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Meinung

Meinung News

Caro Daur auf dem Traumschiff Richtung Namibia: Warum die Häme unangebracht ist

(Bild: © ZDF, Dirk Bartling)

Wer in den letzten zwei Tagen auch nur den Bruchteil einer Sekunde bei Twitter verbracht hat, wird es mitbekommen haben: Caro Daur schipperte auf dem ZDF-„Traumschiff“ Richtung Namibia. Das ist insofern für uns erwähnenswert, als dass die Influencerin zu den erfolgreichsten in Deutschland gehört (zumindest dann, wenn man ‚erfolgreich‘ mit Follower gleichsetzt – davon hat Daur 3,4 Millionen). Als ich nun also am Neujahrsabend vorm Fernseher saß, wurde ich an eine Anekdote erinnert, die ich kurz erzählen muss.

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Meinung

Kostenloses Coaching für Wannabe-Rebellinnen x wir würden sooooo gerne richtige Feministinnen sein x guckt einfach mal auf Jane Fonda x Alice Schwarzer

(Screenshot: Jane Fonda – Eine Rebellin in Hollywood | Doku HD | ARTE)

Irgendwann hat es sich ereignet, dass die Deutungshoheit für Feminismus auf InfluencerInnen und #wirwarenfrühermalmodebloggerInnen, bevorzugt WahlberlinerInnen, übergegangen ist. Und Schwupps, hatte man geräuschlos zu akzeptieren, dass Alice Schwarzer nicht mehr gebraucht wird, weil da viel modernere GerechtigkeitsamazonInnen am Start sind.
Aber da draußen, in der wirklichen Welt, sind es immer noch die echten FeministInnen, die Wirkung erzielen. Vor einigen Wochen hatte mich eine Dokumentation über Jane Fonda auf ARTE daran erinnert, dass von zweckdienlichem Impression Management und der Darstellung von Wokeness, keine Putzfrau, SupermarktkassiererIn, 450€-Jobberin Wider-Willen profitiert. Man ist sich aber unter seinesgleichen einig, dass alles anders werden muss und pflegt das Stereotyp des Feindbilds, den alten weißen Mann.
Guckt mal. Hier spricht Jane Fonda, auch zu euch – das ist Feminismus und Aktivismus as good as it gets!

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Meinung

Bottega Veneta im Berghain und eine Sause im Soho House

Ihr werdet es mitbekommen (und vielleicht auch die Augen vor Verwunderung gerieben) haben: Bottega Veneta präsentierte in Berlin im Berghain „Salon 2“. Um was es sich dabei genau handelt, wurde bisher nicht überliefert, von einem Video, das gedreht wurde, ist die Rede. Nur eine Handvoll von Journalisten wurden eingeladen, Fotos waren nicht erlaubt. Der Fokus der Gästeliste lag eben woanders, so zumindest der Eindruck, den die Bilder vermitteln, die die Gäste bei der Ankunft des Berliner Clubs zeigen: Virgil Abloh, Skepta, Marc Goehring, Burna Boy, Sven Marquardt, Slowthai und Honey Dijon wurden gesichtet. Der Imagewandel wird also weitergeführt, den Daniel Lee als neuer Creative Director von Bottega Veneta eingeläutet hat, als er die Nachfolge von Tomas Maier am 1. Juli 2018 übernahm.

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Meinung News

Toni Kroos in GQ: Wenig Pride inside

(GQ Cover; Bild: © Anne Wilk/Broadview TV für GQ Germany)

Wir schreiben das Jahr 2020, auf der gesamten Welt geht es drunter und drüber, Regierungschefs haben zwar für ihre eigenen Karrieren einen guten aber für das Volk kaum einen Plan, Jugendliche und gut ausgebildete junge Erwachsene bekommen keine Jobs, schon gar keine gerecht bezahlten, von der Rezession ganz zu schweigen und ein Präsident in Amerika hat nichts Wichtigeres zu tun, als sein hässlichstes Gesicht zu zeigen.

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Sollten Männer im Sommer kurzärmelige Hemden tragen?

(Kurzärmeliges Hemd von Oliver Spencer; Bild: Mr. Porter)

„Ich finde, es gab noch nie einen Grund, so etwas zu tragen“, wie Wolfgang Joop im „Stern“ (Heft 25 / 2019) in einem kurzen, aber nicht minder lesenswerten Interview die Frage nach Kurzarmhemden beantwortete. Man würde bei einem Kurzärmelhemd den Ellenbogen sehen, der jedes Alter verrät, wie der Designer erklärte. Auch sollte man beim Ausschnitt darauf achten, dass „kein weißes oder gar rotes Brusthaar zu sehen ist.“ Schwarzes Haar ist hingegen noch okay.

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No more Jackson?

