Was ist mit meinem geschätzten Schreiberkollegen Peter los? Lässt der größte Fan des weltbesten Labels für Edles die exotischen Prachtstücke in seinem Kleiderschrank etwa doch heimlich wo anders nach Maß arbeiten? Diese Frage beschäftigt mich, seit ich gestern in der How To Spend It Beilage zur Financial Times auf den Seiten 14 und 15 den Artikel „Mein bestes Stück“ von Siems Luckwaldt entdeckte, in dem er – sehr schön zu lesen – beschreibt, wie er zu seinem „sur mesure“ Pullover des Traditionshaus Hermès kam, den er im Februar in der ersten Boutique für Männer, in der Madison Avenue 690 bestellte und im Juni endlich in Händen hielt. Aber der Reihe nach ……. In dem Artikel lässt er uns daran teilhaben, wie er in der Maßabteilung, die in der dritten Etage liegt, seine Vorstellungen von einem perfekten Pullover Schritt für Schritt umsetzen konnte. Es sollte ein Pulli sein, der an Stelle eines Sakkos zur Anzughose genauso gut passt, wie zu Jeans, zum Lackschuh und zu Cowboystiefeln….
Dafür war eine Idee zu entwickeln, wie der Pulli aussehen sollte, aus welcher Wolle, in welcher Farbe und mit welcher Struktur er gestrickt sein sollte. Hilfe bekam der Autor von Véronique Nichanian, die als Designerin seit 22 Jahren für die Männerlinie von Hermès verantwortlich zeichnet. Wie sich das anfühlt, wenn man bei seiner Premiere als Designer des künftigen Besten Stücks im Schrank von der Hermès Designerin persönlich betreut wird, beschreibt Siems Luckwaldt damit: Als hätte man seine erste Fahrstunde und Michael Schumacher sitzt am Beifahrersitz. Aber auch alles Weitere auf dem Weg zum Pulli nach eigener Idee ist vom Feinsten. Ein Schneider nimmt Maß. Ein Probepullover wird übergestreift, um sicher zu gehen, dass der Sitz und das Tragegefühl nicht besser sein können, als bei diesem Pulli. Ein Strickmuster zur Ansicht wird in die Hamburger Hermès Niederlassung geliefert. Geworden ist es ein grobmaschig gestrickter, olivfarbener Pulli, dessen Schnitt, Struktur beziehungsweise Strickmuster und Gesamtlook auch ich für nicht mehr verbesserbar halte. Gekostet hat er stolze 1464 Euro. Klar, das ist kein Schnäppchen, bei all dem Aufwand aber nachvollziehbar. Was mich beim Anblick des 3D-Musters sofort beschäftigte: Trägt der Mann Schmuck an den Handgelenken oder Fingern? Denn dann sollte er aufpassen, dass er sich damit keine Fäden zieht … das kann zwar sicher fachgerecht repariert werden. Ihr wisst ja, Peter berichtete uns ausführlich davon, wie man bei Hermès dafür sorgt, dass Stücke für ein Leben halten…. Aber es wäre trotzdem jammerschade um den Prachtpulli… Glückwunsch von Horstson zur gelungenen Designpremiere! Und hoffentlich bekommen wir ein Foto des Neo-Designers in diesem Pulli nachgeliefert, denn das schulden wir den Lesern schließlich noch ….
peter kempe
6. November 2010 at 10:28liebste daisy ich kann dich ebruhigen ich lasse meine hermes sachen nirgends wo anders machen im faubourg st.honore in paris geht das schon lange das man vorschläge macht und die dann realisiert werden.so bin ich auch zu meinem spezial zucker etui gekommen (bericht folgt)bei hemden bin ich allerdings schons eit jahren stamm kunde des hases charvet des wunderbarsten ehmden machers der welt vielleicht verrat ich euch über die bald auch mal was:-)))
Horst
6. November 2010 at 12:26@daisy ja, danke für den tipp, habe how to spend it artikel auch nochmal extra rausgekramt und gelesen… 🙂
Daisydora
6. November 2010 at 18:13@peter
Das beruhigt mich in der Tat, dass du nicht abtrünnig bist …. schließlich soll das nette Familienunternehmen Hermès weiterhin florieren… auf die Hemdengeschichte bin ich schon gespannt 🙂
@Horst
Avec Plaisir!
Schlimm ist, dass ich jetzt auch eine Idee für einen Blaugrauen Pulli von Hermès habe, der mir davor nicht fehlte und den ich definitiv nicht selbst stricken kann …..
blomquist
6. November 2010 at 20:56Vielleicht gewinne ich ja heute die 20 Millionen Euro im Lotto-
dann lassen wir einen ganzen Stapel Pullover machen.
Der Haken ist nur das ich nie Lotto spiele….
🙁