„Berlin ist wunderbar. Die Leute, die Architektur. Hier ist Reibung. Hier entsteht etwas. Man merkt, eine große Stadt wächst zusammen.“ Karl Lagerfeld 2002 über seinen Besuch in Berlin. Den Anlass für diese immerhin 3-tägige Stippvisite in der Hauptstadt gab, neben der Präsentation eines Buches und der Eröffnung einer Vernissage, ein Interviewtermin mit der WELT am Sonntag.
Für eben dieses Interview zog der in Berlin lebende Fotograf Daniel Biskup mit Karl Lagerfeld durch die nächtliche Metropole. Die Bilder sind – und das ist das ungewöhnliche – so normal, dass sie, abgesehen vom Motiv, auch bei einem Kneipenbummel jedes anderen Menschen hätten entstanden sein können. Kein aufwendiges Setting, keine Beleuchtung, es scheint, als würden Biskup und Lagerfeld nicht einmal von einer großen Entourage und Fans begleitet werden.
Eine Auswahl dieser Bilder werden nun unter dem Namen „Karl Lagerfeld in Berlin“ im Hotel de Rome präsentiert.
In der Lobby sowie dem Foyer zeigt das Hotel de Rome insgesamt 20 Lagerfeld-Portraits, die damals während des Bummels im dämmrigen Straßenlicht Berlins mit Daniel Biskup entstanden sind.
Das Setting lieferten erstmalig ungewöhnliche Orte und typische Plätze mit Wiedererkennungswert: So wurde die U-Bahn-Station Rosenthaler Platz während des Spaziergangs kurzerhand zur Kulisse, Tiefgaragen oder Telefonzellen setzten Chanels ehemaligen Kreativdirektor ungewohnt und vor allem nahbar in Szene.
Die Ausstellung „Karl Lagerfeld in Berlin“ ist vom 20. Februar bis 20. Mai 2020 im Hotel de Rome zu sehen. Der Eintritt ist frei.
„Karl Lagerfeld in Berlin“
Fotografien von Daniel Biskup.
Hotel de Rome
Behrenstraße 37
10117 Berlin
Gesine Gold
18. Februar 2020 at 13:20Herzlichen Dank für den Hinweis. Ich werde mir die Ausstellung anschauen und nach Berlin fahren ! ,-)
vk
20. Februar 2020 at 18:12ich erinnere mich an diesen abend in berlin. es war die zeit, da hedi slimane sich gerne durch spreenaechte treiben liess, ubahn fuhr, in punkWGs abhing, neuen sensibilitaeten einer neuen maennlichkeit nachspuerte. bleiche jungs in bleistiftjeans.
die veranstaltung in der torstrasse, die vernissage, zu der lagerfeld erschien, war grauenvoll. fuerchterlich. kommerzig und ein bisschen wannabe underground. und beides passte nicht zusammen. nichts passte. nicht die handvoll journalisten und nicht lagerfeld, der zwar slimane-gewandet, aber ansonsten ohne jeden bezug zur umgebung war. wie er denn berlin nun faende, addressierte ihn angeregt ein reporterin. „berlin ist zeitverschwendung“ antwortete er knapp.
Stephanberlin
23. Februar 2020 at 15:12@VK Du hast sooo recht! Außerhalb von Chanel waren wirklich viele Lagerfeld-Geschichten mega-cheesy, superschlimm in den letzten Jahren auch noch das Thema KARL:
Und diese U-Bahn-Fotos finde ich sowas von pseudo, man hält es kaum aus!!!