Gucci Twinsburg; Bild: Courtesy of Matteo Canestraro – Bureau Future
Das vielleicht Wichtigste zuerst: Man muss die „Twinsburg“-Schau gesehen haben (das kann man zum Beispiel hier nachholen), um den Zwillingseffekt zu verstehen. Mit seiner Faszination für asymmetrische Gegenseitigkeit zeigte Alessandro Michele seine neueste Kollektion für Gucci auf gleich zwei Laufstegen, die jeweils ein Spiegelbild des anderen waren. Um das zu ermöglichen, wird der Designer viele Castings gemacht haben müssen, denn sämtliche Looks wurden von Zwillingspaaren (insgesamt 68) präsentiert.
So aufwendig das Casting, so – zumindest für Micheles Verhältnisse – zurückhaltend die Kollektion. Denkt man sich die Accessoires und das Styling weg, bleiben fast schon schlichte Designs, die ganz nebenbei erklären, warum das Luxuslabel die Spitze beim Lyst-Index anführt: Zwar setzt Michele auf einen Überraschungseffekt, überzeugt dann aber in der raffinierten Zweideutigkeit der Entwürfe, die eben eine wesentlich breitere Zielgruppe anspricht als beispielsweise Balenciaga.
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