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The Divine Comedy x „Foreverland“

Elf Alben haben The Divine Comedy bereits veröffentlicht. Eine beachtliche Zahl wenn man bedenkt, dass Sänger und Gründer Neil Hannon gerade einmal 45 Jahre alt ist. Alle die glauben Hannon sei großer Fan von Dante gewesen und habe bereits mit 18 seine göttliche Komödie gelesen liegen übrigens falsch. Er entdeckte das Buch nämlich mit 18 im Regal seiner Eltern und nannte die Band fortan so. Ich bin übrigens 2006 auf die Band aufmerksam geworden, als mir „Diva Lady“ nahegelegt wurde (Ähnlichkeiten ausgeschlossen).
Wie immer sollte man auch auf dem elften Album „Foreverland“ wieder genau auf den Text hören, denn teilweise banale Inhalte originell verkaufen, das konnte Hannon ähnlich wie die Pet Shop Boys schon immer. Und so heißt es zum Beispiel bei „Catherine the Great“:

„(…)She could converse with the best, she knew Voltaire, Diderot, and the rest. She might have conquered a third of the world but inside she was a sensitive girl (…)“

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Interview Music

„In guten Clubs geht es darum, einen Job zu machen.“ x Roosevelt im Interview

26 Jahre und aus Köln. Wie der Guardian schrieb, klingt Roosevelts aka Marius Laubers Musik so, als könne sie auch „aus L.A. oder Orlando stammen“. Mit seinem gleichnamigen Debutalbum (ab heute erhältlich) liefert er nicht nur eines der Sommeralben dieses Jahres, sondern ist zu allem Überfluss auch noch überaus sympathisch und talentiert. Wir sind also froh, das so etwas aus Köln kommt, haben ihn aber in Berlin getroffen.

Jan Who: First things first: Woher kommt dein Künstlername? Durch ein heimliches Politikstudium?
Marius Lauber: Nein das kommt tatsächlich von einer Veranstaltung. Ein Kumpel hatte mir damals angeboten bei der Partyreihe „Total Confusion“ aufzulegen und es gab noch keinen Künstlernamen, also musste irgendwas her. Wobei ich dir gar nicht mehr genau sagen kann, wo der herkam. Ich weiß nur, dass ich Zweiter Weltkrieg Dokus geschaut habe…

… also doch politisch …

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Music

Nice As Fuck x „Nice As Fuck“

Es ist doch immer wieder lustig einige Bandnamen wortwörtlich zu übersetzen. Natürlich besonders, wenn das Wort „Fuck“ drin vorkommt. Würde man also das Bandprojekt von Jenny Lewis, Erika Foster (Au Revoir Simone) und Tennessee Thomas (The Likes) wortwörtlich übersetzen, hießen sie in Deutschland „Gut wie Fick“. Wenn man es dem Sinn nach übersetzt, dann hieße es allerdings soviel wie „Verdammt gut“, was wiederum eher den Grad an Großartigkeit dieses Albums trifft. Und spätestens bei „Runaway“, wenn man am liebsten wie bei „Young Folks“ mitpfeifen möchte ist klar: Verdammt, das ist fickend gut!

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Paul’s Playlist – Sir Paul Smith & Apple Music

Playlisten sind eigentlich ein alter Hut, aber irgendwie liest man sie immer wieder gern, weil man irgendetwas Neues entdeckt oder einen alten Song plötzlich wieder für sich interessant findet.
Normalerweise vertraue ich bei zeitgenössischen Songs oder Neuerscheinungen dem Gespür meines Schreiberkollegen Jan, der sich fabelhaft mit Musik auskennt. Fast alles, was bei mir an Musik läuft, hat seinen Gütestempel.

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Ekat Bork x „Happiness“

(Bild: PR)

“In dem Land, in dem Ekat Bork geboren wurde (43°48′N 131°58′E), lebten Tiger, Schneeleoparden und Bären in den Wäldern. An besonders kalten Tagen zog es sie in die Vororte auf der Suche nach Nahrung. Ihre Nachbarorte waren Uncle Joe’s Gulags oder Vorposten der russischen Militärmaschinerie. Ekat war damals zu jung, um sich noch an die Sowjetunion zu erinnern…”

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Agnes Obel x „Familiar“

Wer so einen Namen trägt wie Agnes Obel, hat zumindest den Vorteil nicht in Vergessenheit zu geraten und vielen ein „Ah ja, hab ich mal gehört“ zu entlocken. Gehört haben viele meist den Namen. Die Musik, der in ihrer Heimat überaus erfolgreichen dänischen Sängerin, ist in Deutschland zumindest nicht jedem bekannt, außer man hat Telekom-Werbung („Just So“) oder Greys Anatomy („Riverside“) geschaut. Mit ihrer neuen Single „Familiar“ aus ihrem kommenden Album „Citizen of Glass“ (VÖ 21.10.2016) beweist sie allerdings erneut, dass nicht nur der Name außergewöhnlich ist. Cello, Klavier und eine verzerrt surreale Stimme machen „Familiar“ zu einem großartigen Song, der es umso schlimmer macht, dass wir noch so lange auf das nächste Album warten müssen.

