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In letzter Zeit vermehren sich die Artikel über Brillen auf Horstson, zumindest habe ich bei mir das Gefühl. So sehe ich die Suche nach dem richtigen Modell als große Herausforderung an, die nicht mal „eben so“ oder „schnell“ gelöst ist. Da gehört jede Menge Bedenkzeit und ein ständiges Abwägen dazu – heute könnte damit schon Schluss sein. Grund hierfür ist das südkoreanische Brand YUN, welches vor kurzem seinen ersten Store in der Rosenthaler Straße 11, Berlin, geöffnet hat und einen blitzschnellen Einkauf ermöglicht. Hier lassen sich aus unterschiedlichsten Modellen innerhalb kürzester Zeit – seriously, nur 20 Minuten werden zur Fertigstellung vor Ort benötigt – Sehhilfen zusammenstellen und mitnehmen.
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Das nenne ich mal future, anbei ein paar Details: Der Berliner Store fällt schon beim Vorbeigehen auf, ein Laufband und die minimalistische Interieur-Gestaltung sind daran nicht ganz unschuldig. Etwa 40 verschiedene Modelle stehen zur Auswahl, wandern zur Fertigung in Richtung Glasschleifmaschine und bekommen anschließend per Hand ihren letzten Schliff. Einen Sehtest kann man selbstverständlich vor Ort machen, gerade bei mir und meinen Hornhautverkrümmungen muss ich immer wieder neu bemessen lassen, inwieweit sich die Dioptrinzahl verschlechtert hat. Auf den ersten Pressebildern wirken die Räumlichkeiten wie ein Glaskabinett, mehr als 10.000 sind vor Ort vorrätig und als neugieriger Käufer kann man den Fertigungsprozess des Nasenfahrrads (sorry, die Umschreibung musste mindestens einmal miteinfließen) von A bis Z mitverfolgen.
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Nicht nur, dass es Tausende Gläser gibt, zusätzlich sorgen über 40 verschiedene Brillenmodelle selbst für ordentlich „Ich-Möchte-Am-Liebsten-Alle“-Momente. Wenn man die komplette Spannbreite an Farbvarianten addiert, kommt man flux auf mehr als 120 Kombinationsmöglichkeiten. Jetzt aber zu den Fakten: Die meisten Bauteile der Brillen wird in Südkorea gefertigt, obgleich das Label letztes Jahr in Berlin gegründet wurde. Die Gläser werden in unterschiedlichen Stärken und Schliffen in der firmeneigenen Manufaktur gefertigt, klingt logisch, gerade in Anbetracht, dass vor Ort Tausende an Gläsern vorrätig lagern.
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Wie kann jedoch ein so günstiger Preis für den Endkonsumenten gewährleistet werden, schließlich lockt YUN mit Preisen zwischen 99 Euro (Variante aus Premium-Acetat) und 149 Euro (Variante aus Titan- und Ultemversion) inklusive geschliffener Gläser? Stichwort Eigenregie: Laut Pressemitteilung sind es vor allem die eigene Produktion und der Vertrieb, die aus eigener Hand stattfinden und somit einen Tiefpreis ermöglichen! Lange Haltbarkeit und Qualität ist zudem ein Credo, dass sich das junge Unternehmen auf die Agenda geschrieben haben. Ultraflexibles Titan, Premium-Acetat und eine Glasbeschichtung, welche unter Vakuum appliziert wird, sind nur einige Charakteristika, die eine YUN-Brille besonders machen. „Leider nicht verfügbar“ wird man in Anbetracht der enormen Auswahl garantiert nicht so schnell hören.
