All Posts By

peterkempe

Beauty

Louis Vuitton Düfte – Reise zum Horizont

Als Louis Vuitton, lange bevor er seinen ersten berühmten Reisekoffer den „Louis Vuitton Trunk“ eine Art wetterfeste Kiste konstruierte, als Kofferpacker für die französische Kaiserin Eugenie arbeitete, wird er sicherlich immer mal wieder an ihren kostbaren Parfumflakons aus Baccarat-Kristall geschnuppert haben. Düfte lösen nicht nur Assoziationen zu bestimmten Orten aus, sondern lassen uns durch ihre exotischen Zutaten auch in Gedanken verreisen. Später gab es sogar eigene Kreationen, um Louis Vuittons zahlreichen Schönheitsutensilien zu verstauen, bis hin zu den in den 1950er und 1960er Jahren tausendfach hergestellten Kosmetikkoffern, ohne die keine Dame der Gesellschaft verreiste.

Im sagenhaften Flagshipstore an der Champs-Élysées, wo das Unternehmen Louis Vuitton über Jahrzehnte seinen Hauptsitz hatte, wurden in den 1930er Jahren zahlreiche eigene Duftkreationen angeboten, die die häufig extra nach Paris gereisten Klienten kaufen konnten, wenn sie sich ihre Reisegarnituren bestellten. Eau de Voyage, Je tu il, sowie Heures d’Absence entlehnten damals schon ihre Inspirationen und Namen aus dem Gefühl des Fernwehs, das ja stark en vogue war, für eine immer mobiler werdende Gesellschaft. So ließen sich Filmschauspieler, Maharadschas und auch andere gekrönte Häupter speziell für sie erdachte Koffer bauen, in denen sie die damals bis zu einem Liter fassenden Flaschen sicher auf ihren Seereisen oder Flügen transportieren konnten.

Vor ein paar Jahren kam dann die logische Idee, dass Louis Vuitton, längst um Prêt-à-porter für Damen und Herren erweitert, die Dufttradition wieder aufnehmen sollte. Dafür sollte genau an den Ort gegangen werden, der wie kein anderer auf der Welt für das Parfum steht: Grasse. Ein wunderschönes Haus, das immer schon mit der Herstellung und der Kreation von Düften verbunden war, wurde gefunden und aufwendig renoviert, um die Heimat der Schöpfungen zu werden, die den Geist und die Philosophie von Louis Vuitton verkörpern sollen.
Die Villa, die den Namen „Les Fontaines Parfumées“ oder „Die duftenden Springbrunnen“ trägt, besitzt seit den 1920er Jahren in ihrer Rotunde eine Duftfontäne, zu der Besucher kamen, um ihre Parfumflakons unmittelbar vor Ort aufzufüllen.

Der im südfranzösischen Grasse, der Geburtsstätte der Lederverarbeitung wie auch der Parfumherstellung, geborene Maître Parfumeur Jacques Cavallier Belletrud hat viele Monate damit verbracht, die fünf Kontinente auf der Suche nach unerwarteten Emotionen zu bereisen: nach solchen, die man empfindet, wenn man den Duft exotischer und seltener Stoffe einatmet, sich fern der Heimat der Selbstvergessenheit hingibt. Auf dieser Basis entwarf er sieben olfaktorische Reisen. Sieben Kreationen zum Auftragen auf die nackte Haut, um zum eigenen Ich aufzubrechen. Sieben Szenarien als Quellen der Inspiration, die, zunächst den Damen vorenthalten, wie eine Reise in die verschiedensten Lebensphasen und Gefühlsebenen sein sollen. Je nach Lust oder Zustand sind sie mal zurückhaltend oder turbulent, mal heißblütig oder kühl. Jeder Duft ist eine kleine Reise ins Ich der Trägerin, doch zusammen stellen sie so etwas wie die Begleiter rund um die Uhr vom Morgen über das Date am Abend bis zum Ausgehen auf einen rauschenden Ball oder eine sinnliche Liebesnacht da.

