Am 30. September kam eine Meldung aus dem Haus Chanel, die zunächst so wirkt, als hätte sie mit Mode gar nichts zu tun: Die Villa „La Pausa“ – in Roquebrune am Cap Martin an der Côte d‘ Azur gelegen – wurde von dem Unternehmen gekauft. Doch für Eingeweihte ist es ein Festtag …
Die Villa „La Pausa“ ist eines der Herzstücke des Lebens und der Legende um Coco Chanel und gleichzeitig der Ort, an dem sie vielleicht am glücklichsten war. Auf den Tag genau, nur im Jahre 1928, hatte sie ein Grundstück gekauft, das an dem Küstenstrich liegt, an dem die Grundessenzen für ihren schon damals berühmten Duft N°5 gewonnen wurden. Den Duft hatte Chanel 1921 gemeinsam mit Ernest Beaux aus der Taufe gehoben und sie wollte sich ein Refugium schaffen, das ganz ihren Vorstellungen entsprach. In ihrem Geschäft an der Rue Cambon in Paris gingen damals die vornehmsten Damen und Herren der Welt ein und aus und sie war mittlerweile „die“ Couturiere in Paris. Nach dem Chanel mit ihrer russischen Phase und der Kreation des Kleinen Schwarzen 1926 immer erfolgreicher wurde, kleideten sich die Damen vornehmlich bei ihr und Jean Patou ein. Chanel selbst wohnte in einem großzügigen Appartement an der Rue du Faubourg Saint-Honoré, das schon damals in dem mit schweren Coromandel Paravents und beigefarbenen Teppichen eingerichtet war, der ihren typischen Stil prägte. Empfohlen hatte ihr diesen Stil ihr Freund José Maria Sert, der zu den bedeutendsten Einrichtern des Art déco gehörte.
Allgemein
Die New Yorker Modewoche, die in jeder Saison den Auftakt der Frauenschauen bildet, wurde in diesem Herbst besonders erwartet, da sie sich dem Publikum öffnen wollte und das Ziel hatte, kommerzieller zu werden. Den Auftakt machte Riccardo Tisci, der die Givenchy-Schau das erste Mal von der Seine an den Hudson River verlegte und dessen Kollektion wir noch ausführlich besprechen werden – genau wie die von Shootingstar J.W. Anderson, der einer der wenigen Designer war, die wirklich Neues zeigten. Warum Kommerzialisierung Langeweile bedeuten muss, schienen sich die meisten Designer nicht zu hinterfragen. Als Resümee der New Yorker Fashionweek kann man sagen, dass – bis auf wenige Ausnahmen – in New York „außer Spesen nichts gewesen“ war. Grundsätzlich ist Kommerz nicht verwerflich und so bestimmt er mittlerweile den Alltag der meisten Modekonzerne. Auch werden in New York von jeher viele Labels gezeigt, die sich eindeutig, wie Tommy Hilfiger, Hugo Boss, Lacoste oder Gant, auch diesem Markt verschrieben haben. Man fragt sich, warum Calvin Klein nichts mehr mit Mode zu tun hat oder was sagen 25-Jährige in unserer sich verändernden Welt zu Labels wie Carolina Herrera?! Oscar de la Renta würde sich im Grabe umdrehen, wenn er, der Garant für New Yorker Eleganz, sehen würde, was mittlerweile unter seinem Namen gezeigt wird. Die Oscar de la Renta-Kollektion war ein Desaster.
„(…) 1,2,3,4, es ist so schön bei dir, 5,6,7,8, ich bleib die ganze Nacht“. Nein, Mo-Do ist nicht wieder zurück. Dies ist das Ende des ersten Songs auf Wandas neuem Album „Bussi“. Und das Tolle ist: Damit hört es nicht auf. Eigentlich könnte ich hier zusammenhangslos irgendwelche Textpassagen aus dem neuen Album aneinanderreihen und jeder würde sich „Bussi“ kaufen und zum sofortigen Fan werden. Und wisst ihr was? Da wir euch die Band sowieso schon vorgestellt haben, mache ich das jetzt einfach mal:
Sie hat es mal wieder geschafft. Lana del Rey „verdepressivt“ einem einfach alles. Und jetzt auch noch den Honeymoon.
