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Palazzo Fendi Rom – Highlights Herbst/Winter 2016

Bild: Courtesy of Fendi

Während der Mailänder Modewoche präsentierte Fendi nicht nur die neue Prêt-à-porter-Kollektion für den nächsten Winter. Das italienische Label wiedereröffnete gleich im Anschluss – mitten in der römischen Innenstadt- den Palazzo Fendi. Das Gebäude ist das Stammhaus der römischen Dynastie und tritt frisch renoviert als neue Sehenswürdigkeit der italienischen Hauptstadt auf und birgt gleichzeitig viele Überraschungen.
Dadurch, dass die Verwaltung des Unternehmens im vergangenen Jahr aus den Räumen ausgezogen ist, konnte man über neue Konzepte nachdenken. So entstand nicht nur der Flagshipstore des Hauses, sondern eine ganze Welt, die sich komplett Fendi widmet. Dass Fendi für die Italiener ein Nationalerbe ist, zeigte sich spätestens daran, dass sogar der italienische Ministerpräsident Matteo Renzi zur Einweihung des Palazzo Fendi kam …

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Freche Früchtchen bei Hermès und AMI Alexandre Mattiussi – Tutti Frutti de luxe 

Der Sommer naht und wer noch nicht den neuesten Ernährungstrends zum Opfer gefallen ist, sondern frei nach dem Motto „An Apple a day keeps the Doctor away“ vor auf gesundes Obst baut, kann das gleich mit vielerlei Kleidung und Accessoires in dieser Saison zum Ausdruck bringen.
Männer haben es leicht, denn die französische Marke AMI Alexandre Mattiussi hat den Obstständen von Paris gleich eine ganze Kollektion gewidmet und Erdbeeren, Zitronen, Bananen und Kirschen auf Polohemden und Sweatshirts gestickt und appliziert. Sogar die Modenschau fand im Jardin des Tuileries auf einem imaginären Wochenmarkt statt.

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Hermès Herbst/Winter 2016 – Purismus für die nächste Generation

Bilder: Hermès

Am letzten Montag zeigte Nadège Vanhee-Cybulski in Paris ihre zweite Winterkollektion für das Haus Hermès. Sie kreierte eine jüngere Kundin für das Haus, das sicherlich eine Ausnahmeerscheinung bei den französischen Luxusbrands spielt. Vielleicht kann sich Hermès auch deshalb einen eigenständigen Weg leisten, zumindest was seine Prêt-à-porter-Kollektionen betrifft.
Das Unternehmen, das seit 1837 überwiegend in Familienbesitz ist, schließt sich in keinerlei Weise dem Mainstream oder den Trends an, die derzeit in der Mode vorherrschen – weder der Pop-Eleganz von Gucci, noch den experimentellen Ausflügen von Vetements. Stattdessen zeigt Hermès eine Weiblichkeit, die auf Schlichtheit, exorbitante Materialien und einen Purismus setzt, der eher an die Tradition von Helmut Lang, Jil Sander oder Martin Margiela anknüpft.

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Angezählt x Saint Laurent Fall 2016 – „La Collection de Paris“

Bild: Courtesy of SAINT LAURENT PARIS

Es ist schon schwer, eine Kollektion und Präsentation auf die Beine zu stellen, die es schafft, den aktuell in der Luft schwebenden Gerüchten entgegen zu wirken. Glücklicherweise ist Hedi Slimane immer für eine Überraschung gut. Das ging 2013 mit der Grunge-Kollektion los und erreichte nun bei der diesjährigen Herbst-Winter Kollektion einen neuen Höhepunkt. Diese war der Teil 2 der Herbst-Winter Kollektion, da ein überraschend großer Teil bereits als Pre-Fall Kollektion in Los Angeles präsentiert wurde. Warum dieser so groß war, wurde nun klar.
Das, was Hedi Slimane nämlich im Hotel de Senecterre 24 in der Rue de L’université in Paris präsentierte, war Couture. Vom Haus selbst wird die Show zwar nicht als Couture-Show bezeichnet, allerdings lassen Details, Verarbeitung wie auch Präsentationsform keinen Zweifel offen. Erst verlagert Slimane also die Männershow komplett nach Los Angeles und nun Couture zur Prêt-à-porter-Woche. Ich würde an dieser Stelle gern neue Musik präsentieren oder irgendwelche Rockstars in der ersten Reihe, aber auch hier: Fehlanzeige. Lediglich ein Begrüßungswort von Pierre Bergé selbst eingesprochen, sowie die Stimme von Bénédicte Ginestous, die bereits zwischen 1977 und 2002 die einzelnen Modelle ankündigte, waren zu hören. Wo bisher laute Rockmusik herrschte, waren nur die Absätze der Paris Pumps zu hören, die in den jüngst von Hedi Slimane erneuerten und wieder eröffneten Couture-Ateliers gleichmäßig klackerten.