Von der leichten Frische eines Aufbruchs in Rose des Vents bis zur betörenden Volatilität in Turbulences, von der Ektase einer ersten Nacht in Dans La Peau bis zum Verschmelzen mit der Natur in Apogée, vom selbst-entblößenden Contre Moi bis zur Erkundung einer dunkleren Seite in Matière Noire oder zur Sinnesexplosion in Mille Feux.
Dazu kommt, als Hommage an das Handwerk und den Begründer Louis Vuitton, eine Version des „Trunks“, in dem die Flakons traditionell verwahrt werden können sowie eine kleine Reisekabinett Variation.

Die Louis Vuitton Düfte sind Exklusivdüfte. Ab September kann man sie in den Louis Vuitton Dependancen und den Maisons Louis Vuittons testen und natürlich auch kaufen.
Wir sind gespannt auf die Duftreisen …

Interieur

Office de luxe – Interieurperlen von Hermès

(Bild: Philippe Lacombe)

An keinem Ort verbringt man so viel Zeit, wie in seinem Büro oder an seinem Arbeitsplatz. Einige zu einem fast besenreinen aufgeräumten Schreibtisch, auf dem nichts von der Arbeit ablenkt; ich neige dazu, mich mit allem zu umgeben, was ich liebe oder was mich inspiriert. Das führt manchmal zum Chaos und deswegen bin ich immer auf der Suche nach Helfern, die meinen Schreibtisch auf ästhetische Weise ordnen. Eine schöne Papierbox, hübsche Köcher für Blei- und Buntstifte oder dekorative Papierkörbe sind aber meistens Fehlanzeige, wenn man sich nach ihnen umschaut …

Continue Reading

Music

Paul’s Playlist – Sir Paul Smith & Apple Music

Playlisten sind eigentlich ein alter Hut, aber irgendwie liest man sie immer wieder gern, weil man irgendetwas Neues entdeckt oder einen alten Song plötzlich wieder für sich interessant findet.
Normalerweise vertraue ich bei zeitgenössischen Songs oder Neuerscheinungen dem Gespür meines Schreiberkollegen Jan, der sich fabelhaft mit Musik auskennt. Fast alles, was bei mir an Musik läuft, hat seinen Gütestempel.

Continue Reading

Ausstellung

The Bauhaus Spirit – Eintritt in die Moderne in Paris

(Erich Consemüller, Woman in a B3 club chair by Marcel Breuer wearing a mask by Oskar Schlemmer and a dress by Lis Beyer. Photography, 1926 © Bauhaus-Archiv Berlin)

Dass Deutschland bekannt ist für seine Zuverlässigkeit und seine Präzision, weniger aber für Kreativität, ist insofern schon widerlegt, da eine bis heute prägende Designströmung von deutschem Boden ausging. Das Bauhaus stellte sämtliche Stilistiken nach dem Schock des Ersten Weltkrieges infrage und wollte einen ganz neuen Stil erschaffen, der sich nach logischen Grundsätzen den veränderten Lebensgewohnheiten des industriellen Menschen anpasst. Demokratie und Gleichberechtigung der Geschlechter; Formen, die sich den Funktionen unterwerfen; neue Sachlichkeit und Schlichtheit und Techniken und Materialien, aus dem Flugzeug- und Maschinenbau wurden in die dogmatischen Regeln des Bauhauses als Idealbild von zukünftigen Möbeln, Architektur und Kunstgewerbe, aber auch den Bereichen Theater, Fotografie und Kunst verankert.

Continue Reading

Interieur

Tecta, Lauenförde – Die Herren der Stühle

Auf der zweiten Etappe meiner kleinen Designsommerreise – wo abseits der deutschen Metropolen wahre Schätze ruhen und Könner das kreieren, was die deutsche Wirtschaft so stark und innovativ macht – stoppen wir heute im kleinen Ort Lauenförde an der Weser. Dort hat nicht nur der Möbelhersteller Tecta seinen Sitz, sondern auch das Kragstuhlmuseum von Axel Bruchhäuser – eine der wichtigsten Sammlungen von Designklassikern des 20. Jahrhunderts.

