Ausgerechnet Alice Schwarzer, deren EMMA Ausgabe Nummer 1/2011 ich gekauft und gelesen habe, hat mich dazu inspiriert, einen Bericht zu meinen persönlichen Valentinstags-Gedanken zu schreiben. Ich kann mich für das, was aus dem Feiertag zu Ehren des Heiligen Valentin wurde, nicht erwärmen, habe aber auch nichts dagegen, wenn andere Menschen jeden dieser Geschenkfeiertage zelebrieren. Also tue ich jetzt mal so, als hätte der Valentinstag in meinen Leben irgendeine Bedeutung. Dann nämlich, würde ich den Tag ganz sicher zu einem monströsen, globalen Verwöhn-Programm für Männer umwidmen. An dieser Stelle dürfte Alice Schwarzer wahrscheinlich schon zusammenzucken, würde sie bei Horstson hineinlesen. Damit wir uns hier nicht falsch verstehen: Es war schon bitter nötig, dass sich jemand mit Verstand des Themas der Rolle der Frau in der modernen Gesellschaft annimmt. Und das hat die Exponentin und Vordenkerin der Bewegung sicher lange Zeit hervorragend hinbekommen.
Auch heute noch klatsche ich mir vor Vergnügen auf die Schenkel, wenn ich den Brief der EMMA-Chefredakteurin an unsere Familienministerin lese. Was mich aber schon seit Jahren wahnsinnig stört, ist der Fakt, dass Alice Schwarzer zu negieren scheint, dass Frauen sich auch im Berufsleben allzu gerne auf ihre Reize verlassen, für sich auch dann bessere Positionen reklamieren, wenn streng genommen ein besserer und belastungsfähigerer Mann da wäre. Wenn ich einerseits das Geschrei nach einer Frauenquote höre und andererseits im Stern und anderswo die Aussagen und persönlichen Geschichten von erfolgreichen Frauen lese, die bei diesem Machtspiel der Männer nicht mehr mitmachen wollen und daher ausgestiegen sind aus dem Dasein als erfolgreiche Macherinnen, dann bekomme ich unfreiwillig einen Iro auf dem Kopf. Nicht dass ich nicht an derartige Schieflagen in weiblichen Argumentationen gewöhnt wäre, aber diese Art Koketterie mit der eigenen Macht und mit einem guten Ruf – per se – finde ich frech. Ich weiß schon, dass ich mir mit dieser Meinung unter den Frauen nicht gerade Freunde machen werde, aber die klugen darunter stimmen mir sicher zu.
Meinem Eindruck nach, beschäftigen sich meine Geschlechtsgenossinen viel zu sehr mit ihrer Außenwirkung und vernachlässigen dabei, wie wichtig heute Wissen und Können sind. Auch, wenn man einen tollen Mann abbekommen will. Den zu bekommen und lange zu behalten klappt ganz sicher nicht, wenn ihr weiterhin nur Magazine für verzweifelte Hausfrauen lest, die Klatschmagazine im TV rauf und runter guckt und euch – zu dem Teil der Frauen, die hier gemeint sind – hauptsächlich mit Tratschthemen und eurer Optik beschäftigt. Wer jetzt schon innerlich stöhnt, dem empfehle ich, mal zehn Minuten in einem Presseshop auf einem Hautbahnhof an der Kasse stehen zu bleiben und zu beobachten, was Frauen für Magazine und Zeitungen kaufen und das mit den Lesegewohnheiten von Männern zu vergleichen. So erkläre ich mir schon seit Jahren die partielle geistige Schieflage mancher Frauen. Grausam. Ich habe für diesen Bericht mit Zeitungs-Verkäuferinnen und Verkäufern gesprochen. Alle konnten mir bestätigen, dass nur höchstens eines von zehn Exemplaren des Spiegel von einer Frau gekauft wird. Dies nur als Platzhalter für Magazine und Zeitungen mit halbwegs anspruchsvollem Inhalt und Text. Natürlich gibt es auch zahllose Gegenbeispiele, zum Glück in meiner Umgebung. Aber es wäre mir recht, wenn Alice Schwarzer sich zwischen zwei Galaterminen die Zeit nehmen würde, den Frauen zu sagen, wo sie dringend noch zulegen müssen. Mit gutem Willen kann man das zwar zwischen den Zeilen herauslesen. Aber es wirkt eben besser, wenn man mal ganz offen zu diesen Frauen sagt: Ihr seid dumm und redet redundantes Zeug, geht Männern und andersgearteten Frauen auf die Nerven, tut endlich was für euren Kopf.