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Apropos, auch online haben sich die Macher hinter dem Label die Schnelligkeit zum Alleinstellungsmerkmal gemacht: Alsbald man alle nötigen Daten an die Website von YUN übermittelt hat, kann das gewünschte Modell sofort produziert werden. In der Hauptstadt kann die Auslieferung zudem innerhalb von zwei Stunden erfolgen, außerhalb von Berlin innerhalb eines Tages. Wir Hamburger müssen uns noch gedulden, es sind zwar weitere Stores geplant, wo und wie, steht aktuell jedoch noch nicht fest…
Kennt ihr das Unternehmen bereits und wenn ja: Hat jemand bereits Erfahrungen damit gemacht? Freue mich über Euer Feedback! Anbei ein paar Impressionen des Stores…
YUN Store Rosenthaler Str. 11 10119 Berlin
Montag-Samstag | 11-20 Uhr
www.yun-berlin.com
Horst
3. August 2016 at 21:32Hmmmm, als Brillenträger finde ich das natürlich irgendwie spannend, weil die Warterei auf eine Brille nervend sein kann. Den Preis finde ich irritierend.
Monsieur Didier
3. August 2016 at 22:24…WOW…
als hättet ihr geahnt, dass ich seit geraumer Zeit um eine neue Brille rumschleiche…
ich werde mir den Laden auf jeden Fall anschauen und genauestens „ACHTUNG, preiswertes Wortspiel“ unter die Lupe nehmen…
vielen Dank für den Tipp…!!!
Horst
3. August 2016 at 22:33Ich bin da sehr auf Dein Feedback gespannt!
Siegmar
5. August 2016 at 11:41Ich war schon da, toller Laden und das Konzept ist klasse, Die verschiedenen Brillenmodelle sind alle schick und das Ergebnis durchaus sehr gut.
Die Woche auf Horstson – KW 31/2016 | Horstson
7. August 2016 at 12:00[…] Auf der Suche nach einem neuen Brillengestell? Julian teilte am Mittwoch seine neuste Entdeckung: Yun, ein Label aus Südkorea, das in Rekordzeit alle Modelle direkt im Shop in Berlin zur sofortigen Mitnahme […]
Monsieur Didier
14. August 2016 at 13:43…ich war letzten Mittwoch in dem Laden und werde, wie gewünscht, jetzt meinen Senf dazu abgeben…
die Modellanzahl ist schon ganz okay, aber die meisten Modelle sind sich sehr ähnlich, so dass weniger Auswahl besteht, als man auf den ersten Blick vermutet…
wenn man die Modelle dann in die Hand nimmt und aufsetzt weiß man, woher der sehr günstige Preis kommt…
sie fassen sich einfach sehr preisreduziert und günstig an, was man aber bei solchen Preisen auch wirklich nicht anders erwarten kann…
Beratung gab es keine, die Verkäuferin stand lieber lächelnd und leicht gelangweilt hinter dem Tresen…
ich habe mit einer Freundin (ebenfalls Brillenträgerin) dann etliche Brillen ausprobiert und wir stellten beide fest, das da nichts bei war, weswegen es sich lohnen würde…
ich möchte das Konzept nicht per se schlecht machen, aber bei einer Brille, also einem Gegenstand, den ich immer wieder nutze und der mich stundenlang durch den Tag begleitet, ist es für mein Empfinden besser, zu einem „richtigen“ Optiker zu gehen und sich beraten zu lassen…
und sei es Fielmann, die ja auch eine Unzahl an verschiedenen Modellen anbieten und einen Service haben, der seinesgleichen sucht…
ich habe vor einiger Zeit eine Firma entdeckt, die in einem ganz anderen Preissegment spielt, aber diese Brillen haben mich schon sehr angesprochen und neugierig gemacht, als ich sie durch die Scheibe des Optikers sah…
die Firma heißt SALT und ich kannte sie bis Dato gar nicht…
ich hätte gerne besseres gemeldet, aber leider habe ich mich persönlich gegen die Brillen von Yun entschieden…
Horst
14. August 2016 at 18:50Danke, dass Du berichtest.
Das klingt ehrlich gesagt ernüchternd… Ausschlaggebend für den Kauf einer Brille scheint da dann doch der Preis zu sein und weniger das Design bzw. die Qualität…
Thomas
20. August 2016 at 21:13Also ich kann nur Positives berichten. Im Gegensatz zum Angebot verschiedenster Hipster Optiker in Berlin Mitte macht Yun einen kompetenten und mit seinen Fassungen soliden Eindruck. Sehtest war super sorgfältig, und insbesondere die Güte der Gläser scheint für diesen Preis unschlagbar.