Continue Reading

Haute Couture

Fendi Haute Couture – East of the Sun and West of the Moon

Am 7. Juli 2016 fand in Rom eine der spektakulärsten Haute Couture Schauen statt, die sowohl von der Location als auch von der Kollektion einen traumhaften Höhepunkt der Herbst/Winter-Saison in diesem delikaten Metier, das die Krone der Schneiderkunst darstellt, bildete. Das Haus Fendi hatte mehrere Gründe, um zu diesem, einem Sommermärchen gleichenden Veranstaltung einzuladen: Zum einen das neunzigjährige Jubiläum des Hauses, von denen 51 Jahre Karl Lagerfeld für die künstlerische Leitung und die Kreation zuständig ist, und zum anderen natürlich der frisch renovierte Palazzo Fendi, der nur einen Steinwurf von einer der Touristenattraktionen der Ewigen Stadt gelegen ist, der Fontana de Trevi – dem „Trevi-Brunnen“.

Die Fontana de Trevi gilt als eine der imposantesten Brunnenanlagen der Welt. Sie ist im Barock als eine Art „Weltwunder“ zwischen 1732 bis 1762 von dem Architekten Nicola Salvi errichtet worden. Brunnen spielen gleichermaßen für Rom und Fendi eine große Rolle. Karl Lagerfeld drehte dort bereits in den Siebziger Jahren zusammen mit seinem Lebenspartner Jacques de Bascher einen Film für das Pelzmodehaus und ließ sich immer wieder davon inspirieren.
Fendi finanzierte in den letzten Jahren die Grundsanierung des Denkmals, das spätestens seit dem Film „La Dolce Vita“ mit Marcello Mastroianni und Anita Ekberg, in dem der Brunnen eine zentrale Rolle spielt, jedes Kind kennt. Dass die Ekberg damals in den Brunnen sprang, ist unvergessen und wäre heute sicherlich keinerlei Skandal mehr. Die Gesellschaft der Nachkriegsjahre sah das etwas anders …
Ein Modedefilee eines römischen Couture Hauses hat hingegen noch nie an diesem Ort stattgefunden. Seit dem letzten Jahr zeigt Fendi auf Betreiben Karl Lagerfelds jedes Jahr im Juli eine Haute Fourrure Kollektion, die zwar Pelze enthält, aber eigentlich eine komplette Haute Couture Range bietet. Es handelt sich hierbei um „die Meisterschaft der Handwerker der Pelzateliers des Hauses und das artisanale Handwerk“, wie Karl Lagerfeld erklärt – also „Made in Italy“ mit dem „Made in France“ der Künstler von Stickereien von Lesage oder Blumen- und Federkreationen von Lemarié vereinigt.

Die „Legends and Fairytale Haute Fourrure Collection“ wurde auf einem Plexiglas-Runway präsentiert, der über das erleuchtete Becken der Riesenfontäne im Licht des Sonnenuntergangs führt. Als wenn das noch nicht genug Romantik ist, zeigte Karl Lagerfeld eine märchenhafte Kollektion, die an Details nicht zu überbieten ist. Topmodels, wie Kendall Jenner oder Bella Hadid, schwebten wie Feen über den Laufsteg und zeigten das, wofür Karl Lagerfeld steht: nicht „nur“ Mode, sondern eine ganzheitliche literarische und kunstgeschichtliche Interpretation.

Jugendstil und deren Illustratoren haben es in dieser Saison Karl Lagerfeld besonders angetan. Dabei greift er in die Tiefe der Kiste seiner Lieblingsbücher. Schon als Kind liebte er zwei Bücher besonders. Er verwahrt sie bis heute: Das Buch „Der kleine König“ von Fritz von Ostini mit den Illustrationen von Hanns Pellar und dann natürlich die berühmte Sammlung skandinavischer Märchen „Östlich von der Sonne und westlich vom Mond“, aufgeschrieben von Peter Christen Asbjoernsen und illustriert von Kay Nielsen aus dem Jahre 1914. Genau diese Zeichnungen durchziehen in ihrer Opulenz die Fendi-Kollektion und erzählen von unglücklichen Liebenden, edlen Prinzen, magischen Winden, unterirdischen Palästen, hohen Burgen und abscheulichen Trollen. Lagerfeld lässt die Prinzessinnen in den Kreationen erwachen und in einer magischen Welt, übersetzt in Mode und komplizierteste Techniken und Materialien, schmücken sie sich mit kostbaren Pelzen und elfenhaften Kleidern. Wie tief er im Thema drin ist, zeigt, dass er nur kurz zuvor Haute Couture Stickereien zeigte, die von Kay Nielsens Vorbild, dem englischen Illustrator Aubrey Beardsley, angeregt waren. Es gibt nur Perfektion bei Karl Lagerfeld – eine Herangehensweise, die ihn zu einem Ausnahmekünstler werden lässt.
Das Buch ist übrigens auch Nicht-Modefreaks zu empfehlen und glücklicherweise in der Originalversion im TASCHEN Verlag wieder aufgelegt.