Die Kollektion selbst war stark von Yves Saint Laurent beeinflusst, hatte aber einen großen Hedi Einschlag. Die Kleider und Röcke weiterhin ultrakurz mit starkem 80ies Einschlag. Haare und Make-up erinnerten an die 80er Helmut Newton-Ästhetik. Glamuröse Pailletten-Jumpsuits und die dramatische Schultern der Fuchs-Mäntel und Kleider, welche sprichwörtlich bis in den Himmel reichten, waren nur einige Highlights. Die sehr knappen Kleidchen waren perfekt auf die sehr dünnen Models geschneidert und wurden oftmals mit dem Lieblings-Stück Slimanes, der Lederjacke, aufgemischt. Diese waren wahlweise mit Herzchen-Nieten oder Graffitis verziert. Eine große Auswahl von breiten Statement-Gürteln komplettierten wie schon bei der Pre-Fall Kollektion die Looks.

Was die Show allerdings ausmachte, waren Looks wie Nummer 38 oder 42 mit denen Slimane etwas bewies, was man ihm seit jeher vorwirft: Nicht Yves Saint Laurent konform zu sein und lediglich Streetstyles teuer neu aufzulegen. Spätestens als Pierre Bergé beim herzförmigen Fuchsmantel applaudierte, war klar, dass diese Kollektion nicht nur für den ehemaligen Lebensgefährten ein Highlight war. Auch Catherine Deneuve, die Gerüchten zu Folge angeblich während der Grunge-Show 2013 den Raum verlies, gratulierte Slimane im Anschluss an die Show. Als Slimane zudem persönlich nach vorne kam und Pierre Berge ein kleines Küsschen gab, wurden die Gerüchte natürlich weiter angefeuert. Bleibt also die Frage: Abschiedskuss oder Beginn einer neuen Ära?

Saint Laurent Fall 2016 – „La Collection de Paris“

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Louis Vuitton oder „schubladenlos“

Kaum von der Ausstellungseröffnung „Les Approches“ im Espace culturel Louis Vuitton München zurückgekehrt (den ausführlichen Bericht über die Arbeiten von Chantal Akerman und Annette Messager gibt’s hier zum Nachlesen), werde ich innerhalb kürzester Zeit wieder mit dem französischen Traditionshaus konfrontiert. Die Autumn/Winter 2016 Women’s Collection wurde in Paris gezeigt und Nicolas Ghesquière versetzt die Modewelt wieder einmal in Staunen bzw. macht sie sprachlos. Kurzer Einschub: An dieser Stelle muss ich zugeben, dass der kürzlich beendete Modewochenmarathon beinahe spurlos an mir vorbeigegangen ist. Während ich sonst jegliche Social Media-Kanäle und Livestreams verfolge, hatte ich dieses Mal durchweg mit meinem Job im Goethe-Institut Toulouse zu tun – höchstens auf dem Nachhauseweg oder vor dem Einschlafen habe ich durch die interessantesten Bilder gescrollt.
Umso spitzfindiger habe ich mich bei der internen Informationssuche verhalten: Beim offiziellen Ausstellungsabendessen mit der LV-Crew in München lässt sich bestimmt das ein oder andere Detail zur (zu dem Zeitpunkt noch bevorstehenden) Show herausfinden? Was wird Nicolas diesmal zeigen und vielmehr, was wird seine Inspiration sein? Das Ergebnis meines unauffälligen Versuchs? Kein Scherz, ratlose Gesichter! Der Artistic Director des Hauses hat vorsorglich alle Informationen über die Kollektion zurückgehalten, um die Vorfreude zusätzlich zu steigern… Ich werde also automatisch noch neugieriger und fiebere der Show entgegen. Im übrigen die erste und einzige Modenschau, die ich diese Saison wirklich streame. Das Setting – ein sich aus geometrischen Formen von Pyramide, Kuppel und Kubus zusammensetzendes, versunken anmutendes Atlantis, adaptiert Ghesquières Idee einer „futuristischen Archäologie“.

