(Gucci Herbst/Winter 2019/20; Foto: Courtesy of Gucci)
Wer in den letzten Tagen auch nur ein paar Minuten im Internet verbracht hat, wird es mitbekommen haben, so allgegenwärtig waren die Bilder – Alessandro Michele schickte bei der Präsentation der Herbst/Winter-Gucci-Kollektion einige Models mit Masken über den Laufsteg. Das macht der Designer natürlich nicht nur „einfach so“, genauso, wie er eigentlich nichts „einfach so“ macht, sondern mit philosophischem Hintergrund. Die Maske dient ihm nicht als Mittel zum Zweck, also um sich hinter ihr zu verstecken; vielmehr liefert sie die Möglichkeit, so die Idee von Michele, das zu werden, was man in dem Augenblick fühlt bzw. sein möchte. Die Maske soll es also ermöglichen, sich selbst darzustellen – und genau die Rolle zu spielen, die der Träger in dem Augenblick für die beste hält. Das ist konsequent gedacht, denn der Rest der Kleidung dient im Grunde genommen auch für nichts anderes – der Unterstreichung der Persönlichkeit, die man gerade sein möchte. Heute der seriöse Gentlemen im Anzug, morgen der verspielte Träumer und übermorgen vielleicht der sexy Aufreißer.