(Bild: Robert Nippoldt; aus „Es wird Nacht im Berlin der Wilden Zwanziger“; Courtesy of Taschen Verlag)
War früher alles besser? Wohl kaum. Dennoch blickt man oft mit verklärtem Blick in die Vergangenheit. Denke ich zum Beispiel an meinen ersten Besuch der Berliner Loveparade nach, denke ich an den Ku’damm, auf dem – es muss Anfang der 1990er-Jahre gewesen sein – ein Haufen bunter Vögel einer Handvoll Wagen hinterherliefen. In der Realität waren die paar tausend Besucher gar nicht so bunt und die Musik auch gar nicht so ekstatisch, wie ich sie heute beschreiben würde.
(Bild: Robert Nippoldt; aus „Es wird Nacht im Berlin der Wilden Zwanziger“; Courtesy of Taschen Verlag)
Das Berlin der 1920er ist ebenso einer der großen Mythen des 20. Jahrhunderts: eine exzessiv feiernde, moderne Metropole voller Lebenslust, über der schon die Gewitterwolken von Wirtschaftskrise und Naziherrschaft aufziehen.
Der Künstler Robert Nippoldt hat den Geist dieser Jahre gemeinsam mit dem Autor Boris Pofalla in einem atmosphärisch dichten Stadtporträt eingefangen.
Anlässlich des Buchlaunches findet ab Freitag, den 14. Dezember eine sehenswerte Ausstellung im Berliner TASCHEN-Store in der Schlüterstraße 39 statt, bei der die Illustrationen des gleichnamigen Bildbandes präsentiert werden.
Vielleicht bekommt man dann sie Chance, noch etwas vom Flair des „alten“ Berlins mit seiner Rasanz, der Theatralik, dem Drama und dem Leben, das laut auf sich aufmerksam macht, zu spüren. Oder man freut sich einfach über die schönen Bilder von Robert Nippoldt.
Es wird Nacht im Berlin der Wilden Zwanziger
Robert Nippoldt, Boris Pofalla
Die Ausstellung läuft ab dem 14. Dezember im TASCHEN-Store
Schlüterstraße 11, Berlin
Der gleichnamige Bildband ist ab sofort erhältlich und kostet 49,99 €