„We both know that it’s not fashionable to love me but you don’t go, cause truly there’s nobody for you but me …“
Natürlich stimmt das nicht, denn Lana ist natürlich sehr fashionable und mittlerweile quasi ein Garant für Pathos und Kitsch, was einem, hört man sich ihre Werke zu lange an, ganz schön auf den Senkel gehen kann.
„Der Karakal (Caracal caracal) ist eine afroasiatische, mittelgroße Katze und der einzige Vertreter der Gattung Caracal. Der Name bezieht sich auf die Schwarzfärbung der Ohren (türkisch karakulak bedeutet „Schwarzohr“). Wegen seiner Ähnlichkeit mit den Luchsen wird er manchmal auch als Wüstenluchs bezeichnet. (…)“ (Wikipedia.de)
Als Disclosure vergangenen Dienstag Abend im Rahmen ihrer Albumvorstellung ein DJ Set im Berliner Arena Club spielten, schlichen sie ähnlich unauffällig wie dieses Tier auf die Bühne und wären vielen in der Menge gar nicht wirklich aufgefallen, wäre da nicht ihre Security gewesen.
Auf zum Bäcker! Bild: Bottega Veneta
Mit „entspannter Nachlässigkeit“ könnte man den Stil der Stunde beschreiben. Raus aus dem Bett, schnell runter zu Bäcker und Kiosk in einem Outfit aus Teilen, die halt gerade so greifbar waren wie Schlafanzughose, Streifenhemd, Cardigan, Mantel und Sneaker. Weitere Stil-Erkennungszeichen: ein halb in den Bund gestecktes Hemd, eine Krawatte, die in der Hemdknopfleiste steckt, unordentlich aufgeschlagene Jeanshosenbeine, ein Hemdkragenzipfel, der aus dem Pullover lugt. Dazu leicht unordentlichen Frisuren und Nerd-Brille- fertig ist der nonchalante Stil à la „verwirrter Professor“!
Das finden wir natürlich gut – und zwar nicht nur, weil wir hier gerade in unserem Feriendomizil sind …
Männer sind ja meist Farbmuffel, pfeifen auf die angesagten Trendtöne der jeweiligen Saison und greifen beim Shoppen lieber zu den altbekannten Farbklassikern Dunkelblau, Schwarz und Grau. Fans von Grau können sich jetzt freuen und in den nächsten Monaten völlig verausgaben. Denn Grau in all seinen Nuancen spielt die Farbhauptrolle in den Kollektionen und dementsprechend wird es in den Shops von grauen Kleidungsstücken geradezu wimmeln. Langjährige Grauträger werden also unfreiwillig zu Trendgenossen, was in manchem Büro sicher urkomisch wirken könnte.
An zwei bestimmten Stücken kommen (und wollen) wir in dieser Saison nicht vorbei.
Hemd und Krawatte – ihr seid nicht gemeint und müsst nun ganz tapfer sein. Aber der Rollkragenpullover macht euch jetzt ernsthafte Konkurrenz. Denn schmale Modelle aus feiner Wolle geben jedem Anzug eine neue, ganz pure Note und sind absolut businesstauglich. Auch unter Hemden oder Pullis getragen kommen sie groß raus und sorgen auf angenehme Art für das angesagte 70ies Feeling. Pur getragen ersetzen Strickrollis locker den Lieblingssweater und geben den angesagten Cordhosen einen schönen nerdigen Look.
Weiter geht es mit unserer Miniserie zum Thema „Winter“ … Neben den klassischen Materialien wie Denim, Wolle, Kaschmir, Cotton und Leder treffen wir im kommenden Winter verstärkt auf einen fast vergessenen, alten Bekannten der alle Jubeljahre wie Phoenix aus der Asche in der Männermode auftaucht: Cord. Ganz rustikal als breite Cordvariante und vereinzelt auch etwas feiner als weicher Babycord. Farbtechnisch hält sich der Stoff eher bedeckt. Das ist gut, denn schrille Farben brauchen ein ganz sicheres Händchen beim Styling. Cord sollte eher sparsam dosiert eingesetzt werden, die Assoziation zum Biologielehrer liegt sonst zu schnell nah …
Der Mann, dessen Vorname nach Balletttänzer und Nachname nach polnischen Wurzeln klingt, ist tatsächlich ein deutsch-amerikanisch-persischer Wahlberliner. Diese Mischung klingt jetzt sehr aufregend, was sich ein wenig mit seiner Musik beißt. Das ist allerdings keinesfalls in negativer Hinsicht gemeint.