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Paris Fashion Week

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Chanel Croisière 2014 – Mademoiselles Quintessenz von Karl Lagerfeld

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Bild: Chanel

Würde man mich bitte, zehn Teile herauszusuchen, um der Nachwelt den Stil von Mademoiselle Chanel zu dokumentieren, würde mir das im Frühjahr 2014 mit der Croisière-Kollektion spielend gelingen. Die Kollektion geht nämlich auf die frühen Wurzeln der Jahrhundert-Modeschöpferin zurück und erklärt auf eine sehr tragbare Weise vieles aus der Geschichte des Hauses. Und, dazu wurde die Croisière-Kollektion ja auch mal geboren, bietet sie so etwas wie die Grundgarderobe und die Basics der „Chanel-Frau“.

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Im Negligé im Grand-Hotel – Louis Vuitton Womenswear Winter 2013/14

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Bild: style.com

Es geht immer auch darum, in Louis Vuitton zu reisen, unterwegs zu sein. Im kommenden Winter im Mantel und Negligé als weitgereiste Weltbürgerin aufzutreten. Die Louis Vuitton Frau ist vielleicht durch einen Zufall in Castrop Rauxel zur Welt gekommen – würde aber keinesfalls ihr Leben lang dort bleiben.
Louis Vuitton Creative Director Marc Jacobs liess die Kollektion für den Winter 2013/14 folgerichtig im Set eines Hotelflures bei sich öffnenden und schließenden Türen, durch die fünfzig Outfits von auf- und abtretenden Models – mit den in dieser Saison unvermeidlichen Fifties-Perücken auf dem Kopf – getragen wurden, sehr hoheitsvoll präsentieren.

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Valentino – Im Angesicht eines Engels …

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Maria Grazia Chiuri und Pier Paolo Piccioli; Bild: Valentino

Maria Grazia Chiuri und Pierpaolo Piccioli sind seit 2008 die Kreativdirektoren von Valentino. Fast lautlos haben sie mit konsequenter Linie das Haus zwar modernisiert, aber die Wurzeln und die Bausteine seines Begründers erhalten und ausgebaut. Valentinos Stil ist immer noch deutlich spürbar – besonders seine legendäre Eleganz. Eine Eigenschaft, die ihm immer besonders am Herzen lag und auch sein Leitbild symbolisierte. Valentino war noch nie eine Kollektion für die Straße, sondern hatte immer etwas elitäres, feminines und verspieltes. Diese Eigenschaften, gepaart mit dem Zeitgeist einer jüngeren moderneren Kundin, die im Hier und Heute lebt, haben sich auch die beiden Designer auf die Fahne geschrieben.

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Chanels golden Globe – Black and White beats the Winter

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Bild: Chanel / Olivier Saillant

Die ganze Welt gehört Chanel – den Eindruck hatte man jedenfalls beim Betreten des Grand Palais am Dienstag. In der Mitte der ursprünglich für die Weltausstellung 1889 gebauten Ausstellungshalle war eine Weltkugel aufgebaut: Dekor für die Vorführung der Herbst/Winter 2013/14 Prêt-à-Porter Kollektion. Doch nicht nur das: als würde man von einem Satelliten auf die hell erleuchteten Ballungszentren dieser Welt schauen, waren nicht nur Erdteile, Kontinente und Länder erkennbar, sondern auch kleine, schwarz-weiße Fähnchen markierten die über (fast) alle Erdteile verteilten Chanel Boutiquen dieser Welt. Spätestens hier wird einem klar, die Welt ist von Karl Lagerfeld in den letzten dreißig Jahren chanelisiert worden. Kein Label hat so eine Strahlkraft und ist sich so unmissverständlich selbst treu wie Chanel. Jede Saison erfindet Lagerfeld nicht nur die Chanel-Frau neu, sondern entwickelt peu à peu die Silhouetten weiter und denkt sich immer raffiniertere Spielarten des Rue Cambon-Stiles aus.

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Louis Vuitton Women’s RTW Fall/Winter Livestream – Mittwoch, 10 Uhr auf Horstson

Am Mittwoch, den 6. März, um 10 Uhr präsentiert Louis Vuitton die neue Ready-to-Wear Women’s Fall/Winter 2013/14 Collection im Cour Carrée du Louvre in Paris. Da sicher nicht gerade jeder Leser von uns in Paris ist, streamen wir einfach die Show – so kann man ganz bequem von zu Hause die Entwürfe von Marc Jacobs, dem künstlerischen Leiter des Hauses Louis Vuitton, am Bildschirm verfolgen. Wir wünschen viel Spaß!
Falls irgendetwas nicht funktionieren sollte – kein Problem: auf den offiziellen

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Saint Laurent Women Fall/Winter 2013/14

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Bild: The Sartorialist

Es war zu erwarten, dass die mittlerweile dritte Kollektion Slimanes für Frauen (die Pre-Fall Kollektion eingeschlossen) seiner Winterkollektion für Herren nicht unähnlich sein wird. Dafür ist Slimane zu sehr Perfektionist. Und dennoch wirkt das, was man bei den Männern auf Grund seiner Handschrift von Dior Homme erwartete, bei den Frauen regelrecht schockierend und höchst radikal. Slimane wäre aber nicht Slimane, wenn er nicht einfach sein Ding durchziehen würde und mit Sicherheit ein Ziel dabei verfolgt.