Was dann auf dem Laufsteg zu sehen war, erfordert im Durchschnitt 200-600 Stunden Arbeit in den Ateliers und setzt die Vision von Lagerfelds Entwürfen und der erfahrenen Umsetzung der Fendi-Codes durch Silvia Venturini Fendi, die seit vielen Jahren an seiner Seite weilt und die Accessoires entwirft und koordiniert, voraus. Die Ergebnisse kann man nur als „Coutureträume“ und als ein Feuerwerk der Ideen bezeichnen. Die Passage der Looks markierte genau den Übergang vom Tag zur Nacht.

Das Farbspiel reichte von Tageslicht Pastellen wie zartem Pink und Weiß in Organza und transparentem Tüll. Dazu handgemalte Stoffe, bestickte Spitze und leichte samtige Jacquards.
Wenn die Sonne untergeht, kommt der Wald näher und dunkelblaue Töne kommen hinzu. Die leichten Materialien werden mit Kaschmir und Pelz gemischt und bekommen so mehr Gewicht. Die aus- und eingelassenen Pelze (so nennt man die Technik der Verarbeitung) sind eine Spezialität der Ateliers und sind in dieser Kollektion sogar bemalt oder zu „Patchwork“ verarbeitet.

Die Nacht wird symbolisiert durch das vermehrte Aufkommen von Schwarz, das die Verzierungen und Ornamente in Schichten wie Scherenschnitte in Reliefs erscheinen. Samt, gecuttetes Leder und Kaschmir dominieren auch hier. Blumengärten als Motive vor dem Nachthimmel lassen die nordischen Märchen auf der Fontana de Trevi zur Couturelegende werden.

Opulenz und eine märchenhafte Reizüberflutung mit unendlichen Details, die Traumwelten auferstehen lassen und uns zeigen, dass in der Couture so viel möglich ist und das sicherlich auch von der Klientel, die so viel Geld für ihre Maßkreationen bezahlt, erwartet wird. Fast alle Kreationen sind lang und voluminös. Die Kleider romantisch linear und es finden sich nur wenige kurze Mäntel und Kleider bei den Layerlooks. Feen tragen eben nicht kurz, das gibt es in keinem Märchen …

Eine weiche, wie ein Halbmond geschnittene Eidechsenleder Pochette, entworfen von Silvia Venturini Fendi, erscheint bestickt mit den Hauptmotiven der Märchen oder barocken Elementen. Prinzessinnen, Bäume und Insekten tummeln sich auf den Taschen. Die Schuhe erinnern an viktorianische Schnürstiefel, die, ebenfalls mit ihren Motiven bestickt, wie einer fantasievollen Mary Poppins gestohlen wirken.

Eine Kollektion zum Träumen und mit dem Hinblick darauf, dass die Ateliers von Fendi beweisen möchten, dass sie in ihrer Nische das Unmögliche können und seit nunmehr 90 Jahren auch dafür stehen, das Rom das Zentrum für die Alta Moda, dem italienischen Gegenstück zur Haute Couture, ist. Während Mailand für das Prêt-à-porter steht und auch Fendi dort seine Kollektionen zeigt, gewinnt Rom auch durch die Rückkehr der Valentino-Couture an Bedeutung. Früher wurden unter dem Motto „Donna sotto le stelle“, was so viel wie „Frauen unter den Sternen“ heißt, von mehr als 15 Couturiers, wie Pino Lancetti, Valentino oder Rocco Barocco auf der Spanischen Treppe gezeigt, wie die italienische Sicht auf das Metier war …

