Foto: Courtesy of Rainbow Wool
Dass gleichgeschlechtliche Verhaltensweisen auch bei Tieren vorkommen, ist ein alter Hut – bei Pinguinen haben Forschende dies schon vor über einem Jahrhundert beobachtet. Soweit, so normal.
Dieser Tage bringt Rainbow Wool die weltweit erste Kollektion auf den Markt, die aus der Wolle schwuler Schafböcke hergestellt wird. Der Erlös aus dem Verkauf der Artikel kommt dem LSVD+–Verband „Queere Vielfalt“ zugute.
Doch von Anfang an: Das Garn für Rainbow Wool kommt von der Farm von Schäfer Michael Stücke in Löhne, einer Mittelstadt in Nordrhein-Westfalen. Stücke ist Mitglied des Gayfarmer Verbands und produziert einen Faden, der aus der Wolle von über 20 schwulen Schafen hergestellt wurde. Während schwule Schafböcke in der industriellen Zucht keinen „Wert“ haben und deshalb meist schnell getötet werden, genießen sie auf der Rainbow Wool Farm ein langes Leben und liefern so kontinuierlich Wolle.
Foto: Courtesy of Rainbow Wool
Ganz aktuell engagiert sich das inoffizielle Maskottchen der Gay-Community – Bill Kaulitz – gleich auf mehreren Ebenen für Rainbow Wool: Der Musiker ist nicht nur das Gesicht der Kampagne, sondern setzt sich auch für die Adoption und den Schutz von schwulen Schafen ein. Zum Auftakt haben die Berliner Designer Kilian Kerner und Danny Reinke in Zusammenarbeit mit Bill Kaulitz einen Look, bestehend aus einem bauschigen Mantel und einem Overall entwickelt. Der Overall versteht sich als eine Hommage an Vielfalt und Einheit. Er ist aus Wolle hergestellt, die aus allen Rassen der Herde handgemischt wurde: „Es war uns ein Anliegen, die Wolle von Anfang bis Ende handwerklich zu verarbeiten“, wie Danny Reinke erklärt. „Unser Ziel war es, für Bill einen einzigartigen und hochwertigen Look zu kreieren und damit zu zeigen, dass Rainbow Wool etwas Besonderes ist und Couture sein kann.“
Wer sich ebenso für Rainbow Wool engagieren will, kann zum einen auf rainbow-wool.de Pieces wie Schnürsenkel, Patches oder Caps kaufen. Andererseits bietet Schäfer Stücke bietet darüber hinaus auch Schafpatenschaften an: „Mit den zusätzlichen Einnahmen kann ich meine Herde vergrößern, weitere Schafe retten, mehr Rainbow Wool produzieren und so noch mehr Initiativen auf der ganzen Welt unterstützen, die queeren Menschen ein sicheres und gleichberechtigtes Leben ermöglichen.“ Bill Kaulitz ist übrigens schon dabei: Seine Patenschafe heißen Karl und Wolli.
Der Launch von Rainbow Wool ist gleichzeitig der Startschuss für weitere Umsetzungen. Die Marke sucht aktiv nach Kooperationen mit Modeunternehmen und ist offen für Partnerschaften, die diese Wolle in ihren Designs verwenden möchten. Rainbow Wool lädt alle Marken dazu ein, gemeinsam einen neuen Standard für Inklusivität in der Modewelt zu setzen.
Die kreative Idee zu Rainbow Wool wurde von Serviceplan entwickelt.