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Allgemein Paris Fashion Week

Givenchy Women’s Ready To Wear Fall/Winter 2013

Krankheitsbedingt fielen für mich die Schauen in Mailand und Paris diesmal komplett flach. Und was entdecke ich gerade beim Sichten der Schauenbilder vom Sonntag?
Mein Held Antony Hegarty, plus Orchester, war der Liveact während der Givenchy-Show. Ich bin fassungslos, das darf doch nicht wahr sein! Was für ein Pech! Dabei hätte sich die Show doppelt gelohnt. Denn das, was Riccardo Tisci für Givenchy zeigte, finde ich wirklich grandios. Hier nun aber erstmal das wirklich gute Schauen-Video.

Kommen wir zur Kollektion: Obwohl viele Teile aussehen, als wären sie aus der männlichen Hälfte eines Kleiderschranks stibitzt, wirkt der komplette Look durchaus sehr feminin. So finden wir jungenhafte Sweater mit naiven Prints, oversized Pullover, Bikerjacken, Bomberjacken und Hemden mit Holzfällerkaros neben transparenten Röcken, weiblichen Blumenmustern, Zottelfelljacken und gerüschten Kleidern. Gut, über die Kleider kann man gerne nochmal diskutieren, oder finde nur ich Länge und Weite der Teile als etwas unvorteilhaft?

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Mantel-Pretiosen, Mathematische-Mode-Fraktale und andere Schmuckstücke – Jil Sander Womenswear Winter 2013/14

Man verlernt das Radfahren nicht!
Ihr kennt das alle. Und Jil(ine) Sander beweist sich, der Modepresse und den Label-Fans mit dieser Kollektion, dass das genauso ist. Gleich der erste Mitternachtsdunkelblaue Mantel aus dem Defilee (im Header zu sehen) ist praktisch schon meiner (und ich fürchte, das könnte nicht der einzige kostspielige Mantelkauf für den kommenden Winter werden …)!

Man hat ja heute als Kreativer auch ein griffiges Thema auf der Höhe der Zeit zu liefern, zu dem die einzelnen Teile der Outfits abstrahiert wurden … und, ich hatte schon nach den ersten Modellen des Defilees so eine Ahnung, dass es da um das Konstruieren von Formen im mathematischen Sinne gehen könnte. So wie der Schliff von Edelsteinen niemals nach dem Zufallsprinzip erfolgt, hat Jil Sander ihren Schnitten, mit denen Sie seit Beginn ihres früheren Schaffens immer überzeugen konnte, mit präziser Kurvensetzung, perfekter Linienführung und aufwändigen Details, die in der Tat an Edelsteinschliffe erinnern, gleichzeitig einen sehr modernen und futuristisch-hochwertigen Look verliehen.

Kühl und sachlich wandeln die Models durch eine Szenerie aus metallischem Untergrund und wenigen Gemstone-Elementen, die man als sinnstiftendes Setdesign bezeichnen könnte. Das (diesmal sehr gelungene) Make-Up und die Frisuren der Models zeigen modernen Frauen. Unaufgeregt, zielstrebig und sinnlich, aber ohne jede Vordergründigkeit. Bloss nicht emotional unkontrolliert und vulgär. Denn, so ist eine Jil Sander Frau einfach nicht.

Aber das Label Jil Sander ist High Fashion. Man braucht also auch in unseren modernen und unsicheren Zeiten klare Zeichen des Luxus. „You buy gold when you don’t trust the future,“ so Jil Sander Backstage. „But we’re optimists. We want to believe.“

Wie man für Kundinnen, die sich partout nicht mit Gold, Glitter und BlingBling behängen wollen, dennoch unmissverständliche Enbleme des Luxus in eine moderne Kollektion einfließen lässt, das kann man nicht nur anhand der angenehm sparsam eingesetzten Goldstreifen, mal versteckter, mal quer über den Oberkörper an einem trägerlosen Kleid oder einem Rollkragenpulli laufend, nachvollziehen. Es gibt es Pelz, in einer modernen Interpretation (Argentinische Bieber), dunkel glänzend, relativ kurzhaarig und auf jedes Volumen und die übliche Üppigkeit verzichtend.

