Jedes leugnen ist zwecklos, also besser gleich das volle Geständnis ablegen: Ich bin und werde kein Spezialist für diese Art gehobener DOB aus Skandinavien! Dabei gibt es an den Looks, die das schwedische Label Filippa K in seiner ersten Runway-Show bei der MBFW gezeigt hat, (außer den üblichen Kleinigkeiten bei den Schnitten) wirklich absolut nichts zu meckern.
Das sind sehr sauber erarbeitete Designs. Kleider, auch ein sehr schönes in Tinte und lang! Mäntel, Hosenanzüge, Röcke in kurz oder lang und so weiter … nur die Modelle in hellem Mausgrau und diesem groben Wollflanell und den Offwhite Pullis, Tops und Hosen dazu, da musste ich schon bei der Bildselektion streiken. Horst hätte mich sonst zum Analysten geschickt, wenn ich euch plötzlich mit so praktischer Alltagsmode rüber gekommen wäre. Aber warum eigentlich nicht?
Bilder: Mathias Nordgren
Bilder: Mathias Nordgren
Das Gros der Frauen (und Männer) trägt gehobene Damenoberbekleidung mit diesem extra Bonus Design. Ich weiß, da werden jetzt viele LeserInnen und BloggerInnen aufheulen, aber für mich ist das kein Sakrileg. Marc Cain, Strenesse, René Lezard und wie sie sonst alle heissen, machen seit Jahrzehnten derlei gute Mode, und das sehr perfekt (und mir kommt das so vor, auch mit besser sitzenden Schnitten und feineren Stoffen, mit Verlaub!) … und es wäre mir wohl total entgangen, hätte ich darüber schon mal ähnliche Lobgesänge auf Blogs vernommen, wie zu Filippa K. Der Unterschied liegt für die Kollegen wohl darin, dass nur Kollektionen mit Shows während der MBFWB den Content liefern, der die Credibility als Blogger pusht …
Bilder: Mathias Nordgren
Meine Berichtepremiere über ein skandinavisches Label und die erste Runwayshow der Schweden in Berlin, werde ich bestimmt nicht durch übertriebene Erwartungen miesepetrig ausfallen lassen. So viele Fans, wie das Label auch in Deutschland hat, muss ja was dran sein. Und ich bin ehrlich gespannt, auf die Männerklamotten. Da hatte ein stilfester Leser von Gutem aus dem Berliner Laden berichtet.
Aber zuerst noch Berlin – was gab es da von Filippa K zu sehen? Tintenblau, mein Highlight, etwas Schwarz, Dunkelbraun, Antrazit und diese hellen Steinfarben, mit dem schon erwähnten Offwhite und ein gemusterter Stoff, Offwhite mit Tinte … könnte man das glaube ich nennen.
Bilder: Mathias Nordgren
Gleich im Header links, ein Mantel aus Raffia, und das in Tinte, ein gelungenes Stück. Daneben, den langen Rock mit Top, würde ich tragen und empfehle ich eher großen Frauen mit Hang zu kühlem Understatement ausdrücklich … wie überhaupt alles in Tintenblau überzeugt. Die Kleider, Mäntel, Hosenanzüge …. weit über relativ eng, so sieht Filippa K ihre Silhouetten. Der für mich gelungenste Mantel, gleich Nummer zwei, rechts unter dem Header. Etwas Form soll schon sein. Aber ihr wisst ja, ich bin absolute Novizin, bei diesen flatterig-skandinavischen Schnitten.
Bilder: Mathias Nordgren
Zwei weitere Favoriten, die Kleider mit den Nummern 05 und 06, unter dem Header. Es gab eine Zeit, da waren die Kleider in machen Stücken, der Richtung Modern, im Tanz, ganz ähnlich geschnitten. Wer das ähnlich grazil hinbekommt, im Stil von Nederlands Dans oder Aterballetto, sehr schön anzuschauen … aber im Grunde reichen die richtigen Proportionen, und man schwebt ganz skandinavische Ahnfrau2020, kühl und modern, durch die Großstadtdschungelstraßen … die übergroße Frau, in schmal, und noch etxtra langgezogen, so wirken die Models in Filippa K.
