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peterkempe

Männermode

Louis Vuitton Frühling/Sommer 2018 – Fifty Islands by Kim Jones

(Louis Vuitton Frühling/Sommer 2018, Scenography; Bild: Louis Vuitton / Ludwig Bonnet)

Vor wenigen Tagen präsentierte Louis Vuitton im Pariser Palais Royal unter der Leitung von Kim Jones die Frühling/Sommer-Männerkollektion. In dem bereits zum zweiten Mal aufgebauten Glaspavillon setzte Kim Jones mit der Präsentation ein sichtbares Symbol dafür, dass sich Männermode in einem starken Wandel befindet. Er schlug im bemerkenswerter Weide den Bogen zwischen Formalwear, die in ihrer traditionellen Form völlig überholt wirkt, und Athleisurewear.
Kim Jones schafft es, niemals die Ikonen und den Markenkern von Louis Vuitton zu vergessen und in völlig neuer Weise zeitgemäß umzuwandeln, indem er alle Elemente dekonstruiert, neu mischt und mit verblüffenden Neuinterpretationen ihnen ein neues Gesicht gibt, das sich stets der Zukunft und Gegenwart anpasst und ihr neue Impulse verleiht.

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Männermode

Live Stream – Hermès Men’s Collection Spring/Summer 2018

Es ist schon eine lieb gewordene Tradition, dass wir live von den Pariser Herrenschauen die Hermès-Schau von Veronique Nichanian streamen.
Die Kollektion ist seit über 25 Jahren unter der künstlerischen Leitung von Veronique Nichanian ein Garant für sportliche Eleganz. Viele ihrer Stücke werden, wenn man sie einmal im Schrank hat, zu „Lebensbegleitern“. Natürlich sind wir besonders gespannt auf die Accessoires, Tücher und Taschen, für die das Haus weltberühmt ist und die nach wie vor in Frankreich in den hauseigenen Ateliers gefertigt werden.

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Männermode

PS Paul Smith Frühling/Sommer 2018 – I’d like to be under the Sea

(PS Paul Smith Frühling/Sommer 2018; Bild: Courtesy of Paul Smith)

Sir Paul Smith kehrte in diesem Jahr dorthin zurück, wo er viele Jahre seine Kollektionen gezeigt hat – auf die Pitti Uomo in Florenz. Für den Briten bekommt diese Messe eine große Renaissance, weil dort, im Gegensatz zu den Schauen in Paris oder Mailand, auch viele Händler aus aller Welt die Präsentation verfolgen. Für Paul Smith sind Multibrandstores immer noch eine wichtige Ergänzung zu den Monobrandstores.
Paul Smith, für den die Pitti Uomo eine „großartige Plattform“ ist, auf der sich ein breites Markenspektrum präsentiert, zeigte in Florenz seine „PS Paul Smith“-Zweitlinie für Frühling/Sommer 2018, die ganz im Zeichen eines großen plakativen Oktopus stand.

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Männermode

Prada Männer Spring/Summer-Kollektion 2018 – Meanwhile …

(Prada Männer Spring/Summer 2018; Bild: Courtesy of Prada)

Am Sonntagabend präsentierte Miuccia Prada auf der derzeit laufenden Men’s Fashion Week ihre fulminante Spring/Summer-Kollektion für das Jahr 2018.
Großartig, dass die Ausnahmedesignerin nicht nur in einer im Moment von Orientierungslosigkeit und kurzfristigen Marketingmaßnahmen geprägten Branche konsequent ihre Linie beibehält. Sie springt nicht, wie das Gros der Marken, auf Trends und kaut auch nicht wieder, was als verkäuflich erscheint, sondern führt ihre Vision konsequent mit ihrer Handschrift fort, die nur bei Prada funktioniert und einmalig in der Modebranche ist. Miuccia Prada weiß, dass schwierige Zeiten besser zu durchleben sind, wenn man sich treu bleibt, als artfremde Experimente zu starten oder dem Lockruf des Imitierens zu verfallen. Nicht ohne Grund gehört sie zu den Designerinnen, die komplett für sich stehen und die längst den Status zur Ikone überschritten hat.