Was hat das alles mit dem Valentinstag zu tun: Nun, an dem lassen sich Frauen gerne wie Prinzessinnen von ihren Männern verwöhnen und hofieren, nehmen huldvoll Geschenke, Pralinen und Blumen entgegen. Erfüllen damit ganz eine der Rollen der Frau: Den Mann und sein Bemühen um die Gunst und Liebe der Angebeteten zu bewerten. Hat er seine Sache gut gemacht, schöne Geschenke gekauft, oder, hat er wieder nicht begriffen, was Frau sich wünscht. Weil Daisy es liebt, Stereotype zu konterkarieren, bitte ich alle klugen Frauen, und die, die ganz schnell welche werden wollen, darum, den Mann an ihrer Seite am morgigen Valentinstag durch schon zitiertes, monströses Verwöhn-Programm mit Geschenken und allem Drum und Dran auf das Angenehmste zu überraschen.
Ich gehe davon aus, dass Frauen, die Horstson lesen, ohnehin keinen Blödmann haben, der Daisy‘s Valentinstag andersherum nicht verdiente. Also lasst eure Fantasie spielen und schenkt den Männern völlig absichtslos einen wunderschönen Tag. Damit seid ihr moderne Frauen, mit einem großen Herz und viel Klugheit. Denn, wer das schon mal gemacht hat, weiß ohnehin, dass alles Gute, das man einem tollen Mann tut, freiwillig mehrfach zurückkommt. Und es tut auch nicht weh, mal nett zu sein und nicht neunmalklug zu meckern, wenn er morgen trotz Valentinstages einen schlechten Abend haben sollte. In diesem Sinne, kommen hier noch ein paar kleine Kostbarkeiten von Tiffany und mein Lieblingsarmkettchen mit Schmetterling von Dior… nur so, als kesse Idee:
Aber ganz ohne Wäscheorgien – die Motive sind von Victorias Secret und Agent Provocateur – sollte dieser Bericht auch nicht erscheinen. Schließlich waren wieder Heerscharen von Männern unterwegs um was Schönes für die Liebste zu kaufen… Ach ja, kann wahre Liebe schön sein, seuuuuuuuuufz…….
Daisydora
13. Februar 2011 at 19:40Mich auch, lieber Horst. Ich denke, dass ihr Dinge, die mir an Frauen aufgefallen sind, schon viel früher auffielen, aber, dass sie so etwas schon aus Prinzip nicht als Aufforderung an die Frauen aussprechen würde… und liefern müssen halt immer die Männer!
jürgen
13. Februar 2011 at 21:58oder frauen sind eben doch eine erfindung der schnittblumenindustrie!!!
Daisydora
13. Februar 2011 at 23:22@jürgen
🙂 🙂
Veyron Graves
15. Februar 2011 at 16:21Wirklich sehr schöner Artikel! Danke dafür!
Daisydora
16. Februar 2011 at 00:02@Veyron Graves
Oh, dankeschön!
Ich muss nun doch mal fragen:
Woher bekommt man so einen schönen Namen?
🙂
klear
18. Februar 2011 at 23:38wollt mal auf den part mit den ach so armen nicht bezahlten jobs von models eingehen..
falls mir jemand ne putz frau empfehlen kann, die erst mal 100 stunden umsonst putzt, bis sie evtl. aussicht auf nen bezahlten job hat.. gerne
d.h. augen auf bei der berufswahl …
die, die wirklich geeigenet sind können gut leben meiner meinung nach, der rest, der manchmal nicht weiss, wie er die miete bezahlen kann ect. sollte evlt vielleicht mal über nen ausbildung, studium ect nachdenken..hier ist auch selbstreflexion gefragt
soll jeztt nicht hart klingen unter künstlern udn musikern gibt es sicher auch unverkannte talente ..
aber als karteileiche kann man sich halt nichts kaufen…. aber hier ist sicherlich auch die verantwortung der agenturen gefragt auch aus diesem grund find ich dna auch so cool
mal abgesehen dass das durchsehen zu 98 % ein optischer schmaus ist:-)
klear
19. Februar 2011 at 01:31uups bin schon durch aber dieser kommentar bezieht sich auf den post bzgl nadia auer mann 🙂
Daisydora
19. Februar 2011 at 06:59@klear
Schon klar, ich antworte dir aber auch gleich hier ….
Deinen Grundgedanken beziehungsweise das Gleichnis mit der Putzfrau gefälltt mir und ganz oberflächlich betrachtet ist das auch die Crux. Es sind unter den viel zu vielen Models, die es heute zumindest auf SED-Card-Papier gedruckt gibt auch viel zu viele,die nicht perfekt für den Beruf geeignet sind. Nur gibt es dem gegenüber auch sehr gut geeignete, die lange brauchen, um sich am Markt durch zu setzen, da man ja schwerer gesehen und erkannt wird, in dieser Menge an Models. Und, alle Topmodels, Supermodels, etc. mussten sich anfangs ihrer Karriere auch diesem System beugen.
Aber mit der Erkenntnis der Karteileichen bist du auf jeden Fall bedeutend weiter im Thema, als alle Topmodelsucher ….
dnamodels ist in der Tat cool. Mal mehr, mal etwas weniger, je nach New Faces Faktor. Auf jeden Fall haben die schon vor vielen Jahren erkannt, dass es überhaupt nichts bringt, hunderte Frauen und Männer als Models im Pool zu haben.
🙂