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peterkempe

Interieur

Louis Vuitton Interieur: Objets Nomades

(Courtesy of Louis Vuitton)

Vor wenigen Tagen wurden auf der Miami Art Fair die neuen Stücke der Objets Nomades-Kollektion von Louis Vuitton präsentiert. Vuittons Interieurlinie wird von einer ganzen Reihe von internationalen Designern wie Tokujin Yoshioka, Marcel Wanders, Patricia Urquiola, Maarten Baas und dem Atelier Oï geschaffen. Sie knüpft an die Heritage der Reisemöbel an, die das Haus Vuitton bereits seit dem 19. Jahrhundert entwickelt.
Die Möbel entstanden mit den Designgrundsätzen, die Louis Vuitton seit 1854 prägen: Kreativität, Innovation und Funktionalität. Diese Grundsätze, gepaart mit dem Know-how der Handwerker, machten schon das Gepäck zu Klassikern – und unterscheidet ganz klar die Kunstschreinermöbel von lieblosen Serienanfertigungen …

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Coffeetable Books

Blind for Love

Der britische Künstler und Fotograf Nick Waplington dokumentierte für Gucci die Cruise 2017 und deren Vorbereitungen im Juni diesen Jahres in London. Präsentiert wurde die Schau in den Kreuzgängen von Westminster Abbey – eine Premiere: Die Krönungskirche der britischen Könige mit anschliessendem mittelalterlichen Gemäuer waren das erste Mal in der Geschichte Schauplatz einer Modenschau.

Alesandro Micheles Schau enthielt viele Reminiszenzen an die britische Kostümgeschichte, den Tudors, aber auch an die Mod-Bewegung und die Punkkultur. Jetzt hängt die Kollektion in den Läden und die „Blind for Love“-Sweatshirts, Teddy-Boy-Jacken und Domestos Jeans erfreuen sich genau solchem Begehren, wie die Brogues mit Schnallen und die Stiefeletten im Doc Martens-Stil.
Nick Waplington ist bekannt für seinen klaren und ungefilterten fotografischen Stil. Seine Bilder erscheinen jetzt zusammengefasst in einem Bildband bei Assouline.

Die 1.000 Exemplare werden neben dem hauseigenen Onlinestore in den Dover Street Markets, bei Colette in Paris und im Bookstore des Palais de Tokyo in Paris erhältlich sein. Das Buch befindet sich in einem wunderschönen Schuber mit einem Ölgemälde mit Queen Elisabeth I., die Alessandro Michele fasziniert und die häufig auf seinen Moodbords für die Gucci Kollektionen zu sehen ist: „Blind for Love“

Ein wunderschönes bibliophiles Item und eine schöne Doku – nicht nur für Fans von Gucci und Alessandro Michele. Der Verkaufspreis liegt bei 90 Euro, wofür man dann ziemlich viel Gucci bekommt …

Ausstellung

„To Audrey with Love“ – Hubert de Givenchy ehrt Audrey Hepburn

(Hubert de Givenchy und Audrey Hepburn 1982 in Paris; Photo by 1645/Gamma-Rapho via Getty Images, Jacques Scandelari; Courtesy Hubert de Givenchy)

Eine wahre Stilikone zu sein, die es über viele Jahre schafft, als Vorbild für Tausende Frauen zu dienen, ist vermutlich gar nicht so leicht. Heute gibt es die verschiedensten Arten von Frauen und Mädchen, die vermeintlich als Stilikonen dargestellt werden, die aber meistens schnell ihren Glanz durch Instagram und Co. verlieren. Namen tauchen auf und verschwinden wieder. Meist erkennt man gar keine Persönlichkeit oder einen eigenen Geschmack, sondern nur die Abfolge von Dingen, die gerade von der Modeindustrie lanciert werden. Man kann es ‚Austauschbarkeit‘ nennen – die wahren Elemente fehlen, die eben zu einer Stilikone mit Dauerhaftigkeit beitragen: Attitude und Einmaligkeit.

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Architektur

Château de La Colle Noire – Christian Dior

(Bild: Courtesy of Christian Dior)

Kaum etwas sagt so viel über den Charakter eines Menschen aus, als der Einrichtungsstil. Die eigenen vier Wände, also dort, wo man ganz allein mit sich ist und wo man so sein kann, wie man will, ohne sich beruflichen Konventionen hingeben zu müssen, ist so etwas, wie es die Engländer auszudrücken pflegen, wie die Burg, die einen beschützt. „My Home ist my Castle“ bezieht sich natürlich besonders auf Menschen, die in erster Linie ihr Heim als Rückzugsort für sich und ihre Lieben sehen.
Außerdem prägen uns nicht nur unsere eigenen Wohnungen, sondern die Orte, die einen während des Lebens begleiten. Wer erinnert sich nicht an Details oder Möbelstücke, die man bei seinen Großeltern oder in seinem Elternhaus geliebt hat, die man heute aber garantiert nicht mehr in seiner Umgebung haben möchte …

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Beauty

Ist denn schon bald Weihnachten – Beautyklassiker wiederentdeckt

Manchmal kommt Weihnachten dann doch schneller als man denkt. In diesem Jahr habe ich mich entschieden, nur das zu verschenken, was ich selber auch mag. Schließlich soll man ja nichts verschenken, was man nicht auch persönlich benutzen würde.
Das erste „Geschenkethema“, das zu dieser Jahreszeit, in der es kälter und ungemütlicher wird, liegt auf der Hand. Gern verschanzt man sich im Bad und kümmert sich darum, was in der hektischen Zeit des Alltags und im Sommer häufig auf der Strecke bleibt, die Pflege und die Düfte. Da mein Badezimmer von Nischendüften der letzten Jahre überquillt, greife ich in diesem Jahr zu Klassikern oder ihren Neuinterpretationen, die es auf jeden Fall lohnt, wiederentdeckt zu werden.