Karin Stehr
23. August 2016 at 16:55Hallo von Karin. Zum Einstieg muss ich sagen, dass ich als Inhaberin von Bellevue, eines anspruchsvollen Optikgeschäfts in Hamburg, natürlich befangen bin. Dafür kann ich natürlich – aus meiner Sicht – erklären, warum die Brillen dort so günstig sind.
Die eigene Produktion von Fassungen in einer kleinen Auswahl an Formen, die nicht besonders anspruchsvoll sind, dafür aber ziemlich vielen Menschen ganz gut ins Gesicht passen, wird ohne Zwischenhändler natürlich günstig. Viele verschiedene Modelle, feine Details, Materialkombinationen, außergewöhnliche Formen mit kleineren Auflagen und natürlich ein eigenständiges Design: Das sind die Faktoren, die ins Geld gehen für den Hersteller und somit den Augenoptiker im Einkauf. Kommt hier schon mal nicht vor. Kann ich auch voller Überzeugung sagen, ich war nämlich tatsächlich selbst schon mal drin, in diesem Geschäft. Beratung war ebenfalls Fehlanzeige.
Nun zu den Gläsern. Ein Glaslager kann man natürlich für eine Sorte Einstärkengläser haben. Auch in einem guten Material, mit einer sinnvollen Beschichtung, die grundsätzlich immer unter Vakuum aufgebracht wird. Keine wirkliche Besonderheit also.
Die Kompetenz eines Optikers besteht jedoch darin, wirklich sinnvolle Gläser für den Brillenträger zu empfehlen. Gehen wir mal davon aus, dass es dort eine durchschnittlich gute Augenprüfung gibt. Nur hat der Verkäufer mit einem Glaslager in einer Qualität hinterher keine Möglichkeit mehr, auf die Ergebnisse mit einem individuellen Angebot einzugehen. Höhere Cylinder, wie oben genannt, bieten durchaus Spielraum für eine spezielleres Brillenglas. Alle Glaswerte, die über leichte Kurz- oder Weitsichtigkeit hinausgehen, erst recht. Mit diesen Gläsern sieht man dann tatsächlich besser. Außerdem ist die Ästhetik der Gläser bei höheren Stärken auch oft eine wichtige Frage.
Und wie wäre es mit einer speziellen Beschichtung als Schutz gegen das allgegenwärtige blaue Licht unserer digitalen Helfer? Oder ein perfekter UV-Schutz, der über das übliche hinausgeht? Was ist, wenn das Lesen ein klein wenig schwieriger wird? Oder auch etwas mehr? Echte Arbeitsplatz- oder Gleitsichtgläser sind so individuell, die können grundsätzlich nicht auf Lager sein.
Und was tut man, wenn die Sonnenbrille keine grauen oder braunen Gläser haben soll, sondern grüne? Verlaufende? Selbsteinfärbende? Mit Polfilter? Oder doch lieber kontraststeigernd oder verspiegelt? Alles in allem hat ein guter Glaslieferant vielleicht so 10 technisch unterschiedliche Einstärkengläser im Programm, dazu dann die Farb- und Veredelungsvaraianten. Man muss nicht hochrechnen, das dieses Glaslager nicht in einem Geschäft vorrätig sein kann.
Dann doch lieber ein tolle, charmante und kompetente Beratung, zwei bis sieben Tage warten und sich dann über eine wirklich individuelle Brille freuen.
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Menschen mit Durchblick: Karin Stehr, Klaus Stiegemeyer und Florian Baron im Interview | Horstson
12. September 2016 at 10:42[…] ist. Von unserer Idee LIEBE STATT LOGO ist das so weit entfernt wie der Mars. Ich habe dazu auch einen Kommentar in Euren Blog geschrieben […]