Jetzt nehme ich auch mein iPhone dazu und stöbere synchron durch die Fotos auf Instagram: Die Location neben der Fondation ist wirklich, wirklich beeindruckend und für einen kurzen Moment fühle ich mich an die alten Jacobs-Zeiten mit aufwändiger Eisenbahn oder Karussell erinnert – sein Nachfolger tritt in der Umsetzung, so empfinde ich es zumindest, jedoch wesentlich abstrakter und artifizieller auf. Die erschaffene Kolonnade besteht aus insgesamt 57 Säulen, bedeckt von über 200.000 Spiegelplättchen, die der französische Künstler Justin Morin als Reinterpretation seiner Skulptur „Melted Bones“ aus dem Jahr 2011 entwarf. Ich wäre allzu gerne vor Ort gewesen, um die Atmosphäre mitbekommen zu können. Keine Zeit für Schwärmereien, es geht los und ich warte auf den ersten Look. Er schwebt an dem Betrachter vorbei, genauso wie der zweite und dritte. Ich bin begeistert, versuche dabei krampfhaft zu analysieren und muss feststellen, dass es nicht möglich ist.

Ich sitze vor meinem Rechner und bin unfähig passende Stichworte zu notieren. „Merde“ entfährt es mir ganz sprachgetreu und ich frage mich, was da gerade bei mir los ist. Keine Besserung in Sicht, also versuche es erst einmal mit allgemeinen Umschreibungen: Sehr chic und gegensätzlich auf die typisch Ghesquièrs`sche Weise eben. Elegant, futuristisch. Bikergirl + Abendkleid + Westernjacke und betonte Taille. Langsam gerate ich ins Schwitzen, der neunte Look ist soeben an mir vorbeigerauscht und ich kann mich nicht wirklich entscheiden. Ahh, ich habe was: Derbes Schuhwerk und extrem lange Handschuhe – eine Kombination, die mir mit den kurzärmeligen Seidenoberteilen sehr gut gefällt und immer wieder auftaucht. Weiblichkeit trifft Härte, der Blick wandert unweigerlich auf Gürtel und kurze Jacken: Einfluss Amerika? Die Sweatshirts und pulloverähnlichen Oberteile? Ziemlich deutlich U.S.-Style, not? Immer und immer wieder versuche ich festzustellen, ob es sich gerade um ein Zitat und eine Vintage-Anspielung handelt, oder eben doch um ein modernes Element.

Gerade in dem Moment, in dem ich ein Lacklederteil als „future“ abspeichern kann, erscheint schon wieder eine elfenähnliche Dame in typischer Ghesquière-90ies-Lederjacke. „Vintage“, denke ich mir subito und mein Blick wandert Richtung Taille: Sehr feiminin und ohh, futuristisch anmutend. Ich atme auf, habe ich doch schon ein paar Notizen machen können. Erst gegen Ende der Show fällt der Groschen und wie ein Blitz schlägt das etwas angestaubte, jedoch mehr als passende „Lagenlook“-Wort bei mir ein: Na klar, das ist es. Klassische Eleganz im selben Look mit modernen Elementen und athletischer Vitalität. Dazu die unverkennbare DNA des Koffermacher-Hauses in Form von Taschen gepaart mit filigranem Schmuck – Eklektizismus pur. Während anderen Modedesignern vermutlich ein „overdose“ und „way too much“ in den Trendprognosen um die Ohren gepfeffert würde, scheint der findige Franzose seinen Platz gefunden zu haben.

Noch bevor ich den Rechner zuklappe, stelle ich mir bildlich vor, wie Nicolas Ghesquière – ähnlich einem Schuljungen, der von seiner Kunstlehrerin ermahnt wird, auf herkömmliche Art zu malen – innerlich triumphiert, bevor er sich seinen verdienten Applaus am Ende der Show abholt. „Mich kriegt ihr so schnell nicht zu fassen“, wird er sich vermutlich denken und dabei auf die selbstbewusste Gegenwart von Louis Vuitton schauen, die er innerhalb kürzester Zeit mithilfe der kreativen Wurzeln des Hauses erschaffen hat…

