehmen Art. Ein weißes Hemd ist immer toll und ein Hemd Charvet ist eine Anschaffung fürs Leben. van Laack finde ich auch sehr empfehlenswert, sehr gute Qualität bei anständigen Preisen.
Daisydora
9. April 2014 at 12:32@J
Ja, gut sitzen soll es ja schon auch 😉
@Paul
danke, das wusste ich gar nicht, obwohl mir klar ist, dass weiß nicht gleich weiß ist … 🙂
@PeterKempe
Du siehst, das drüber reden nützt was 😉 … und das Aufarbeiten von Hemden finde ich sinnvoll und chic …
@Horst
Merci … vielleicht bekommst Du ja als Sonderanfertigung eines, in dem innen irgendwo ein Blümchen von Raf Simons versteckt ist … 🙂
@Monsieur_Didier
Button Down finde ich auch schwierig, obwohl es schöne Modelle gibt und Männer, denen das steht … und Van Laack finde ich auch gut, kann aber mangels Bildmaterial keine der hemden mit reinnehmen … 🙂
@Siegmar
Au weia, der Versicherungsvertreter sitzt 😉 … vermutlich habe ich mich da nicht gut genug ausgedrückt … ich kenne das in chic, trage das ab und zu selber … ich finde aber interessant, dass weiße Kragen und Manschetten an gestreiften Hemden so erfolgreich sind und umgekehrt gibt es die nur alle paar Jahre von Designern zu Mondpreisen ….
vk
9. April 2014 at 14:27wenn ich weisse hemden haette, mehr als das eine, das man ab und zu braucht, ich wuerde sie in blaubeeren backen
Daisydora
9. April 2014 at 14:58@vk
Sehr mutig, ich mach das jetzt auch … habe ein altes Maßhemd, das mit echter Nähseide genäht wurde, geschenkt bekommen und starte damit den Kean Etro-Blaubeer-Versuch 😉 (nur Horst darf das nicht erfahren, der mag Gebatiktes weniger …)
vk
9. April 2014 at 16:02dd. – sei vorsichtig. – erinnere mich gerade, ich hab das natuerlich sofort nachgekocht, als die schoenen etro-bilder vor ein paar jahren die runde machten. – das resultat war haptisch wie farblich pappebraun. – ich glaube, die blaubeeren darf man nicht backen nur tunken, dann halten sie allerdings nicht. – fuer nen vernuenftiges resultat braucht man ein rezept oder jede menge material und zeit zum experimentieren. – lass mich dein resultat wissen. ggf steig ich dann nochmal ein.
Daisydora
9. April 2014 at 16:25@vk
Danke für den DIY Lifetip, den werde ich beachten, ich werde zur Sicherheit ganz wenig Flüssigfarbe vorrätig halten, damit das Farbergebnis im Bedarfsfall kurz vor dem Abgrund gerettet wird … klar, werde berichten 😉