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Männermode

Z Zegna Frühjahr/Sommer 2018 – Vintage Regatta-Chic

(Z Zegna Frühjahr/Sommer 2018; Bild Z Zegna)

Während der aktuell stattfindenden Pitti Uomo werden größtenteils klassische Herrenkollektionen für das nächste Frühjahr vorgestellt. Auffällig in Florenz ist, dass von den Gästen, trotz globaler Tendenz zu Sports- und Leisurewear, der immerwährende formelle Stil zelebriert wird. Vor dem Gelände der Pitti Uomo zeigen sich die Herren schon seit Jahren im dreiteiligen Anzug, mit Einstecktüchern, Hüten, zu kurzen Hosen und seitlich geöffneten Monkstraps.
Bei den Schauen in Paris oder auch letzte Woche in London zeigt sich hingegen ein ganz anderes Männerbild. Der Kommentar sei mir gestattet, der Look, der während der Pitti Uomo von den Männern getragen wird, passt nicht mehr in unsere Zeit, und wirkt eher stehen geblieben wie ein Flagshipstore von Polo Ralph Lauren an der Fifth Avenue in New York.
Man bewegt sich heute anders durch Großstädte. Das Bild der Mode, das eigentlich in die Zukunft gerichtet sein soll, wirkt im Fall der Pitti Uomo antiquiert, aufgesetzt und nicht authentisch. Der Dandy der Neuzeit, dessen Bild während der Messe suggeriert werden soll, hat dann nur noch die Attitüde eines Gockels und wirkt eher kostümiert als chic und stilvoll, wie alles, was keine Brüche aufweist und nur perfekt, wie frisch aus dem Photoshop, erscheinen möchte.

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Shopeinrichtung

Trauminsel Capri – Chanels Sommerboutique

Kaum eine Destination in Italien verkörpert so einen Sehnsuchtsort, wie die vor Neapel gelegene Insel Capri. Neben der legendäreren Blauen Grotte ist Capri bekannt für seine Luxushotels und die Ursprünglichkeit, die einem in allen Winkeln begegnet.
Die „Hauptstadt“ der Insel, die gleichnamige Ortschaft Capri, erstreckt sich an den Hängen im zentralen Ostteil. Neben der Via Krupp, ein historischer Serpentinenpfad, den Ruinen der Villa Jovis, die schon der römische Kaiser Tiberius als seine Sommeresidenz nutzte, ist die legendäre Villa Malaparte eine der Sehenswürdigkeiten – spätestens seit der französisch-schweizerische Regisseur Jean-Luc Godard die vom New York Times Magazine zum „schönsten Haus der Welt“ gekürte Location für seinen Film „Le Mepris“ mit Brigitte Bardot und Michel Piccoli auswählte.

Viele italienische Adlige haben auf Capri ihre Feriendomizile und während der Sommermonate tummelt sich dort die klassische Gesellschaft. Capri ist, da es nie ein „Modeort“ war und so keine kurzfristigen Hypes erfuhr, traditionell und bietet herrliche Restaurants und Trattorien.
Die berühmten Capri-Sandalen, Parfums und Seifen von Carthusia und die wunderbaren Espadrilles von Zabattigli werden nach wie vor in traditionellen Manufakturen in Handarbeit gefertigt. Die meisten internationalen Designer haben auf der Insel eigene kleine Boutiquen, die wie urige Mikrokosmen in den alten Häusern gar nicht nach globalisierten Marken aussehen, sondern ein sehr persönliches Einkaufserlebnis bieten. Auch Chanel hat nun einen Platz gefunden, um die Saison auf Capri mit Shopping während der Ferien zu bereichern.

Traditionell gibt es einige Chanel-Boutiquen, die nur in den Wintersportorten wie Courchevel oder Megève geöffnet haben und einige Stores, die im Sommer in Saint-Tropez oder auch auf Saint Barth mit temporären Konzepten locken. Das Schöne dabei ist, dass sie immer wieder anders gestaltet sind und eine Quintessenz der Kollektionen präsentieren. Saint-Tropez lockt auch in diesem Jahr wieder mit seiner schönen Pool Villa gleich gegenüber der legendären Polizeistation, die jeder von uns aus den Louis de Funès Filmen „Der Gendarm von Saint-Tropez“ kennt.

Die Chanel-Boutique auf Capri ist wunderschön gelegen und „klein aber oho“, wie meine Großmutter gesagt hätte. Mit einer überwucherten Patio mit Blick auf das blaue Meer und die begrünten Felsen der Insel lädt sie schon vor dem Eintritt zum Verweilen ein. Das Interieur setzt einen kühlen Kontrast zum Umfeld und ist hell und freundlich grafisch-modern gehalten. Die gewischten Wände mit Sgraffito-Elementen erinnern an die römische Geschichte der Insel, natürlich gespickt mit allerlei Chanel-Symbolen, wie dem Löwen oder auch den berühmten Kamelien.
Neben der Sommerkollektion liegt der Schwerpunkt auf den Objekten und Accessoires aus der „Paris Cosmopolite“-Kollektion und natürlich den Chanel-Klassikern, wie der Gabrielle Bag, der 2.55 und Espadrilles.