Damenmode Paris Fashion Week

Chanel Herbst/Winter 2016-17 – Front Row Only

Bild: Chanel

Am Dienstag wurde das Grand Palais in Paris in einen riesigen Couturesalon verwandelt – inklusive 2.500 goldener Stühlen, wie sie seit 100 Jahren in jedem dieser Salons zu finden sind. Aber wurde nicht irgendein Fashionhouse nachgebaut, sondern der Salon von Chanel in der Rue Cambon vor dem Umbau im Jahr 2000, nur eben viel größer. Genau so zeigte zu dieser Zeit Chanel die Kollektionen, damit die Kundinnen die Stoffe und Modelle gut erkennen können. Alle Gäste saßen „Front Row“ und genau dieser Gedanke war die Grundidee von Karl Lagerfeld für die Kollektion Winter 2016/17.
Dabei handelt es sich um eine Prêt-à-porter-Kollektion, die aber, wie sollte es bei Chanel schon anders sein, vor extra gewebten Stoffen und raffiniertestem Handwerk strotze, das es schon eh einer Métiers d’Art-Schau gleichkam …

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Damenmode

Dries van Noten Herbst/Winter 2016 – Die Liebe der Marchesa Casati

Bild: Courtesy of Dries Van Noten

Was gibt es Schöneres, als Mode, die voller Inspirationen steckt. Mode, die uns in eine Welt entführt und zu dem noch voller Überraschungen steckt? Wenn so etwas ein Könner wie Dries van Noten zeigt, kann nur das herauskommen, was er in Paris präsentiert hat: Eine seiner besten und ausgereiftesten Kollektionen der letzten Jahre. Das Drehbuch dazu hätte für einen großen Spielfilm gereicht, denn Van Noten tauchte für seine hochmoderne Kollektion tief und umfassend in die Geschichte von vor fast genau hundert Jahren ein.

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Accessories Damenmode

Focus Accessoires: Hermès – ab ins Körbchen …

Bild: Vicente Sahuc; Courtesy of Hermès

Vor zwei Jahren stellten wir euch die „Garden Kelly“ von Hermès vor, die an einen Picknickkorb erinnerte. Jetzt hat eben diese Tasche auf einer Auktion bei Cornette de Saint Cyr in Paris mehr als 35.000 Euro gebracht. Das Meisterwerk des Handwerks geht auf eine alte französische Tradition zurück, die bereits im 18. Jahrhundert das erste Mal in Mode kam. Was dem Volk zuvor schlicht gesagt als Einkaufskorb oder zum Kirschenpflücken diente, wurde durch die Aufklärung und den französischen Philosophen Jean-Jacques Rousseau zur großen Mode. Ländliches, den Bezug zur Natur suchendes Leben rückte in den Fokus und die Königin ließ sich im Park ihrer Residenz Versailles gleich ein ganzes Dorf, den sogenannten Hameau, mit Schafställen und sogar einer eigenen Molkerei bauen.

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Accessories Damenmode

Focus Accessoires – Louis Vuitton Spring-Summer 2016

Um sie zu Weihnachten zu verschenken oder sich selbst etwas Gutes zu tun, ist es noch etwas zu früh: Die Sommerkollektion von Louis Vuitton kommt erst im nächsten Jahr in die Stores. Es lohnt sich aber schon jetzt, etwas genauer hinzuschauen, denn Nicolas Ghesquière hat für den nächsten Sommer eine eigene und besondere Vision für das Haus Louis Vuitton entwickelt. Die Schau, die Ghesquière im Oktober während der Prêt-à-porter-Woche zeigte, verfestigte das Bild, dass der Designer nicht nur endgültig bei Louis Vuitton angekommen ist und sich etabliert hat. Es wird auch deutlich, dass er seinen eigenen Stil perfekt auf die Heritage des Hauses und auf ein modernes Frauenbild projiziert.

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Chanel Métiers d’Art – Teatro No.5

Für die diesjährige Métiers d’Art, der Kollektion, die alljährlich den Paraffections Ateliers des Hauses Chanel gewidmet ist und Anfang Dezember gezeigt wird, reicht ein Artikel eigentlich gar nicht aus. Deswegen werden wir an späterer Stelle noch mal auf die Details eingehen.
Chanels Weltreise, die bereits in Dallas, Salzburg, Bombay, Edinburgh, Moskau und Shanghai Station machte, kommt jetzt in die Stadt, in die nicht nur sprichwörtlich alle Wege führen, sondern die auch als „Ewige Stadt“ bezeichnet wird.

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