Daisydora hat es schon geschrieben, was ich mir für das neue Jahr 2012 vorgenommen habe und eines der Dinge, die ich tun werde, ist, mir zwei Hemden bei Charvet nähen zu lassen. Dies ist mir natürlich ein willkommener Anlass, euch das Haus Charvet, Hemdenmacher seit 1828, an der Pariser Place Vendôme Nummer 28, vorzustellen.
Charvet ist so zu sagen das Haute Couture Haus für Männer-Hemden, oder das Gegenstück zur Londoner Savile Row. Die Kundenliste ist hochkarätig und beginnt bei Charles de Gaulle, über John F. Kennedy bis zu Winston Churchill. Daphne Guiness lässt alle ihre Blusen dort machen und Yves Saint Laurent ließ sogar seine Anzüge dort anfertigen.
Männermode
Das ist ein Ding: Das schwedische Label Weekday scheint tatsächlich Horstson zu lesen. Vor ein paar Monaten hatte ich versehentlich geschrieben, dass Weekday eine britische Ramschkette ist und ein paar Tage später trudelte ein Kommentar rein, dass es sich um eine schwedische Kette handelt, die zu 100% zu H&M gehört.
Heute nun kam eine Pressemitteilung, dass es anlässlich des zehnjährigen Jubiläums Anfang 2012 eine Premium-Linie namens „MTWTFSS COLLECTION“ geben wird, die den Fokus auf Qualität und zeitloses Avantgarde-Design unter Verwendung hochwertiger Materialien wie Cashmere, Wolle und Seide setzen wird – also gar kein Ramsch mehr.
Grundsätzlich ja super, aber geht man nicht bei jedem Kleidungsstück davon aus, dass der Hersteller den Fokus sowieso auch auf Qualität setzt?
Preislich bewegt man sich dann natürlich auch etwas höher als bei H&M: Kleider zwischen 50-150€, Jacken 130-200€, Shirts 50-110€ und Hosen zwischen 65-130€
Vor ein paar Wochen haben wir uns die HUGO Show in Berlin angeschaut und auf eine Skala von 1 bis 10, wobei 10 für die komplette Begeisterung über Gesehenes steht, erreichte die präsentation bei mir eher eine 5-6. Auch die Kommentare waren sehr zurückhaltend und es wurde ein Vergleich zum Ex-Boss-Designer Bruno Pieters hergestellt, der zwar für die Kollektionen tolle Stücke entworfen hat, die allerdings nie einen Boss Laden von Innen gesehen haben.
Pieters ist jetzt wieder im Geschäft: Für die schwedische Textilkette Weekday hat er eine Minikollektion entworfen – “Ich arbeite instinktiv. Für diese Kollektion wollte ich eine langgestreckte und schmale Silhouette in Kontrast mit weichen und natürlichen Materialien. Ich fühle mich mit der Architektur eng verbunden, ebenso aber auch zur Natur als eine unvorhersehbare Kraft.”, so Pieters im Vogue Blog.
Ich drücke ihm die Daumen, dass ihm nicht das widerfährt, was Eley Kishimoto erleben mussten: Z.Zt. liegt im Hamburger Weekday Store noch ein ganzer Stapel Taschen aus der deren Collaboration mit Weekday – zu einem Bruchteil des Originalpreises.
Normalerweise weiss ich, wenn ich etwas zum Anziehen sehe, ob ich es haben möchte oder eher nicht. Bei der Dries van Noten Domestos Jeans weiss ich nur, dass ich die Hose (und die komplette Kollektion) sehr toll finde.
Aber brauche ich tatsächlich diese Hose? Mir ist klar das ich sie nur wenige Male anziehen würde. Wahrscheinlich im Sommer, aufgekrempelt, zum oversized T-Shirt und angespeckten Chucks und sie spätestens im Herbst in die Ecke des Ankleidezimmers verschwindet, in der ich auch die Gaultier-Jacke und einige andere Raritäten versteckt habe…
So Horst- auch wenn ich natürlich weder so glamourös wie Deine geliebte Amanda Lepore und lange nicht so eine Skandalnudel wie Michael Alig bin, war auch ich vor langer langer Zeit so etwas wie ein Clubkid! Natürlich im kleineren Stil, ich wurde für meine Auftritte nicht bezahlt.
Ja, da staunst Du. Beim Aufräumen und Entsorgen vor dem Umzug habe ich tatsächlich noch einen großen Karton mit alten Klamotten aus meiner wilden Partyvergangenheit auf dem Dachboden gefunden. Es wimmelte von kleinen Denim Hot-Pants, kurzen T-Shirts, gerüschten Hemden, Kniestrümpfen, Matrosen-Käppis, Gehröcken mit Samtkragen und anderen Skurrilitäten.
Und unter anderem habe ich auch noch diese tollen Stücke aus längst vergessenen Junior Gaultier Kollektionen gefunden.
Ich denke, für das taillenkurze gesteppte Knautschlackteil habe ich damals sicher ein Azubigehalt gezahlt. Aber das war es auch wert!
Die Mütze finde ich sogar heute noch ziemlich gut!