(LAMY AL-star black EMR Stylus)
Beschäftigt man sich mit der Entwicklung von Schreibgeräten, kommt man um das Schreiben nicht drumherum. Am Anfang war hier der Stein: Unsere Vorfahren waren es, die vor 50.000 Jahren Zeichen in Steine meißelten. Ob diese Urzeit-Emojis tatsächlich so etwas wie eine Schrift darstellen sollten oder ob damals die Menschen einfach gerne Motive im Stein verewigten – also ganz ohne Botschaft – ist bis heute nicht geklärt.
Etwas klarer wurde es dann einige Jahrtausende später: Die Sumerische Keilschrift gilt neben der ägyptischen Hieroglyphen als älteste Schriftsprache. Die Sumerer entwickelten aus Piktogrammen abstrakte Zeichen, die sie mit einem Griffel in Tontafeln drückten. Wie viele Zeichen es gab, lässt sich nicht mit Gewissheit sagen, einige Hundert werden es sein. Zum Vergleich: Im Duden stehen 145.000 Stichwörter, wobei diese Sammlung sicher nicht den Anspruch auf Vollständigkeit erhebt.
Die Sumerer sahen sich relativ früh einem Phänomen konfrontiert: Andere Kulturvölker schrieben (bzw. drückten) bei ihnen ab, wodurch sich die Keilschrift immer weiter verbreitete.
LAMY AL-star black EMR Stylus
Etwas umfangreicher war das Schriftsystem im Alten Ägypten: Mit bis zu 7.000 Zeichen sind die Hieroglyphen so komplex, dass sie im Laufe der Zeit in einer Art Alphabet geordnet wurden. Die Ägypter griffen übrigens statt zu Griffel und Tontafel zu Schreibrohr und Papyrus.
Machen wir einen Zeitsprung: Die griechische Schrift hatte vermutlich im 9. Jahrhundert v. Chr. ihren Ursprung und ist gar nicht mehr so weit entfernt von unserem Alphabet: Es umfasst 24 Buchstaben, in Groß- und Kleinbuchstaben.
Den Römern haben wir dann die Kapitalschrift, oder besser: KAPITALSCHRIFT, zu verdanken. Das, was heute im alltäglichen Gebrauch für Schreien steht (die Großschrift), entwickelte sich ungefähr zeitgleich zur griechischen Schrift. Diese gilt als Basis für die Entwicklung der heutigen Großbuchstaben. Das mochten die Römer so gerne, dass sie ihre Häuser, Säulen und Kirchen damit sehr reichhaltig verzierten.
Nun war es bei den Schriften früher genauso wie heute: Einige Schreiber hatten schon damals eine Klaue. Anders erklärt sich mir die experimentelle Frakturschrift, die sich Anfang des 16. Jahrhunderts entwickelte und die von Albrecht Dürer in die Welt hinausgetragen wurde, nicht. Im Nachhinein betrachtet war Dürer hier also ein Schrift-Influencer, nur ohne eigenen Instagram-Account. Dürer griff hierbei anfangs vermutlich zum Federkiel, später dann zum damals neumodischen Bleistift.
LAMY AL-star black EMR Stylus
Geschrieben wurde übrigens schon einige Jahrhunderte vor Dürer auf Papier, kommerzieller wurde es durch Buchdruck, den Gutenberg erfand, später kam dann die Schreibmaschine und dann der Computer.
Wenn man sich mit der Evolution von Schreibgeräten (und der des Schreibens) beschäftigt, fällt auf, dass immer wieder Strömungen der Zeit ihren Einfluss hatten. Dürer würde sicher nicht mehr nur zum Bleistift greifen, wenn es den Füllfederhalter schon gegeben hätte, genauso wenig wie heute noch zum Federkiel gegriffen wird. Statt mühsam auf Tontafeln zu drücken, tippt man heute auf’s Display von Handy und Tablet, wo allerdings die Handschrift etwas in den Hintergrund rückt, was eindeutig einen persönlichen Charme vermissen lässt.
Eine gute Möglichkeit bieten da Schreibgeräte, die für digitales Schreiben konzipiert sind. Als neuesten Streich bringt LAMY hier sein erstes digitales Schreib- und Zeichengerät auf den Markt: Den neue LAMY AL-star black EMR Stylus. Hierbei handelt es sich um einen „Stift“, der eine Verbindung zwischen der analogen und der digitalen Welt des Schreibens liefert. Er ist also ideal für diejenigen, die am Handy oder Tablet arbeiten, aber dennoch nicht auf das Schreiben von Hand verzichten möchten.
Geeignet ist der LAMY AL-star black EMR Stylus für alle kompatiblen Tablets, Smartphones und Notebooks. Ausgestattet mit der patentierten EMR-Technologie von Wacom, funktioniert das Schreibgerät dabei vollkommen stromlos. Praktisch hierbei ist die anpassbare Shortcut-Taste, mit der man direkt ein konfigurierbares Menü des Endgerätes ansteuern kann. Das geschieht intuitiv und die Handhabung macht Spaß, sodass sich der Nutzer durchaus kreativ betätigen kann.
Die Anwendung ist anfangs ungewohnt, was wohl auch die ersten Menschen gedacht haben, die mittels Griffel Zeichen in die Tontafeln gedrückt haben. Doch im Gegensatz zu unseren Vorfahren brauchte ich nur fünf Minuten, mich mit dem Gebrauch des LAMY AL-star black EMR Stylus vertraut zu machen …
Quellenangabe: Keilschrift, Griechisches Alphabet , Ägyptische Hieroglyphen, Majuskelschrift, Dürer
Tini
21. Februar 2020 at 10:07Oh, den wünsche ich mir zum Geburtstag, der gefällt mir echt gut! Lg
René
21. Februar 2020 at 11:08Interessante Frage, wie es mit Schreiben weitergeht. Wahrscheinlich eher rein Digital, also tippen. Lernen Schüler heute überhaupt noch Schreibschrift?
vk
21. Februar 2020 at 13:48huestel, huestel.
in kommentaren zu kritisieren ist einfach. zugegeben.
aber trozdem; die hier charakteristische lamy-ergonomie ist ja entwickelt worden. um beim schreiben auf papier den noetigen federdruck zu erhalten, ohne in die tinte zu rutschen. daraus entwickelte sich dann eine markentypische formsprache, die schon bei kugelschreibern oder faserstiften weniger funktional bedingt war. es blieb allerdings die kombination aus praeziesem griff zwischen drei fingern und spitzendruck auf die oberflaeche. letzteres ist bei screenanwendungen natuerlich ziemlicher quatsch.
gefallen koennte der griffel mir, wenn er auf papier und bildschirm gleichermassen funktionieren wuerde. aber das scheint ja nicht so zu sein. oder doch?