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Interieur

Buccellati Milano – Tafelfreuden de luxe

(Bild: Courtesy of Buccellati Milano)

In jedem Jahr ist die große Frage vor Weihnachten, was man den Menschen schenkt, die schon alles haben und die zudem auch noch über einen guten und anspruchsvollen Geschmack verfügen.
Einen Volltreffer erzielt man sicher bei Buccellati, zumindest dann, wenn man etwas sucht, das einem ein Leben lang begleiten wird und das sich vollkommen davon unterscheidet, was es in gewöhnlichen Läden gibt.
Zugegeben, die meisten Menschen kaufen sich die dann doch nicht ganz günstigen Teile lieber selbst, denn es handelt sich um wirkliche Kunststücke. Es sind Meisterwerke der Handwerkskunst, die Geschichten erzählen und es sind Dinge, die man lieber für sich selbst behält …

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Coffeetable Books

Farbflash – „Dior: The Art of Color“

(Serge Lutens, Catherine Aubert, 1968 for Christian Dior Parfums)

Das Buch „Dior: The Art of Color“, das jetzt beim Rizzoli Verlag in New York erschienen ist, strotzt nur so vor Farben. Dabei handelt es sich bei „Dior: The Art of Color“ nicht um ein Buch, das sich mit Malerei oder Fotos beschäftigt; vielmehr ist es ein Festival des Make-ups und ehrt die Kreateure, die für das Haus Dior eine völlig eigene, avantgardistische Handschrift vorgeben.
Christian Dior wirkte auf Außenstehende immer etwas romantisch, allerdings war er von modernen Ideen und Innovationen angetrieben. Schon zum Anfang plante er, nicht nur Parfums, wie 1947 das weltberühmte „Miss Dior“, herauszubringen, sondern auch Lippenstifte und Make-up zu lancieren, die zu seinem weiblichen Bild der Frau passen. Die Nachkriegszeit nahm begierig die Trends aus Paris auf und nicht nur die Frauen, die Haute Couture oder die Boutiquenmode von Dior kauften, wollten daran teilhaben. Als Erster seiner Zunft vergab Christian Dior Lizenzen für Schmuck und Feinstrumpfhosen und war sich auch darüber im Klaren, dass ein Duft oder Lippenstift den Ruf seines Namens noch bekannter in aller Welt machen würde.

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Damenmode Männermode

Holland & Holland – British ultimative Chic

(© Tim Walker für Holland & Holland)

Dass Funktionskleidung nicht hässlich sein muss und das man daraus eine Kollektion machen kann, die eine Lebenseinstellung ausdrückt und als Alternative zu Designerkollektionen mit Verfallsdatum Stil besitzt, beweist jetzt Holland & Holland. Alles an der Geschichte des Traditionsunternehmens ist so britisch wie aus dem Bilderbuch. Auch die Entstehung und das Konzept der Damen- und Männerkollektionen lesen sich wie ein englisch/schottisches Geschichtsbuch. Dabei geht es weniger um Mode als um Teile, die man lebenslang in seiner Garderobe behält und die von begnadeter Qualität und Langlebigkeit geprägt sind.

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Beauty

L’Envol de Cartier – Ein Duft von Mathilde Laurent

(© Cartier)

Wenn Cartier einen neuen Herrenduft herausbringt, wird man sofort an große Erfolge wie Santos oder auch Les Must de Cartier erinnert – der „König der Juweliere“ hat damit Düfte erschaffen, die bis heute Maßstäbe setzen und zu Duftklassikern avancierten.
Geht es um Männerdüfte, kann das Haus auf viele berühmte Persönlichkeiten zurückgreifen, die nicht nur die Uhren oder den Schmuck von Cartier trugen. Pierre, Louis und Jacques Cartier waren mit sämtlichen Pionieren ihrer Zeit befreundet und arbeiteten nur zu gern mit diesen Visionären – insbesondere dann, wenn es um technische oder handwerkliche Weiterentwicklungen ging. So hatte zum Beginn des Ersten Weltkrieges noch fast jeder Mann eine Taschenuhr, die meist an einer Kette hing. Die Armbanduhr, die der Flugpionier Alberto Santos Dumont in seinen knatternden Flugzeugen trug, wurde speziell von Louis Cartier für ihn entwickelt. 85 Jahre nach Dumonts Tod inspirierte er jetzt die renommierte Parfumeurin Mathilde Laurent, den Duft L’Envol de Cartier zu kreieren.

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Damenmode

Dior Spring-Summer 2017 – Maria Grazia Chiuris Weiblichkeit

(Foto: © Morgan O’Donovan)

Manchmal ist es ganz gut, wenn man öfters hinschaut und auch ein wenig Zeit verstreichen lässt, um über eine Kollektion zu berichten. „Gut Ding will schließlich Weile haben“, wie ein altes Sprichwort sagt. Etwas, was wir in der Mode fast verlernt haben, obwohl die Ende September in Paris gezeigten Kollektionen ja erst für das Frühjahr gedacht sind. Dennoch findet die Berichterstattung Schlag auf Schlag nach den Schauen statt und lässt es auch den Modejournalisten kaum Zeit zu reflektieren. Dabei werden dann vorschnell Urteile gefällt, die der Kollektion bei längerem Hinsehen gar nicht gerecht werden.

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