Bilder: Mathias Nordgren
Entspannte Eleganz, so die Label-Eigenaussage. In den Stoffen Brokat, Wolle, Spitze, Mohair … das Blau Richtung Tinte hatte ich schon erwähnt, fehlt noch das dunkle Schokoladenbraun, womöglich nennt sich das wie bei Liebling Bailey auch bei den chicen Schweden Bitterschokolade … Hauptsache, schön, bei Braun noch wichtiger als bei anderen Farben …
Bilder: Mathias Nordgren
Bilder: Mathias Nordgren
Bleibt mir am Ende nur noch, denen unter euch, liebe LeserInnen, die Filippa K in allen Farben und Schnitten heiss und innig lieben, auch den Bericht von Kollegen zu empfehlen, die wie Horst auch in der Show waren … und das Label einfach von A bis Z mögen …
Und der Männerbericht sei hiermit versprochen. Aber erst seid ihr dran … was sagt ihr zu den Sachen in Tinte und Bitterschokolade … liege ich da richtig oder (mal wieder 😉 leicht daneben? Ich bin gespannt!
Die Bilder sind von Mathias Nordgren; Header: Horstson
Siegmar
20. Januar 2014 at 16:03Ich mag das Label auch und gehöre nicht zu den „Hurra-schreienden Bloger „. Für mich ist es sehr tragbare, gutaussehende Mode die bezahlbar ist und trotzdem so einen Touch von “ Coolness “ hat. Der Mantel und der lange Rock sind klasse.
monsieur_didier
20. Januar 2014 at 18:14…ich muss gestehen, dass ich mich noch nie mit „Filippa K.“ beschäftigt habe…
aber alles in allem, gute, tragbare, preislich nicht überzogene Kleidung…
…Bitterschokolade ist eine tolle Farbe…!
Daisydora
21. Januar 2014 at 11:17@Siegmar
Das ist ja wohl klar, so war das auch nicht gemeint … Du hatetst ja den guten Tipp mit der präsentablen Männerkollektion im Shop in Berlin gegeben … sonst hätte ich den Bericht hier auch gar nicht geschrieben.
Ich hintefrage nur, weshalb derlei skandinavische ware größere Begeisterung auslöst, als das, was es nachweislich von den soliden und sehr gut sitzenden, schönen deutschen Labels gibt.
Und die Schnitte, das ist meien Meinung, haben leider hier und da noch kleine Schwächen. Aber ich finde die Grundrichtung auch hübsch. 🙂
@Monsieur_Didier
Frag Siegmar, der ist uns schon um eine Nasenlänge voraus 😉 … über die Preise muss ich mich noch schlau machen … ja, Bitterschokolade ist die Sorte Braun, die auch ich hübsch finde (und schon seit meiner Kindheit als Schokolade esse, weil Milchschokolade mir nicht schmeckt) … allerdings konnte ich die genannte Farbe nicht erkennen, da für mich auf dem Bildschirm alles wie Tinte aussieht …. 🙂
Siegmar
21. Januar 2014 at 11:44Die Farbe ist toll und Monsieur_Didier schau dir mal den Laden auf dem Ku-Damm an, wirklich gelungenes Konzept, super nettes Personal und schöne, bezahlbare Mode.
@Daisdora
ich weiß das du mich nicht meintest, ich habe mir die Artikel bei einigen Blogs angesehen und gäbe dir absolut Recht. Ich finde das Filippa K.“ schöne, erschwingliche Mode macht, es nutzt ja nichts, sich immer nur an den tollen Sachen der Highend Labels zu erfreuen, wenn das Konto nicht mitspielt und ich bei vielen Teilen nicht bereit wäre den Preis zu zahlen, manche Preis bei Balmain, Givenchy usw. sind einfach obszön.
Daisydora
21. Januar 2014 at 11:56@Siegmar
Merci für das Feedback! 🙂
Was kostet ein Anzug von FilippaK? Wie gasgt, ich mache mich mal schlau.
Anmerkung: Ich hatte vor knapp drei Jahren, als Impulskauf bei Rene Lezard in Düsseldorf in der Kö Galerie, nach dem Frühstück bei Poccino im Freien, ein Flaschengrünes Batistkleid (aus schweizer Batist) mit gesmoktem Oberteil gekauft, das zirka 360 Euro kostete … und erstens wunderschön ist, zweitens ganz toll verarbeitet und sitzt … in perfekter Stoffqualität … und keiner, inklusive Horstson, schreibt über Rene Lezard … aber alle jubeln über jeden skandinavischen Fummel 😉 …
Siegmar
21. Januar 2014 at 16:33Die Preise für eine Hose und ein Blazer fangen bei ca. 120 € Hose und 350 € Blazer an.
Selbstverständlich ist Rene Lezard eine marke die man jederzeit kaufen kann, ich habe schon einige Teile gekauft und war immer zufrieden und es gibt sicherlich noch sehr gute deutsche Marken.