(Foto: Courtesy of Belstaff)
Als Hamburger Jung hat man zu „Jolly Roger“ einen ganz besonderen Bezug: Im Schanzenviertel gibt es eine Kneipe, die sich nach der Piratenflagge – so die „Übersetzung“ von „Jolly Roger“ – als Namen gegeben hat. Diese Kneipe wird vermutlich jeder kennen, der schon mal ein Spiel des FC St. Pauli besucht hat – eben jenem Club, der die Piratenflagge ab Mitte der 1980er Jahre als inoffizielles Vereinslogo genutzt hat. Erst 1989 entwirft dann Steph Braun, der Geschäftsführer eines Textildruck-Unternehmens, das nur einen Steinwurf vom Millerntor-Stadion entfernt seinen Sitz hat, den Totenkopf so, wie man ihn heute kennt und liebt.
Vorne: Delphine Ninous; Foto: Courtesy of Belstaff
Wenn nun also ein Unternehmen wie Belstaff seine Kollektion „Jolly Roger“ nennt, ist es Ehrensache, die Entwürfe etwas genauer unter die Lupe zu nehmen – insbesondere dann, wenn Delphine Ninous, die neue Kreativdirektorin des Labels, damit ihre Premiere feiert. Ninous war in ihrer bisherigen Laufbahn für diverse internationale Label tätig, so z. B. für Paul & Joe, Isabel Marant, Comptoir Des Cotonniers und Christian Lacroix in Paris und Diane von Fürstenberg in New York – die Messlatte hängt bei „Jolly Roger“ also relativ hoch.
Nun versteht sich „Jolly Rogers“ nicht als Zitat an die Piratenflagge, sondern als eine Hommage an die Bekleidung der britischen Marine, der Royal Navy, im 2. Weltkrieg und zeugt von ihrer unglaublichen Qualität. Diese Kleidung musste sich auf hoher See unter den härtesten Bedingungen bewähren und Matrosen, Bootsmänner und U-Boot-Besatzung gleichermaßen schützen.
Fotos: Courtesy of Belstaff
Gott sei Dank, dass Delphine Ninous auf alberne eine Jack-Sparrow-Attitüde verzichtet und Totenköpfe nur sehr akzentuiert eingesetzt hat … Vielmehr interpretiert die Kollektion mit ihren Farben, vielfältigen Materialien und diversen Methoden der Vintage-Wachsbehandlung, wodurch die Stücke einen Vintage-Charakter bekommen, das raue Leben auf dem Meer. Klassische maritime Silhouetten, wie z. B. die Cabanjacke und der Duffle Coat, sind in edler Melton-Wolle nachgebildet, während wasserdichte, von Hand gewachste Baumwolle und Leder die stilsichere Funktionalität der Marinejacken und -Mäntel unterstreichen. Der Parka spielt in dieser Saison eine wesentliche Rolle. Dies zeigt sich vor allem in einem Schlechtwetterparka aus technischem Material angelehnt an ein 1960 für das Militär entworfenes Modell aus den Archiven von Belstaff.
Fotos: Courtesy of Belstaff
„Den eher förmlichen, von der Marine inspirierten Stücken steht ein rauerer, unkonventionellerer Look gegenüber, der sich eher für die Liegezeiten am Hafen eignet“, wie Delphine Ninous erklärt. Also nichts mit Hochsee, Seeungeheuern und Seemannsgarn. Vielmehr liefert Ninous eine äußert ehrliche, unaufgeregte Kollektion für Belstaff ab. Beim Klabautermann!
Hier noch weitere Bilder der „Jolly Roger“-Kollektion:
Fotos: Courtesy of Belstaff
Fotos: Courtesy of Belstaff
Fotos: Courtesy of Belstaff
Fotos: Courtesy of Belstaff
Fotos: Courtesy of Belstaff
Fotos: Courtesy of Belstaff
Fotos: Courtesy of Belstaff
Fotos: Courtesy of Belstaff
Fotos: Courtesy of Belstaff
Fotos: Courtesy of Belstaff
Fotos: Courtesy of Belstaff
Fotos: Courtesy of Belstaff
Fotos: Courtesy of Belstaff
Fotos: Courtesy of Belstaff
Fotos: Courtesy of Belstaff
Fotos: Courtesy of Belstaff
Siegmar
11. Januar 2017 at 13:32gelungen !
Roman
11. Januar 2017 at 14:28Bis auf die Jacke im Header gelungen. Die Tattoos wecken Assoziationen an Ed Hardy 😉
PeterKempe
11. Januar 2017 at 16:34Gefällt mir sehr gut!
vk
11. Januar 2017 at 18:08nett aber keine offenbarung. seemannsgarn macht sinn, da die ewige mopedtour doch auch nen bisschen durch ist. kalkulierte langeweile fuer den risikoaversen geldbeutel.