Bei den Farben habe ich mich als alter Fan der Farbe Mitternachtsdunkelblau, die es bei Jil Sander schon immer gab, über die schönen, zurückhaltenden Blau-, Rot- (Beerentöne) und Grautöne besonders gefreut. Jil Sander sieht das Farbkonzept als den Mongolischen Frühling an. Das sehr geschmackvolle Orange, ein schönes Gelb (Safran, Kamille), Sanddorn, Rotklee und die erdig-ockermoosigen Töne auftauenden Permafrostbodens – nur in Spurenelementen, könnten ihr da recht geben.

Trotz der Konstruiertheit der Formen von Jacken, Mänteln, Röcken, Kleidern und Oberteilen aus wollenen oder Cashemere-Stoffen, wirken die Proportionen leicht und die Linien folgen ganz im Sinne der Kurven Oscar Niemeyer’s der Natur körperlicher Formen moderner Frauen (das heißt leider, man sollte dünn oder sehr schlank sein, zumindest für die Kleider, Röcke und die kompakten Oberteile). Auch Doubleface-Effekte sind ein Thema. Die Mäntel und Jacken wärmen, auch wenn ich selbst auf die verkürzten Ärmel an manchen Teilen verzichten hätte können. Das steht nicht jedem, verküzt die Arme optisch und wir wollen ja alle eher längere Arme haben … Aber als Modernitäts-Statement kann ich diese Idee verstehen und gelten lassen.

Die Rocklängen reichen knapp über das Knie, sehr ladylike, ohne madamig oder bieder zu wirken. Bei den durchwegs wunderschönen Kleidern, hat sich die Kreateurin für gemäßigt kurze oder knapp über dem Knie endende Längen entschieden, was den modernen Schnitten sehr gut bekommt und ohnehin fast jeder Jil-Sander-Frau besser als ganz kurze oder etwas zu lange Rocklängen steht. Jil Sander achtet auf ihre Klientel und deren Bedürfnis danach, diese Mode im Job, bei offiziellen und privaten Anlässen frei von jeder Überlegung, „passt das auch wirklich zum Anlass“, tragen zu können. Davon darf man ruhig ein wenig fasziniert sein, dass man nicht verkleidet sein muss, um modisch auf der Höhe der Zeit bei fast jedem Anlass gut auszusehen. Purismus ohne Verzicht auf die Schönheit der natürlichen Proportionen. Futurismus auch als Anerkennung dessen, was Frauen heute schön macht.

In Summe hat die Designerin den Brückenschlag zwischen dem alten Ruhm der deutschen Modemacherin im besten Sinne und der neuen Jil Sander, die auf der handwerklichen und kreativen Grundlage vieler Erfolgskollektionen immer für positive Eindrücke und Überraschungen gut ist, für mich perfekt gemeistert. Ich bin sicher, dass mit der dritten und vierten Kollektion die Wogen der Begeisterung, auch bei den eingefleischten Raf-Simons-für-Jil-Sander-Fans langsam aufbranden könnten. Am Ende ist das alles nur in unserem Kopf, was wir uns zu so mancher Kollektion zusammen fantasieren und fabulieren …

Mir gefällt das neue Manifest der fraktalen Geometrie der Rauheit der Kreateurin Jil Sander. Und auch, wie Sie die Natur des Modebusiness beschreibt: Oft weißt du nicht was du willst, bevor du gesehen hast, was du nicht willst … oder so ähnlich. Cool und richtig ist heute modern. Was sagt ihr dazu, liebe LeserInnen? Wie gefällt die Kollektion?

Show Credits: Haare: Guido Palau, Make-Up: Pat McGrath, Set-Up und Lichtdesign: Thierry Dreyfus,

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Shadows of Fall – Prada Women’s Collection Fall Winter 2013

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Bilder: Prada

Diese Woche wurde in Mailand die Womenswear Kollektion von Miuccia Prada gezeigt. Was unabhängig zu der Kollektion von Prada festzustellen ist, dass in dieser Saison, auch schon in den Herren-Kollektionen von Paris, Mailand und New York, der Mantel ein furioses Comeback feiert. Gab es in der Vergangenheit Saisons, in denen man sich fragte, ob Winterkollektionen nur aus Kleidern oder leichten Outfits bestanden und für Länder wie Dubai oder Indien gemacht zu sein schienen, geht die Tendenz jetzt eindeutig dazu, dass man wieder klassisch „angezogen“ ist und dazu gehören Jacken und Mäntel. Und das gleich vorweg: bei Prada gibt es wunderbare Mäntel …

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