Die Fendi-Modenschau auf dem transparenten Laufsteg, der die Models über das Wasser gehen und ein Stoff gewordenes Märchenbuch auferstehen ließ, werden die meisten Gäste bestimmt nicht vergessen, so beeindruckend und romantisch war es …

Karl Lagerfeld und Silvia Venturini Fendi arbeiten kongenial und zeigen, dass die konsequente Individualität und das Bekenntnis zu Handwerk und Qualität die Zukunft der nächsten 90 Jahre ist und ihre Accessoires und ihr Prêt-à-porter durch die Alta Moda eine noch stärkere Strahlkraft bekommen …

Ein römisches Sommermärchen auf der Fontana de Trevi – Fendissime!

Beauty Shopeinrichtung

Chanel Beauté – Heimathafen Hamburg

Eine komplett eigene Welt für alle Produkte der Kosmetik und der Düfte von Chanel gab es bis jetzt nur selten. Meistens werden die Klassiker und Novitäten aus den Bereichen Maquillage, Pflege und Parfum in Depots oder in den großen Departmentstores angeboten. Die komplette Range, inklusive der „Les Exclusifs“-Linie, findet man in keinem Chanel eigenen Laden. Das ändert sich jetzt zumindest in Deutschland glücklicherweise und der erste Flagshipstore machte unlängst in meiner Heimatstadt Hamburg auf. Hamburg ist gleichzeitig der Sitz der Deutschlandzentrale von Chanel und daher bot es sich an, gleich vor der Haustür dieses Konzept zu starten, da man dort dann sicherlich die Erfahrung sammeln kann, um in weiteren Städten diese weitere Facette duplizieren zu können.

Wer auch nur ein klein wenig über Chanel weiß, wird sicherlich ahnen, dass es nicht eine „normale“ Parfümerie sein kann, sondern eine Welt, die die Codes und die Haltung des Hauses mit all seinen Eigenheiten widerspiegelt.
Alle acht Wochen wird, abgestimmt auf die Kollektionen, die Dekoration komplett wechseln. Das erste Thema, perfekt auf Sommer und die Hafenstadt abgestimmt, ist „L’Air Marin“. Man findet überall die blau-weißen bretonischen Streifen wieder, die Chanel so sehr liebte. Nicht nur, dass sie selbst die Marinière-Shirts der Küste trug, wenn sie in La Pausa in den Ferien war. Auch ihre erste eigene Boutique, die sie 1913 in Deauville eröffnete, bot diese damals ihren „Poverty de Luxe“-Stil unterstreichenden Jerseys an. Kleine Seesäcke, Tampen in Bleu, Blanc-Rouge und gestreute kleine Anker unterstreichen in der Deko die Assoziationen spielerisch.

In der Einrichtung findet man vieles aus ihrer Welt wieder, so blinkt aus den Regalen neben ihrem venezianischen Löwen, der sich im Appartement in der Rue Cambon befindet, auch hier und da eine ihrer Glück bringenden Kristallkugeln aus der Dekoration. Die Sitzbänke sind gesteppt wie die berühmte „2.55“-Handtasche, während die Kissen in Veloursleder gearbeitet wurden – genau wie die in ihrer Suite im Pariser Hotel Ritz.
Die Farbcodes der weltweiten Boutiquen, mit dem von ihr so geliebten Schwarz, dem Beige und den vielen Spiegeln, lassen uns in ihre Schönheitsgeheimnisse eintauchen und professionelle Schminkplätze sind in lockere Warenpräsentationen integriert.

Die Palette der dekorativen Kosmetik geht über das übliche Sortiment hinaus und man entdeckt Farben, die teilweise nicht mehr oder nur in anderen Erdteilen erhältlich sind. Nagellacke mit unglaublich poetischen Namen und flamboyanten Nuancen laden ein, Neues zu riskieren. Die perfekte Auftragsweise wird einem gleich noch frei Haus dazu geliefert. Die Konsistenz der Lippenstifte ist legendär, genauso wie die Signalwirkung der großen, sich ständig ergänzenden Palette.

