Männermode

Die Funktionskleidung der Zukunft?

Wenn eine Marke für die Präsentation ihrer neuen Kollektion ein dystopisch anmutendes Set Design auswählt, kann es dafür zwei Gründe geben: Ablenkung oder eine Botschaft zu vermitteln. Nun hat es C.P. Company ganz sicher nicht nötig, den Fokus von den Entwürfen wegzulenken; vielmehr ging es Paul Harvey darum, mit „Next Landscape“, so der Name der Kollektion, ein Bild einer Landschaft zu zeichnen, die lebendig und spontan zu den wesentlichen architektonischen Formen der Stadt zurückkehrt.
Der Designer arbeitet hierfür mit Referenzbildern der verlassenen und jetzt überwucherten postnuklearen Stadt, in der die Herbst/Winter-Kollektion von C.P. Company wie „eingestreut“ präsentiert wurde.

C.P. Company kann sich diese ungewöhnliche Art der Präsentation ganz sicher erlauben, immerhin ist die Marke ein alter Hase: Massimo Osti gründete vor fast 50 Jahren „Chester Perry“. 1978 änderte der Grafikdesigner aus Bologna, der später als „Pate der urbanen Sportbekleidung“ gelten sollte, den Namen in C.P. Company und sorgte ab den 1980er-Jahren mit der damals neu aufkommenden Sportswear für Furore.

Für die Herbst/Winter-Kollektion 2020/2021 interpretierte Harvey nun die Metropolis-Jacke, C.P.Company lancierte sie schon 1999, neu. Die Ursprungsidee lieferte hierfür die „Mille Miglia“-Jacke, einer Schutzjacke für die Fahrer von Oldtimern ohne Dach auf asphaltierten und ungepflasterten öffentlichen Straßen, und integrierte eine Smog-Schutzmaske – eine Idee, die neben Lärmschutz- (Life) und Sicherheitsalarm (Munch) oder Schutzbrille (Goggle) zum „Urban Protection“-Konzept der Marke gehört.

Eine Botschaft hat die Herbst/Winter 2020/2021 von C.P. Company übrigens aus: Sie fragt, was Funktionskleidung in Zukunft bedeuten könnte. Folgt man den Ideen von Paul Harvey, macht einem selbst das fiese Wort „Multifunktionsjacke“ keine Angst mehr …