Wenn das Homeoffice mal Pause macht oder man keine Lust mehr auf Netflix und Co. hat, dann macht es vielleicht dem ein oder anderen Spaß, ein bisschen die Geschichte hinter den Modehäusern zu erkunden, die Entstehung einer Kollektion zu beobachten oder auch vielleicht das ein oder andere aus der Modegeschichte wiederzuentdecken.
Wie verschieden Mode ist, zeigt, glaube ich, mein kleiner Strauß an Youtube-Videos. Ich habe einen Mix aus ein bisschen längeren Dokus und auch kürzere Clips für euch zusammengestellt, denn trotz Quarantäne hat man ja manchmal nur kurz Zeit …
Fotografie
(Chanel Haute Couture 2012 by Benoît Peverelli)
Wenn die Chanel-Modenschauen im Grand Palais oder weltweit in anderen Locations vorüber sind, gibt es natürlich die Fotos der Looks und der Defilés. Ein bisschen warten lohnt sich aber meistens, denn die schönsten Bilder sind die, die Backstage entstehen oder bei der letzten Feuerprobe für die Kollektion, die Accessoirisation, dem Moment, wenn im Studio Chanel alle Durchläufe der Kollektion mit dem versehen werden, was den Look komplett macht: Schmuck, Hüte, Frisuren, das Make-up und die Kleinigkeiten, die ein Kleid oder Kostüm zu dem machen, wie es schließlich seine Wirkung magisch entfachen kann. Diese Making-off-Fotos, sind im Falle von Chanel besonders schön und haben eine intime Wirkung, und das seit einigen Jahren mit einer sehr eigenen Handschrift und einem Stil, der die Kollektionen noch auf eine besondere Weise unterstreicht. Dabei strahlen diese Bilder eine besondere Leichtigkeit aus und machen neugierig auf den Fotografen dahinter.
How to do that: Wie macht man eigentlich das perfekte Instagram-Foto?
Posted on 21. Dezember 2016(Lesson 1: Perspektivwechsel; Bild: Matthias Piket)
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Wie macht man eigentlich das perfekte Instagram-Foto? So, oder so ähnlich lautete die Hauptfrage, der ich mich vor einigen Tagen konfrontiert sah (Ihr erinnert Euch: ich besuchte einen Fotografierworkshop von Paul Ripke). Nun liegt Schönheit immer im Auge des Betrachters und „das“ perfekte Instagrambild gibt es nicht – da spielen viel zu viele Faktoren eine Rolle: angefangen natürlich beim eigenen Geschmack.
(Sein kleiner grüner Kaktus – Paul Ripke über die Schulter geschaut. Bild: Matthias Piket)
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Wie viele Fotos am Tag gemacht werden, lässt sich nicht genau sagen. Ein Großteil erblickt allerdings – Gott sei Dank! – niemals das Tageslicht. Dafür ist ungefähr bekannt, wie viele Bilder täglich bei Instagram hochgeladen werden: 95.000.000 – Tendenz sicher steigend, denn diese unglaubliche Zahl stammt aus einer Infografik, die der Onlinedienst 2015 veröffentlicht hat. Nun liegt Schönheit bekanntlich im Auge des Betrachters, aber man muss kein Fachmann sein, um ein Problem zu sehen: Die Welt wird von schlecht gemachten Fotos überschwemmt …
(© Peter Lindbergh; Courtesy of Peter Lindbergh, Paris / Gagosian Gallery)
„Haare, Make-up und Couture – Wir Models waren damals den perfekten Auftritt gewohnt. Am Set drehte sich alles um die schillerndsten Kostüme, die größten Bühnen. Es war ein Leichtes, sich hinter den aufwändigen Inszenierungen zu verstecken, der eigenen Unsicherheit zu entfliehen… Dann traf ich Peter, einen Fotografen, der mich als Frau wahrgenommen hat. Einen Freund, der die anderen Mädchen und mich am Strand von Santa Monica abgelichtet hat. Natürlich, nur in weißen Hemden“
Für einen kurzen Moment klingt Karen Alexanders Stimme wenig stark, sie ringt mit den Tränen, als sie von den Anfängen ihrer Modelkarriere berichtet. Sie sitzt in der Kunsthal Rotterdam, sucht die richtigen Worte und lässt uns an ihrem Werdegang als farbiges Model teilhaben. Keine Show, kein Laufsteg, vielmehr Authentizität und jede Menge weiße Hemden. Die Pressekonferenz zur Ausstellung „A Different Vision on Fashion Photography“ ist im vollen Gange, als Alexander mit ihren Erinnerungen an einen der einflussreichsten zeitgenössischen Fotografen für Stille sorgt. Peter Lindbergh.
Denken Männer an AMG, kann es gut sein, dass ihr Puls steigt. Schuld daran ist meist die High-Performance-Marke von Mercedes-Benz. Das AMG steht hier für die Nachnamen der Firmengründer und den ursprünglichen Firmensitz: Hans Werner Aufrecht und Erhard Melcher gründeten ihre Firma in Großaspach.
Schuld am Herzrasen kann aber auch sein, dass sie sich an Fotos der Agentur „Athletic Model Guild“, kurz: AMG, erinnern, die sich einmal allergrößter Beliebtheit erfreuten. Gegründet wurde die AMG im Jahre 1945 von Bob Mizer mit dem Ziel, die Fotos, die er am „Muscle Beach“ im kalifornischen Venice von jungen, athletischen Männern geschossen hat, zu vermarkten. Dass Bodybuilder fotografiert wurden, war damals natürlich nicht neu, allerdings verfügten Mizers Bilder über eine ganz eigene, provokante Bildästhetik, die insbesondere die Männer ansprach, die auf Kerle standen. Die Fotos einte auch, dass die abgelichteten Männer niemals in ihrer ganzen Pracht zu sehen waren, sie aber so viel zeigten, wie es die Gesetze 1945 zuließen.