(Michael Jackson, „Dangerous“-Tour in Monza, Italien, 06. Juli 1994; Bild: Daniele Dalledonne, CC BY-SA 2.0)

Oh my Lord, in Anbetracht der Causa Jackson waren die letzten Wochen ein ziemlicher Paukenschlag: Laut – hinsichtlich der Berichterstattung, unschön und allzu verstörend aufgrund der Anschuldigungen. Nicht zuletzt war die hysterische Informationsflut ein Spiegel dessen, wie sich gesellschaftliche Entwicklungen aktuell „neu“ formieren. Da wurde, bevorzugt in den Sozialen (Aufschrei-)Medien, aufs Schrillste angeklagt, gemutmaßt und Hebel in Bewegung gesetzt. Mit dem Finger wurde auf Ausstellungshäuser gezeigt, die Formate über den einstigen King of Pop planen und zeigen werden. Radiosender haben Songs aus dem Programm genommen und Paparazzis belagerten die Kinder Jacksons 24/7 vor ihren Häusern. Eine Welle der Entrüstung schlug durch die Presse, landete sogar bei meiner provinzverorteten Verwandtschaft als Titelstory auf der Tageszeitung. Schuld hieran sind a) der 2009 verstorbene Michael Jackson selbst, der jahrzehntelang kleine Kinder um sich gereiht hat (bzw. diese mit zunehmender Wahrscheinlichkeit aufs Perfideste missbraucht hat) und b) die darüber entstandene Dokumentation „Leaving Neverland“, welche in den USA mit Rekordquoten auf HBO gelaufen ist und bald auf Pro7 ausgestrahlt wird. Gefühlt jeder spricht und diskutiert über das – zurecht sehr heikle und höchst sensible – Thema und hat schnell eine eigene Meinung parat.

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Nike setzt den Rosa Winkel für „BETRUE“-Kollektion ein

(Bild: Nike)

Nike richtet sich auch in diesem Jahr mit einer „BETRUE“-Kollektion an die LGBTQ-Community. Der an sich sehr löbliche Hintergrundgedanke der Initiative war, etwas zu entwerfen, mit der Nike die Unterstützung für LGBTQ-Athleten zeigen kann, wie damals Robert Goman, der Sprecher des LBGTQ-Netzwerkes des Unternehmens, erklärte.
Während in den vergangenen Jahren mit den Farben des Regenbogens gespielt wurde, zitiert der Sportartikelhersteller dieses Mal ein anderes Symbol der LGBTQ-Geschichte: den Rosa Winkel.

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Einstehen, dagegen gehen!

So, da sind wir nun. Trump ist Präsident der Vereinigten Staaten geworden, Pauken und Trompeten des Protests haben geklungen. Haben sämtliche Kanäle der Sozialen Medien bespielt und konnten so ein paar Tage die Masse beschallen. Dann wurde es ruhiger, leider etwas zu ruhig. Da war plötzlich nicht mehr viel zu hören von scharfem Geschoss und dem (Wieder-)Erwachen eines politischen Geistes – die Modebranche verbiss sich an der Outfitauswahl der First Lady. Erst war ich bestürzt über die, plötzlich vermehrt auftretenden Headlines à la „Die Designer X,Y & Z fühlen sich geehrt Frau Trump einkleiden zu dürfen“. Schließlich hatte ich an dieser Stelle auch schon darüber geschrieben. Auch wenn ich differenzieren kann, was und wie ich damit als Autor von der Relevanz her einzuordnen habe. Als es dann nur noch um die ewig nervige Kleiderwahl ging, als ich immer wieder hörte „so ist es jetzt einfach“, dachte ich mir: Okay, so geht das also schrittweise und schleichend mit der Akzeptanz. Wundert es irgendwen? Schließlich reden wir von der (manchmal leider zurecht) als oberflächlich verschrienen Modebranche!

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Wie ich die Medien hasse

(Einfach mal abschalten … Testbild; Rotkaeppchen68; CC BY-SA 3.0)

Boris Becker also auch – der ehemalige Tennisspieler ist also auch Berliner. Das weiß ich nicht, weil ich ihn kenne und er es mir gesagt hat, sondern weil ich heute zufällig Radio gehört habe. NDR fand es erwähnenswert, was Becker und andere Prominente auf Twitter zu den Ereignissen in Berlin gepostet haben.
Seit gestern Abend Spekulationen nonstop. Wie ich die Medien dafür hasse. Nicht nur, dass sie ihr Reputation verspielen, nein. Nicht-Themen werden aufgeblasen, nur um die geifernde Fangemeinde mit „News“ zu versorgen. Kein Wunder, wenn die Stimmung hochkocht und Ängste geschürt werden.

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Kunst, Kultur und Herzensangelegenheiten

So gut wie zurück aus dem Urlaub, sage ich ciao, ciao Italien und Schweiz. Ich lasse die Alpen hinter mir und mache mich auf dem Weg zurück gen Norden – moin Hamburg! Im Gepäck habe ich jede Menge Gedanken, Ideen und positive Energie für die Zukunft. Einer dieser Ideen möchte ich an dieser Stelle besonderen Ausdruck verleihen: Eine noch stärkere Auseinandersetzung mit Kunst und Kultur an dieser Stelle. Klar, absolut kein Neuland auf Horstson und immer wieder bewegen wir uns bei der Berichterstattung von Mode-, Lifestyle- & Interieurthemen unausgesprochen auf dem schmalen Grad zwischen „Ist das Kunst?“ oder vielmehr „Wo fängt Kunst an, wo hört sie auf?“. In den letzten Wochen und Monaten gab es immer wieder Situationen, in denen ich mich gerade an diesen Fragen gestoßen habe.

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