Das Team weiß unglaublich gut Bescheid und entführt in die Welt von Chanel. Viele Überraschungen und nur hier erhältliche Chanel-Items werden bereitgehalten. Die Chanel-Wattepads mit dem CC-Logo zum Beispiel oder auch die kugelrunde Seife aus der Serie „Le Blanc de Chanel“.
Reinigung, Pflege mit den verschiedenen Ranges, Make-up und dekorative Kosmetik bilden einen Schwerpunkt, inklusive Service von Hochzeits-Make-up Sessions mit Profis auf Vorbestellung und Einführungen in die verschiedenen Schminktechniken. Die komplette Palette von Serviceangeboten wird in einer Broschüre beschrieben.

Die Welt der Düfte bildet den zweiten Schwerpunkt. Hier natürlich für Damen und
Herren die kompletten Produktlinien – inklusive Derivate von Klassikern, wie Chanel No.5, No.19 und Coco oder auch den Schöpfungen der modernen Kreationen, die in den letzten Jahrzehnten hinzugekommen sind.
Eine große Rolle nehmen die Düfte der „Les Exclusifs“-Reihe ein. Der neueste Duft Boy, der nach Arthur Capel, der großen Liebe der Firmengründerin, benannt wurde, gesellt sich hier erstmalig zu den anderen Düften, die allesamt mit dem Leben und der Couture von Chanel zu tun haben.
Bois des Iles, Misia, Coromandel, Jersey, La Pausa, 31 Rue Cambon oder das berühmte Eau de Cologne Chanel, reihen sich elegant auf, um ihre verführerisch raffinierten Duftkompositionen zu verströmen. Die grafischen Flaschen mit den schwarzen Verschlüssen bilden die Krone der Chanel-Parfums und geben jeder Trägerin und jedem Träger den Personal-Couture-Touch. Viele der Kreationen duften an Männern genauso gut wie an Frauen und Cuir de Russie oder auch Sycomore werden schon lange von Männern favorisiert.

Das Levantehaus in der Mönckebergstraße 7 schlägt einen wunderbaren Bogen zwischen der Tradition von Chanel und hanseatischer Kaufmannsgeschichte. Das Haus, als Handelshaus gegründet und in klassischer Backsteinarchitektur einst für eine Reederei errichtet, bietet genau die richtige Umgebung, um edel aber ohne Schwellenangst die Welt von Chanel zugänglich zu machen. Lässig und ohne Allüre, mit kompetenter Freundlichkeit gepaart, holen einen die Mitarbeiter, alles meist ausgebildete Visagisten und Duftexperten, gemeinsam mit dem Storemanager Pierre Schiffmann charmant in die Chanel-Welten ab und beraten mit wirklichem Herzblut.
Schiffmann kennt aus langjähriger Erfahrung die Welt von Chanel und setzt den Service und die Philosophie mit vielen Add-ons, wie zauberhaften Verpackungen in weißen Logoboxen oder auch den zum derzeitigen Motto passenden kleinen Marine-Badges, perfekt um.

Termine für Duftseminare oder auch das perfekte Make-up machen er und seine Mitarbeiter gern im Voraus aus, damit auch genug Zeit und Ruhe vorhanden ist, um wirklich auf jeden Wunsch eingehen zu können.

Chanel Beauté ist täglich geöffnet und wer in Hamburg ist, sollte ihn unbedingt auf seine To-do-Liste Liste schreiben. Ein kleines Stück „Savoir faire“ in Hamburg mit dem Duft und den Farben der Rue Cambon. Heimathafen Hamburg für die Welt der Schönheit à la Mademoiselle Chanel …

Chanel Beauté
Mönckebergstraße 7, Hamburg Levantehaus
Öffnungszeiten:
Montag bis Freitag 10 Uhr bis 19 Uhr, Samstag 10 Uhr bis 18 Uhr.