Geöffnet ist die Chanel-Boutique in der Via Vittorio Emanuele 61 bis zum 30. September jeden Tag von 10 Uhr bis 20 Uhr. Dann zieht der wunderschöne Herbst auf der Insel ein und es wird wieder stiller. Eine Jahreszeit, in der es sich auf jeden Fall noch für einen Besuch lohnt – denn dann teilt man sich die Piazzetta nur mit den Einheimischen. Und nach Neapel sind es nur fünf Kilometer mit der Fähre …

Accessories

Focus Accessoires: Chanel Cosmopolite

(Chanel Cosmopolite; Bild: © Stéphane Gallois)

Langsam aber sicher, obwohl der richtige Sommer noch vor der Tür steht, werden in den Boutiquen die ersten winterlichen Sachen angeboten. Bei Chanel wird jetzt die Métiers d’Art-Kollektion dekoriert, die im Dezember im frisch reservierten Hotel Ritz an der Place Vendôme in einer mitreißend fröhlichen Modenschau gezeigt wurde.
Karl Lagerfeld erinnerte mit „Chanel Cosmopolite“ nicht nur daran, dass Coco Chanel eine große Zeit ihres Lebens in dem Hotel wohnte, das man als „Mutter aller Grandhotels“ bezeichnen kann, sondern auch, dass sich das Hotel Ritz direkt in der Nachbarschaft ihres Modehauses in der Rue Cambon befindet.

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Männermode

Gucci Cruise 2018 – Alessandro Micheles florentinische Renaissance

(Alessandro Michele; Courtesy of Gucci – Foto von Dan Lecca)

Dank der Präsentationen der Cruise-Kollektionen gehört der Juni für die Modejournalisten zu den Monaten mit den meisten Terminen … Fast jedes Modehaus führt diese Kollektionen in den Geschäften, die im Dezember die Sommersaison einleiten. Ursprünglich als kleine, „frische“ Zwischenkollektionen für Leute, die im Winter verreisen und luftigere Garderobe brauchten, konzipiert, sind dir Cruise-Kollektionen inzwischen zu einer der wichtigsten Saisons geworden.

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Männermode

Timeless – Lacoste als Essential eines Jahrhunderts

(Lacoste „Timeless“ © All Rights Reserved)

Wer den neuen Lacoste Imagefilm „Timeless“ anschaut, kommt ins Träumen. Nicht nur, dass uns der Film, inklusive Musik, unweigerlich darin erinnert, das Lacoste nicht nur das Synonym für das Polohemd an sich ist, sondern auch, dass das Label seit 1933 für einen ganzen Stil steht. Kaum verändert, passt es sich in seiner Zeitreise durch das gesamte 20. Jahrhundert sämtlichen Jugendbewegungen an. Nicht zuletzt schreibe ich hier begeistert darüber, weil ich selbst ein Kind einer Bewegung bin, für das die Produkte von Lacoste zum Objekt der Begierde wurden und Mittelpunkt ihres Lifestyle bildeten: die Popper der anbrechenden Achtziger Jahre.
Das Krokodil ist eines der bekanntesten Markenzeichen der Textilwelt und zierte zunächst nur die Tenniskleidung des Ausnahmetalents René Lacoste.

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Ausstellung

Jacquemus-Ausstellung – Marseille je t’aime

(Simon Porte Jacquemus bei der Ausstellungseröffnung im Museum of Contemporary Art Marseille; Bild: Thomas Kuball)

Der französische Selfmade-Designer Simon Porte Jacquemus beweist, dass es auch ohne großen Konzern im Rücken möglich ist, sich international durchzusetzen. Der erst 28-jährige Südfranzose aus der Provence, der eher der Designsprache in der Tradition von Commes des Garçons verhaftet ist und die Achtziger Jahre liebt, hat einen Dreh gefunden, Zeitgeist mit dem zu verbinden, was die Sehnsucht der französischen Mode ausmacht.
Vor einigen Wochen stellten wir schon die Jacquemus-Kollektion „Les Santons de Provence“ vor, die aktuell in den Boutiquen erhältlich ist.

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