Die Bilder erfreuten sich so großer Beliebtheit, dass Mizer im Jahr 1951 das Physique Pictorial aus der Taufe hob – das erste Schwulenmagazin Amerikas. Natürlich blieb Mizer nicht am Strand von Venice Beach, sondern zog in ein großzügig eingerichtetes Atelier in Los Angeles, in dem er seine Modelle wesentlich aufwendiger als zum Anfang fotografierte. Den Models bot er der Legende nach im Gegenzug dafür, dass sie sich vor der Kamera auszogen, an, bei ihm zu schlafen…
Im Jahr 1957 brachte er einen Katalog mit all seinen Männern unter dem Titel 1000 Model Directory heraus. 11 Jahre später folgte ein zweiter „Band“, wobei es eher ein kleines Büchlein war, dass man gut vor neugierigen Blicken verstecken konnte.
Dian Hanson nahm die Originalnegative zur Vorlage, um Mizers Bilder in „Bob Mizer. AMG: 1000 Model Directory“ zu präsentieren. Sie arbeitete sich durch eine Viertelmillion männlicher Aktbilder hindurch, um eine Reihe von männlichen Aktmodellen auszuwählen – darunter Filmstars wie Sammy Jackson, Richard Harrison und Ed Fury und legendäre Bodybuilder wie Chris Dickerson, Dick Dubois, Vince Gironda, Bill Grant, Zabo Koszewski, Henry Lenz, Don Peters, Bob Shealy, Charles Stroeder, Armand Tanny und John Tristram. Ob unter den Bildern auch ein Foto von Arnold Schwarzenegger gefunden hat, ist hingegen nicht bekannt …
Bob Mizer. AMG: 1000 Model Directory
Herausgeber: Dian Hanson
Hardcover, 2 Bände im Schuber mit DVD, 22 x 27,5 cm, 1048 Seiten
Das Buch ist im TASCHEN Verlag erschienen und ab August erhältlich.
(Bild: Derek Ridgers)
Hunderttausende Briten saßen 1977 an einem frühen Novemberabend vor dem Fernseher und wurden Zeuge einer bis heute ungeklärten Botschaft. Das reguläre Programm auf fünf Kanälen wurde zeitgleich unterbrochen und es war nur noch eine verzerrte Stimme zu hören. Der Sprecher nannte sich „Vrillon“ und warnte vor der Zukunft, wenn die Menschen nicht sämtliche Kriege beenden und fortan in Frieden leben – unnötig zu erwähnen, dass sich niemand dran gehalten hat. Wer hinter diesem Phänomen steckte, lässt sich nicht sagen, Verschwörungstheoretiker gehen von Aliens aus, andere hingegen von einem Trick eines Piratensenders.
Doch auch sonst war 1977 ein spannendes Jahr für England, nicht zuletzt musikalisch: Punk erfreute sich bei der Jugend immer größerer Beliebtheit. Bands wie The Clash und Sex Pistols veröffentlichten wegweisende Alben und verhalfen der Punkkultur zu großem Zulauf …
(Bild: Willy Vanderperre)
A$AP Rocky ist das neue Gesicht von Dior Homme. Ganz überraschend kam die Entscheidung von Kris Van Assche, dem Chefdesigner von Dior Homme, und Willy Vanderperre, dem verantwortlichen Fotografen der Kampagne, allerdings nicht – zu häufig wurde der Rapper schon in Kleidung des Labels gesehen. Dass A$AP Rocky sowieso eine gewisse Zuneigung zu Mode hat, sollte spätestens seit „Fashion Killa“ klar sein: „Er ist ein wirklicher Modeliebhaber“, erklärt Van Assche (40) gegenüber WWD. „Er fühlt, dass Mode seine eigene Arbeit wirklich beeinflusst und er vertritt dabei eine starke Meinung.“
(Bild: Bruno Alexander)
Endlich getroffen – Seit nunmehr sechs Jahren begegne ich immer wieder einem ganz bestimmten Namen im deutschen Modebereich, ohne diejenige Person jemals persönlich kennengelernt zu haben: Joachim Baldauf. Als Praktikant und Stylingassistenz bei diversen Produktionen von Armin Morbach, beim Sichten der Mode-On- und Offlinepublikationen oder aber beim Besuch von Ausstellungen und Galerien – der Name Baldauf ist Programm. Wenn es darum geht den Modefotografen zu beschreiben, höre ich immer wieder Zuschreibungen wie „toller Typ“, „sehr sympathisch“ oder „einfach einzigartig“. Im Rahmen einer Kooperation mit LUMAS hatte ich nun endlich die Möglichkeit ein persönliches Tête-à-Tête in Berlin wahrzunehmen, die Anfrage war subito bestätigt.
(Bild: Isa Foltin/Getty Images für Berliner Fotografie Salon)
Na, das sind mal Neuigkeiten, die ich allzu gerne kundgebe und à la „spread all over the world“ ins weltweite Netz rufe: Der BERLINER FOTOGRAFIE SALON wurde lanciert und feierte seine Premiere. Vor ein paar Tagen kam die Einladung ins Haus geflattert, warum also nicht vorbeischauen und für Horstson Mäuschen spielen? Praktischerweise war ich beim Eröffnungsabend in Berlin zugegen und so habe ich mich mit einer mode-smalltalk-erprobten Freundin zusammengetan und bin zum Palais am Festungsgraben marschiert – ein lohnenswerter Besuch.