Architektur

Nya Nordiska – Schwedische Visionen von der Elbe

(Bild: Courtesy of Nya Nordiska)

Deutsche Kreativität und Design kommen nicht unbedingt nur aus Städten wie Berlin, Hamburg oder München. Es gibt eine ganze Menge von Unternehmen, die es abseits der großen Ballungszentren geschafft haben, ihre Vorreiterrolle mit Weltgeltung aufzubauen und in Ruhe Produkte zu kreieren, die international einen sehr guten Ruf genießen.

Auf einer Sommerreise habe ich jetzt einige dieser Diamanten der innovativen deutschen Wirtschaft besucht und landete gleich zum Anfang meiner Reise in einer der landschaftlich schönsten Regionen Norddeutschlands: Die Elbtalaue, die zu den romantischsten Flusslandschaften Europas gehört. Unweit von Lüneburg liegt das Städtchen Dannenberg, in dem das Textilunternehmen Nya Nordiska seinen Firmensitz hat.
Wer eine DIOR-Boutique, BOSS-Flagshipstores besucht, würde nie auf die Idee kommen, dass Nya Nordiska die Ideen und Produkte in dieser Region erdenkt. Doch nicht nur das: Wer weit rumkommt und sich akribisch mit Design und handwerklich perfekter Qualität beschäftigt, legt natürlich auch darauf Wert, seinen Firmensitz mit besonderer Architektur und Atmosphäre zu versehen.

Continue Reading

Haute Couture

Chanel Haute Couture Winter 2016/17 – Inside Couture Ateliers

(Bild: Olivier Saillant)

Was macht Haute Couture aus und was unterscheidet sie von der von unglaublicher Perfektion besessenem Prêt-à-porter? Eine Frage, die wir immer wieder auf Horstson zu erklären versuchen. Am besten lässt sie sich natürlich beantworten, wenn man die vier Couture Ateliers in der Rue Cambon Nummer 31 in Paris besucht. Die vielen Handwerker der Paraffections Ateliers arbeiten der anspruchsvollsten Gattung von Kleidung zu, die zwar auf Modellen vorgeführt wird, die aber nach den individuellen Maßen, den Bedürfnissen und der Vorstellung der Kundin angefertigt wird. Teilweise benötigt ein Kleid, inklusive Stickereien und Hunderten Arbeitsschritten bis zu 1.500 Stunden. Dabei sind bei den Vorbereitungen mehrere der, wie der Franzose sie nennt, „Petit Mains“ beschäftigt. Das Nähen liegt aber bei einer Kraft mit langjähriger Erfahrung, der sogenannten „Premier Main“. Dazu gibt es in den vier Ateliers zwei „Flou“-Ateliers für fließende Stoffe, Kleider, Abendroben und den Brautkleidern und den zwei „Tailleur“-Ateliers jeweils die Direktrice, die Karl Lagerfelds Zeichnungen lesen und sie in die Schnitte technisch umsetzen kann. Sie ist die Schnittstelle zwischen der Fantasie des Entwurfs und der dreidimensionalen Umsetzung in die Stoffe.

Continue Reading

Uhren

Drive de Cartier – Die Uhr, die Zeiten für zauberhafte Welten öffnet

(Palazzo Gondi, Florenz; Illustration: Konstantin Kakanias)

Wenn der bekannteste Juwelier der Welt eine neue Uhr launcht, ist es an sich schon eine Sensation. Das Haus Cartier steht nicht nur für Qualität und Prestige für „König der Juweliere und Juwelier der Könige“, sondern auch für eine lange Tradition von Uhren, die zu Jahrhundertklassikern wurden …
Die Tank, die im Ersten Weltkrieg entstand oder die Santos, eine der ersten und berühmtesten Armbanduhren, die einer der drei Cartier-Brüder für seinen Freund, den Flieger Santos Dumont ersann, sind nur zwei der Modelle, die von Paris aus die ganze Welt eroberten und von ihren Besitzern wie mit einem Goldstempel versehen getragen werden. Kaum eine Stilikone, von Humphrey Bogart bis zu Yves Saint Laurent, die keine Uhr von Cartier ihr Eigen nannte. Und genau dieses Klassiker- und Lieblingsuhren-Potenzial besitzt auch die Drive de Cartier.

Continue Reading