Wenn es ein Label der Stunde gibt, dann ist es Gucci. Nun bietet für das neueste Kampagnenvideo eine runtergerockte Villa eine spektakuläre Kulisse. Gedreht hat das Schmankerl der britische Fotograf und Regisseur Glen Luchford, der Models wie Kadri Vahersalu, Rhiannon McConnell, Tami Williams, Laurie Harding und Taavi Mand zum Joy Division-Cover „She’s lost control“ von Alive She Died in Entwürfen von Alessandro Michele tanzen ließ.
Nun finden wir Cover von Joy Division schon aus Prinzip daneben, allerdings ist die Version der griechischen Band mit 30 Jahren auch fast schon so alt wie das Originalwerk von Joy Division, dass 1978 seine Premiere feierte.
Beide Bands gibt es nicht mehr – weder Joy Division noch Alive She Died, doch den Tanz der Models in Slow Motion untermalt „She’s lost control“ perfekt …
Parallel wurde nun auch das neueste Lookbook zur Cruise Spring-Summer-Kollektion veröffentlich – ich bin mir sicher, dass sich auch dort Klassiker finden, die noch in 30 Jahren erstaunlich modern wirken, oder?
Männermode
Es ist auf Horstson schon eine liebgewordene Tradition, die alljährliche H&M-Designer-Kooperationen – nun ja – missglückt zu finden. Die diesjährige Kollektion macht da im Grunde genommen keine Ausnahme, nur dass diesmal die Frauenkollektion noch schlimmer ist als die der Herren.
Dass die Geschichte von Balmain voller Höhen und Tiefen gespickt ist, hatten wir schon vor einigen Wochen besprochen. Der Höhepunkt war in den letzten Jahren das (leider viel zu kurze) Gastspiel von Christophe Decarnin – eine Ära, in der sich sogar Michael Jackson in die Entwürfe des Franzosen presste, obwohl es damals nur eine Kollektion für Frauen gab. Decarnin verließ das Haus Balmain im Frühjahr 2011. Was dann kam, kann man am besten mit einem – wenn auch aus dem Zusammenhang gerissenen – Zitat eines weiteren prominenten Fan des Hauses Balmain, Hildegard Knef, beschreiben: „Von nun an ging’s bergab“:
Olivier Rousteing (Jahrgang 1985), den ich auf einen flüchtigen Blick mit Hao Tun Xiang, einem der Models, verwechselte, möchte mit der Kollektion übrigens seine Generation ansprechen – vielleicht ist das auch der Grund, warum ich keinen Zugang zur „#HMBalmaination“ bekomme. Eine Bewegung, die ein Zusammengehörigkeitsgefühl durch einen peinlichen Hashtag erreichen möchte, kann ich einfach nicht ernst nehmen.
Bild: PR
Penguin`sche Stadtflucht – Kennt ihr dieses Ich-Muss-Mal-Ganz-Dringend-Mal-Aufs-Land-Gefühl?! Genau dieses Gefühl verspüre ich gerade akut und wünsche mir insgeheim nichts mehr als einen Abstecher in die Natur. Nach ein paar Tagen in London inklusive vielversprechender Interviews, frühmorgendlichen Schmuserunden mit meinem Neffen und den ersten Tagen bei meinem neuen Arbeitgeber, bin ich ganz schön abgekämpft. Abgekämpft, eingespannt und doch vollkommen glücklich.
Bild: 1ST PAT-RN
Eigentlich dachte ich nicht, dass dieser Typ etwas mit Mode zu tun hat. Seinen zweireihigen Navy Blazer sah ich zuerst an einer Freundin in Frankfurt. Wow, was für ein Ding. Der Stoff ist leicht, fällt doch schwer und geschichtsbehangen. Die goldenen Knöpfe leuchten gerade richtig, nicht zu hell und nicht zu matt. Alles hier ist echt. Alles lebt. Eben im Sinne des längst so furchtbar überstrapazierten A-Wortes (‚Authentizität‘ – Anm.d.Red.). Hat wohl ein Onkel die Jacke getragen, als er mit Kennedy vor Nantucket kreuzte? Fast. Verantwortlich für das schöne Stück ist ein kleines Team im Veneto: Cristiano Berto, sein Bruder Alessio und Cristianos Lebensgefährtin Silvia Piccin. Ihr Label nennt sich 1ST PAT-RN, beschwört im Namen das Ursprüngliche und hat auch irgendwas mit einer Militärjacke zu tun, die Cristiano einmal in der Normandie fand. Obwohl vom Trend der Vintage und Heritage Wear getragen, ist irgendetwas anders an 1ST PAT-RN. Irgendwas ist unabhängiger und freier und subtiler. Irgendwas ist echter. Und ich will wissen, woher das kommt.
