Kampagne

Mariacarla, Grace, Eva und Simon (nicht) allein im Lee House 2

Das Tolle an Kampagnen, Lookbooks und Modenschauen ist, dass man nicht nur die entsprechenden Kollektionen sieht, sondern gleichzeitig ferne Länder und Klassiker der Architektur frei Haus geliefert bekommt. So konnten wir, Dior sei Dank, schon einen Blick ins legendäre Bubble-House von Pierre Cardin werfen, Louis Vuitton gab einen Einblick ins Niteroi-Museum, während man bei Chanel über den Paseo del Prado schlendern konnte. Der Boulevard war menschenleer – ein Anblick, der sicher selbst für die heimischen Kubaner ungewohnt war.

Einer, durch den man auch immer wieder Land und Leute kennenlernt, ist Tomas Maier: „Ich liebe Architektur, deshalb nehmen wir unsere Kampagnen immer in weltbekannten Gebäuden auf,“ wie der Bottega-Veneta-Designer erklärt. „Da die Frühjahr/Sommer-Kampagne 2017 im Paul Rudolph House in einem städtischen Setting aufgenommen wurde, mussten wir eine Location finden, die das gleiche Niveau aufweist, und ich wusste, dass das Lee House 2 das Richtige war. Der Umstand, dass es schneite, gab den Models, den Kleidungsstücken und der Architektur eine zusätzliche Dimension.“ Gut, der Schnee kam insofern sicher auch sehr gelegen, als dass es um die Herbst/Winter-Kampagne geht. Sommer, Sonne, Sonnenschein wäre da auch unpassend.

Tomas Maier wählte für die Bilder wieder den Fotografen Todd Hido, der schon für die Frühjahr/Sommer-Kampagne 2017 verantwortlich war. „Todd ist bekannt für seine stimmungsvollen Innenaufnahmen, doch seine persönliche Bildersprache ist einzigartig,“ sagt Maier. „Er setzt das Licht so ein, dass er sowohl eine Verbindung als auch einen Abstand zu seinem Subjekt herstellt. Beide Kampagnen, die er aufgenommen hat, umfassen Männer und Frauen aller Altersgruppen und zelebrieren deren Stil.“

Hinter der Idee des Films steht eine neue Plattform von Bottega Veneta: „The Art of Collaboration Film“. Das Projekt „Art of Collaboration“ wurde 2001 von Tomas Maier kurz nach seinem Eintritt in das Unternehmen ins Leben gerufen. Das fortlaufende Projekt lädt renommierte Fotografen und zeitgenössische Künstler ein, zusammen mit Maier an der Werbekampagne der Marke für jeweils eine Saison zu arbeiten.
Im Einklang mit der Bildsprache von Hido entwickelte Maier nun also das Kampagnenkonzept mit „Mixed Messages“ weiter. Das Video folgt den Models bei provokatorischen Handlungen, verzichtet aber auf ein eigentliches Ende: „Der Film fordert dazu auf, sich selbst eine Ende auszudenken“, wie Tomas Maier erklärt.
Ideen, wie der Film enden könnte, nehmen wir gerne in den Kommentaren entgegen …