Event Music

Beyoncé x The Formation World Tour in Frankfurt

Wenn man zu den Leuten gehört, die mit Destiny’s Child und eben auch Beyoncé groß geworden sind, war der vergangene Freitag ein Pflichttermin. Da besuchte die Überfrau, Mutter, Betrogene, Sexbombe oder wie man sie auch sonst noch nennt, Deutschland für zwei Konzerte. Warum eines davon (neben Düsseldorf) nun gerade in Frankfurt sein musste, weiß man nicht, aber dennoch war klar: Es würde sich lohnen. Während sich die Konzertbesucheroutfits zwischen latent geschmacklos und completely obsessed bewegten (eine Frau hatte den schwarzen Hut und die Kutte aus „Formation“ an), war die Stimmung bereits vor dem Konzert auf dem Höhepunkt. Das lag auf der einen Seite an einer Gruppe Jugendlicher, die einfach mal drauflos getwerked haben und in den Spagat gegangen sind, als gäbe es kein morgen. Auf der anderen Seite war da der „DJ“ oder wer auch immer die Musikzusammenstellung vor ihrem Auftritt zu verantworten hatte. Da war von Hiphop über Michael Jackson, Justin Bieber bis hin zu den Spice Girls alles dabei, um die Leute hochzutreiben. Somit war das Ausrasten bei den ersten Licht- und Toneffekten vorprogrammiert. Dank des immensen Basses gingen bereits die ersten Beats so dermaßen durch Mark und Bein, dass sich alle von den Sitzplätzen erhoben.

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The Temper Trap x „Thick As Thieves“

Ich habe ja eine Schwäche für Mitgröhl-Gitarren-Songs und ja das bezieht auch Coldplay mit ein. Vielleicht gehe ich zu weit, aber The Temper Trap ist für mich eine etwas weichere Version von Interpol mit einem Hauch Keane. Alle, denen Interpol vielleicht etwas zu komplex und umfangreich sind, liegen mit „Thick As Thieves“, dem zweiten Album von The Temper Trap, genau richtig. „Fall Together“ bietet Mitgröhl-Radio-Futter, der Titelsong „Thick As Thieves“ stampft eingangs los und ist super zum Mitklatschen. Bei „What If I’m Wrong“, neben „Burn“ eines der schönsten Stücke, kommt dann auch die Kopfstimme von Sänger Dougy Mandgai perfekt zur Geltung. Das klingt alles nicht sonderlich aufregend, wie das Cover es vermuten lässt, allerdings ist es für die richtige Zeit im Sommer eine schöne Bereicherung.

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Magic! X „Primary Colours“

„Primary Colours“: Auch wenn die vier Bandmitglieder von Magic! ihr Album so benennen, bewegen sie sich musikalisch alles andere als nur innerhalb der Grundfarben. Allein ihre Mischung aus R&B, Pop und Reggae sorgt dafür, dass „Primary Colours“ durchaus hörbar ist. Vor allem für Leute die mit dem richtigen Reggae seit ihrer Abiturzeit nichts mehr anfangen mögen, aber sich dann doch nicht ganz dem Rhythmus entsagen können und wollen. Songs wie „No Sleep“ reißen den Hörer dann gegen Ende noch einmal aus der Reggae-Mentalität raus. Ein Glück, denn fast wäre man bei Radio-Sommerhit-Songs wie „Lay You Down Easy“, welches übrigens auch gut und gerne ohne den mittlerweile ewigen Support-Act Sean Paul ausgekommen wäre, wieder fast in der Jugenddisco von damals angekommen.

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M. Craft x „Blood Moon“

Wenn ein Interpret das Ziel seines Albums schon wie folgt beschreibt, dann ist die Sache schon geritzt:

“I hope the record takes the listener off into the clear night air of Joshua Tree, that profound, neon-flecked silence, the star-spangled skies of the Mojave desert, under that lonely little sphere of rock caught in a red shadow”.

Ach nee wat schön. Dabei hat „Blood Moon“ dem Namen zum Trotz gar nichts Bedrohendes, im Gegenteil. Die Soundwelten, durch die uns Martin Craft auf dem Album führt, sind nicht nur perfekt für die abendliche Lese- oder Weinrunde geeignet, sondern auch wie geschaffen für laue Sommerabende. Und auch das ist natürlich kein Zufall. Craft nahm nämlich Songskizzen, welche er auf einem hundert Jahre alten Piano skizzierte, mit in die Einsamkeit der Mojave Wüste.

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