Bild: Farah
Das war es dann wohl – Der Sommer scheint sich, zumindest hier bei uns in Hamburg, vorerst aus dem Staub gemacht zu haben. Ich kann mich kaum beklagen und komme gerade erst aus dem Süden, kümmere mich aber jetzt und sofort um die passende Herbstgarderobe.
Bild: © G.H. Bass
Bevor ich mich hier endgültig als Kind der 2000er entpuppe und weiter meine „türlich türlich (sicher, Dicker)“-Kenntnisse zum Besten gebe, drehe ich lieber weiter rückwärts an der Uhr und beame uns ins Jahr 1876. Das ich mich heute so immens weit zurückorientiere, liegt ganz alleine an dem zauberhaften Lookbook des amerikanischen Schuhlabels G.H. Bass und dem dazugehörigen Gründungsjahr des Unternehmens …
„Das erste Dorf auf der Südseite der Berge. Hier beginnt erst recht das Wanderleben, das ich liebe, das ziellose Schweifen, die sonnigen Rasten, das befreite Vagabundentum. Ich neige sehr dazu, aus dem Rucksack zu leben und Fransen an den Hosen zu haben.“ (Hermann Hesse)
Während ich die einleitenden Zeilen erneut lese und eine erklärbare Verbindung zwischen dem Bildmaterial, den vielversprechenden Kollektionsstücken von Skagen und Hermann Hesse aufzubauen versuche, schaue ich immer wieder auf das umliegende Bergpanorama: Lugano, die spiegelglatte Oberfläche des Sees und strahlender Sonnenschein.
Nike #BeTrue-Kollektion: „Abartige Werte“ – Vitaly Milonov
Posted on 1. August 2015Bild: Nike
Heute findet in Hamburg die Parade zum CSD statt und ich bin – das erste Mal seit 12 Jahren – nicht mit dabei. Der Grund dafür, dass ich dieses Jahr nicht für die Rechte der LGBT-Community auf die Straße gehe, ist hingegen ein schöner: eine Freundin heiratet. Allerdings gäbe es seit dieser Woche einen Grund mehr zu demonstrieren. Während in Deutschland aktuell aufgrund eines Bauchgefühls der Bundeskanzlerin die Ehe nicht für Homosexuelle geöffnet wird, fährt der russische Politiker Vitaly Milonov, der Mitglied der gesetzgebenden Versammlung von Sankt Petersburg ist, absurde Geschütze gegen Homosexuelle auf: Einem Bericht der The Moscow Times zur Folge falle lt. Milonov die #BeTrue-Kollektion von Nike unter das Gesetz, das „homosexuelle Propaganda“ in Russland verbietet.
Athletic Sport BOOST Mid; Bild: Porsche Design Sport by adidas
Das ich Porsche Design Sport by adidas-Fan bin, wisst ihr ja spätestens seitdem ich mit den Sportbekleidungsexperten der oberen Preisklasse im Stanglwirt unterwegs war (den Beitrag vom Workshop der etwas anderen Art gibt’s hier zum Nachlesen). Jetzt erreichen mich Neuigkeiten von der BOOST-Schuhserie, die ich euch keinesfalls vorenthalten will. Es geht um neue Modelle…
Was soll man denn dazu anziehen? Heute: die „R2-D2“-Kappe von New Era
Posted on 26. Juni 2015„Da fällt mir aber ein Stein von der Platine!“ – C-3PO
Falls unter den Horstson-Lesern einer derjenigen ist, der eine der auf 144 Stück limitierten Kappen im Look des Astromechdroiden R2-D2 aus den „Star Wars“-Filmen ergattern konnte, hätte ich hier einige Styling-Vorschläge.
Alle anderen Frage ich, was ihr a) von der Kappe von New Era haltet, und b) wie ihr über mein Styling denkt?!