Ausstellung

LV in L.A.

(Arty Capucines; Bild: © Studio Lenthal)

Mit nur 16 Jahren traf Louis Vuitton eine Entscheidung, die nicht nur sein Leben, sondern auch das seiner Söhne und ganzer Generationen verändern sollte: Er wollte Kofferhersteller werden. Nur fünf Jahre später, 1859, beschloss Vuitton, seine Werkstätten vom Laden in der Pariser Rue Neuve-des-Capucines auszulagern und zu professionalisieren. Asnières schien für dieses Vorhaben ideal: Der Ort liegt weniger als 10 Kilometer vom Zentrum der Hauptstadt entfernt und ist gut per Bahn zu erreichen. Das 4.500 m² große Grundstück bot alles, was er brauchte, um die Gepäckstücke zu produzieren. Selbst die Infrastruktur stimmte: Das für das Hartgepäck benötige Holz konnte – über die Seine geschifft – angeliefert werden und es gab genug Platz für die Metallwerkstätten. Also ließ Vuitton von den Architekten Henri Labrouste und Victor Baltarde in Asnières eine radikal moderne, luftig-verglaste Manufaktur im „Eiffel Stil“ erbauen.
Das ist nun 160 Jahre her und Louis Vuitton – heute eines der erfolgreichsten Luxuslabels der Welt – begeht dieses Jubiläum mit einer Ausstellung in Beverly Hills: „Louis Vuitton X“.

„Louis Vuitton X“ lässt den Besucher in das Unternehmensarchiv eintauchen, indem die Ausstellung die Hintergründe ikonischer Stücke und – daher das „X“ – der Kooperationen erzählt. Die Liste der Designer und Künstler, mit denen Louis Vuitton zusammengearbeitet hat, ist lang: Stephen Sprouse, Takashi Murakami, Jeff Koons, Karl Lagerfeld, Rei Kawakubo, Cindy Sherman, Frank Gehry, Yayoi Kusama, Richard Prince und Zaha Hadid sorgten in den letzten Jahren dafür, dass es neben der regulären Kollektionen immer wieder etwas zu entdecken gab, was kurz nach Lancierung in zahlreiche Louis-Vuitton-Sammlungen rund um den Globus aufgenommen wurde und nur sehr selten im wahren Leben zu sehen ist. So werden wir auch nur mit sehr viel Glück das Vergnügen haben, eine (Silikon-)Banane zu sehen, die an einer Tasche von Louis Vuitton baumelt, die von Urs Fischer für die „ArtyCapucines“-Kollektion entworfen wurde.

Für die „Arty Capucines“-Kollektion, die natürlich auch bei „Louis Vuitton X“ zu sehen ist, interpretierten neben Urs Fischer die zeitgenössischen Künstler Sam Falls, Nicholas Hlobo, Alex Israel, Tschabalala Self und Jonas Wood das beliebteste Taschenmodell von Louis Vuitton, die „Capucines“, die übrigens nach der Straße benannt wurde, auf der sich erste Store von Louis Vuitton befand, neu.

Doch nicht nur Stücke aus den Kooperationen gibt es in Beverly Hills zu sehen. Zu den insgesamt 180 Einzelstücken gehören auch spezielle Truhen des frühen letzten Jahrhunderts, die Parfum-Flacons der Düfte „Je“ und „Tu“, die 1927 mit ihrem Art-déco-Stil für Aufsehen sorgten, bis hin zu den Schaufenstern, die von Louis Vuittons Neffen, Gaston-Louis, in Auftrag gegeben und entworfen wurden. Beverly Hills ist in den nächsten Wochen definitiv eine Reise wert …

„Louis Vuitton X“
27. Juni bis 15. September

468 North Rodeo Drive
Beverly Hills, CA, 90210

  • fred
    26. Juni 2019 at 11:43

    Er hat mit 16 schon Söhne gehabt? Alle Achtung! Früh übt sich!